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Verdener Aller-Hochwasser-Rallye mit 335 Teilnehmern: Paddler nach zwei Jahren Pause am Start

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Von: Wiebke Bruns

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Viele Paddelboote vor einem Gebäude mit vielen Flaggen.
Am Bootshaus des Wassersportvereins Verden ist das Ziel der Rallye. Einige Teilnehmer waren am frühen Morgen in Celle gestartet. © Bruns

Die 41. Aller-Hochwasser-Rallye dürfte irgendwann in einer Chronik des Wassersportvereins Verden (WSV) besondere Erwähnung finden. Zwei Jahre hatten die Sportler auf die Traditionsveranstaltung wegen der Corona-Pandemie verzichten müssen. Am Sonnabend war es endlich wieder soweit, und nicht nur Organisator Stefan Meyer wirkte zufrieden.

Verden – Entstanden ist die Rallye aus der Überlegung einiger Vereinsmitglieder, dass es bei Hochwasser möglich sein müsste, von Celle bis Verden die Aller in einem Rutsch zu befahren. Theorie und Praxis lagen aber auch in diesem Jahr wieder etliche Zentimeter voneinander entfernt.

Frei wählen konnten die Sportler, wo sie starten wollten, ob in Celle (112 Kilometer), Hodenhagen (55 Kilometer) oder Rethem (30 Kilometer). Vorgegeben war die Einhaltung der 3G-Regel und auf dem Land das Abstand halten. Letzteres war der Grund, warum den Teilnehmern bei der Ankunft am neuen Steg des WSV weder eine helfende Hand beim Ausstieg noch der Begrüßungsschnaps auf dem Wasser gereicht wurde.

Traditioneller Glockenschlag für jedes Boot bei der Ankunft

Es gab auch nicht den üblichen Bustransfer zu den Startpunkten und keine Übernachtungsmöglichkeiten in einer Sporthalle. Aber ein Campingplatz in Hodenhagen habe extra seinen Saisonstart für angereiste Teilnehmer vorverlegt, berichtete Meyer. Gemurrt habe keiner wegen der Bedingungen. „Ich denke, alle sind froh, dass so etwas wieder stattfinden kann“, sagte er. Und den traditionellen Glockenschlag gab es für jedes Boot bei der Ankunft in Verden.

335 Anmeldungen aus Braunschweig, Wanne-Eickel, Essen, Magdeburg, Lübeck und vielen anderen Städten habe es laut Barbara Vanselow gegeben. Darunter Familien und Sportsfreunde aus anderen Vereinen. Wie „Der alte Friese“ aus dem Wilhelmshavener Kanu-Klub. Keine Respektlosigkeit – so hat Klaus Heine aus Wilhelmshaven sein Boot getauft. Mit fast 93 Jahren dürfte der Mann mit der Kapitänsmütze am Sonnabend der älteste Teilnehmer gewesen sein.

„Der alte Friese“ erinnert sich

Schon einige Male sei er in den letzten 30 Jahren dabei gewesen. „Die heutige Medizin macht es möglich“, scherzte er bei der Stärkung auf der Terrasse des Bootshauses. Dort erinnerte er sich mit Club-Kameradin Wanda Weerda an eine Aller-Hochwasser-Rallye, die ihrem Namen noch gerecht geworden sei. So sehr, dass sie auf Empfehlung eines Sportsfreundes eine Abkürzung über die gefluteten Wiesen gewählt hätten. Für die Überwindung eines Weidezaunes sei der Wasserstand jedoch nicht hoch genug gewesen.

Veranstaltungen wie diese seien so schön, weil man „viele andere Wanderfahrer trifft“ und „Erfahrungen austauschen kann“, so Wanda Weerda und Klaus Heine. Alle zusammen seien wie eine „große Paddlerfamilie“. Dieser gehört Klaus Heine erst seit 1982 an. „Es sieht so aus, dass Paddeln gesund ist, aber es kann süchtig machen. Man sollte die Jugend warnen“, schmunzelte der Friese.

Ein Senior mit Kapitänsmütze lacht in die Kamera.
Klaus Heine aus Wilhelmshaven dürfte mit 92 Jahren der älteste Teilnehmer gewesen sein. © Bruns

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