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Verden – Ein bisschen Farbe könnte das Parkhaus in der Brückstraße durchaus vertragen. Das Bauwerk wirkt von außen stets ein bisschen düster. Aber so? Wer von der Unteren Straße auf die Fassade guckt, der dürfte eher rätseln, welcher Graffiti-Künstler da wohl die Kontrolle über seine Sprühdose verloren hat. Doch es hat alles seine Richtigkeit: „Wir haben mögliche Schäden an dem Gebäude markiert.
Ein Gutachter ist eingeschaltet“, klärt Ralf Heinrich von der Bauverwaltung auf.
Das Parkhaus ist in die Jahre gekommen, hat mittlerweile fast 40 Jahre auf dem Buckel. Der Zahn der Zeit, Wind und Wetter machen dem Gebäude und insbesondere der Fassade zur Unteren Straße zu schaffen. „Der Klinker ist an einigen Stellen brüchig geworden und aufgeplatzt“, erklärt Heinrich.
Die Stadt ließ an der Nordfassade ein Gerüst aufbauen, zumal in dem Bereich regelmäßig Fußgänger laufen. Auch die abschließbaren Fahrradboxen für Pendler werden von der Seite bedient und müssen daher entsprechend gegen herabfallende Steine gesichert werden. Als die Handwerker sich die Schäden unter die Lupe nahmen, die besagten Stellen abklopften, kam offensichtlich noch mehr zutage, als ursprünglich angenommen. In der Ecke, direkt über den kleinen Tunnel zur Predigerstraße, ließ sich der Klinker auf circa zwei Quadratmetern mühelos entfernen. „Über die Ursache können wir allerdings bislang nur spekulieren“, so Heinrich.
Dabei soll es jedoch nicht bleiben. Die Stadt hat einen Gutachter eingeschaltet, der dem Problem auf den Grund gehen soll. „Wir können nur abwarten, bis das Ergebnis da und dann überlegen, was zu tun ist“, so Heinrich. Da der Schaden nicht nur in der besagten Ecke vorliegt, sondern sich augenscheinlich über die ganze Fassade zieht, haben die Handwerker die Stellen markiert. Das Gerüst für weitere Arbeiten und zum Schutz der Passanten steht noch.
Gebaut wurde das Parkhaus zu Beginn der 1970er-Jahre. Damals modern, zeigte sich im Laufe der Jahre, dass Zuwegungen und Parkbuchten den Ansprüchen nicht mehr genügten. Auch im Gebäude war es duster, wer spät abends sein Fahrzeug dort abstellte, fühlt(e) sich sehr allein. Die Autos wurden immer größer, der Raum im Gebäude dafür deutlich begrenzter. Im Jahre 2016 beschloss die damalige Ratsmehrheit, das Gebäude grundsätzlich zu sanieren und – soweit möglich – den Raum passend für größere Fahrzeuge umzugestalten. Mehr Licht durch Farbe und vor allem LED-Leuchten holten die Handwerker in Haus. Auch der Treppenaufgang, vielfach immer wieder verdreckt, wurde freundlicher gestaltet. Die hohen Sicherheitsborde, Herausforderung für jeden Autofahrer, wurden kräftig gestutzt, die Stellplätze um 20 Zentimeter von 2,30 auf 2,50 Meter verbreitert. Fünf Plätze fielen weg, sodass nach der Sanierung 100 Autos Platz finden. Auch die Asphaltdecke auf dem oberen Parkdecke wurde aufgenommen und neu verlegt, da Wasser einzudringen drohte,
Um- und Neugestaltung vor knapp fünf Jahren waren mit 200 000 Euro kalkuliert, letztendlich wurden es 80 000 Euro mehr. Ob aktuell nachgebessert werden muss und in welchem Umfang, da wollte Ralf Heinrich nicht vorgreifen. „Wir müssen das Gutachter abwarten.“
Bevorzugt genutzt wird die Garage von Arbeitnehmern, die morgens nach Verden kommen, hat eine Untersuchung ergeben. Geöffnet hat das Haus Montag bis Samstag, 6 bis 22 Uhr. Sonntags und an Feiertagen bleibt das Tor zu, es sei denn, es finden Veranstaltungen statt.
Von Markus Wienken