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Blick zurück: Verdener Südbrücke ohne Parkhaus

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Von: Markus Wienken

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Blick auf die alte Tankstellle, da, wo heute das Parkhaus steht.
Blick auf die alte Tankstellle, da, wo heute das Parkhaus steht. © Wienken/VAZ

Als alles noch etwas beschaulicher war, an Verdens Südbrücke....eine Tankstelle, wenig Verkehr...bald wieder???

Verden – Viel Platz bot das Gelände vor der Verdener Südbrücke in den 1970er-Jahren. Damals gab es noch eine Tankstelle, die Reeperbahn war kaum ausgebaut, der Durchstich mit Bau der Unteren Straße noch in Planung. Die Tankstelle wurde abgerissen, mit dem Bau der neuen Straße kam auch ein Parkhaus aus Stahlbeton und Ziegel dazu. Das Gebäude dürfte indes auch bald wieder Geschichte sein, ist ein Sanierungsfall und soll vermutlich abgerissen werden.

Auch die Südbrücke ist marode, soll einem Neubau weichen. Die Pläne dafür gibt’s bereits, gebaut wird, wenn der Verkehr über die neue Nordbrücke fließen kann. An der Aller ist alles im Fluss sozusagen.

Das Parkhaus soll abgerissen werden. Die Stadtverwaltung verweist auf Untersuchungen des Oldenburger Ingenieurbüros Bauplanung Nord. Die Standsicherheit und Dauerhaftigkeit der jeweiligen Bauteile sei erheblich beeinträchtigt und die Sicherheit des Bauwerkes nur noch für die nächsten zwei bis drei Jahre gewährleistet, so das Gutachten. Für die Sanierung seien Grobkosten in Höhe von sage und schreibe 2,3 Millionen Euro ermittelt. Und auch danach könne nicht von einer Dauerlösung ausgegangen werden. Das Ingenieurbüro ermittelte eine verbleibende Nutzung von 15 bis 20 Jahren. Anschließend käme eine nächste Sanierung auf die Stadt zu. In der Tischvorlage spricht die Verwaltung Klartext: Unwirtschaftlich.

Das Verdener Parkhaus ist sanierugsbedürftig, ein Abriss wahrscheinlich.
Das Verdener Parkhaus ist sanierugsbedürftig, ein Abriss wahrscheinlich. © wienken

. An der Außenfassade sind schon Abplatzungen mit freiliegenden Bewehrungsmatten vorhanden. Teilweise löst sich die Bewehrung schon ab. Die Schäden insbesondere an den Unterzügen, Wänden, Stützen und der Rampen lassen auf eine Nutzungsdauer bis etwa Ende 2024 schließen, heißt es. Danach würden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Aus Vorsorge- und Sicherheitsgründen wird für die Fassade bereits ein regelmäßiges Monitoring durchgeführt, dies wird auf den Innenbereich erweitert.

Mit dem Abriss dürfte eines der großen verkehrstechnischen Probleme in der Süderstadt gelöst werden. Bisher kurvt die durchaus üppiger werdende Gemeinde der Radfahrer über ansehnlich ausgebaute Wege aus Richtung Hönisch auf die Innenstadt zu - und trifft dann auf das quasi im Wege stehende Parkhaus. „Für eine Verbesserung der Radverkehrssicherheit in der Brückstraße ist eine Verbreiterung der Straße und der Wegfall der heutigen Stützpfeiler im Gehweg dringend notwendig“, heißt es bereits aus dem Rathaus. Die sinnvolle Breite der künftigen Brückstraße werde mit dem Ausbaubeschluss festgelegt.

Nebenan geht's der Südbrücke nicht viel bessser. Nach dem Brückenbau ist vor dem Brückenbau. Das gilt jedenfalls für die Stadt Verden. Ist die Querung der Aller im Norden fertig – das soll 2025 der Fall sein–, geht’s im Süden mit der Strombrücke weiter. Denn die ist in Teilen mehr als 130 Jahre alt. Sie ist daher aktuell ein „Bauwerk unter besonderer Beobachtung“ und muss erneuert werden.

Während der Bauphase allerdings ist mit Einschränkungen zu rechnen. Eine Pontonbrücke, wie sie beim Neubau der Südbrücke über die Alte Aller zum Einsatz kam, ist hier nicht möglich, Denn die Aller als Bundeswasserstraße muss an dieser Stelle schiffbar bleiben.

Neben der Funktionalität spielt die Optik des Neubaus eine große Rolle. Schlicht soll er sein und zur Brücke über die Alte Aller und zur neuen Nordbrücke passen.

6,43 Millionen Euro veranschlagten die Ingenieure für ihre Vorzugsvariante, zuzüglich Planungskosten und die Ausgaben für den Straßen- und Radwegebau. Wirklich seriöse, belastbare Angaben seien aufgrund der aktuellen Situation derzeit nicht möglich.

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