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Verden – Das vielleicht bedeutendste Exponat des Domherrenhauses, die Lanze von Lehringen, hat unter großem kuratorischen Aufwand Verden verlassen, um sich auf die Reise nach Dänemark zu machen. Dort bereichert sie als Leihgabe die dänische Landesausstellung „Neandertaler – Im Land der Mammutjäger“.
Nachdem die Lanze in den vergangenen Jahren schon häufiger bundesweit in Ausstellungen zu sehen war, ist dies jedoch ihr erster Auslandsaufenthalt. An der Eröffnungszeremonie kann virtuell im Internet unter info@moesgaardmuseum.dk teilgenommen werden.
Die Lanze ist bedeutsam für die Erforschung des Neandertalers, eine Menschenform, die deutlich früher als wir Europa besiedelte. 1948 in einer Mergelgrube bei Lehringen gefunden, bewies die Lanze, dass auch der Neandertaler schon über ein Sozialverhalten, über das Feuer als Werkzeug und auch Sprache verfügte. Das war eine Revolution in der Auffassung von der Menschentwicklung, denn bis dahin hatte man dem Neandertaler kaum einen höheren Status als den eines Affen zugebilligt.
Bis das Original im Frühsommer nächsten Jahres wieder nach Verden kommt, präsentiert das Domherrenhaus eine Nachbildung. Damit sollen Besucher, wenn es wieder möglich ist, virtuell auf die Jagd mit einen Waldelefanten gehen können. Seit geraumer Zeit schon begeistern die Nachbildungen dieses Waldelefanten und eines Neandertaler-Jägers große und kleine Besucher in einer Inszenierung, die durch die Förderung der Kreissparkassen-Stiftung und dem Wirtschaftsförderkreis im Domherrenhaus vor Jahren zustande gekommen ist.