Geschwungene Radlerbrücke über die Weser in Sicht

Die Planungen fürs touristische Leuchtturmprojekt gehen ihrem Ende entgegen. Ingesamt werden über drei Millionen in die Kreisstraßen-Sanierung investiert.
Verden/Achim – Sie gilt mit ihrem Allee-Charakter und ihren Brücken als eine der schönsten Straßen im Landkreis Verden – und als eines der großen Sorgenkinder. Die Kreisstraße zwischen Oyten und Fischerhude. Jetzt soll sie saniert werden. Gleichzeitig gewinnt eines der schönsten kommenden Bauwerke im Landkreis weiter Konturen, die geschwungene Radlerbrücke am Wehr in Intschede. Das erklärt auf Nachfrage Werner Stadtlander von der Kreisstraßenmeisterei Verden.
Mehr als drei Millionen Euro fließen in diesem Jahr in die Kreisstraßen im Raum zwischen Ottersberg und Dörverden. Der Löwenanteil mit 1,5 Millionen geht in eine der nördlichsten Strecken. „Wir werden den Abschnitt zwischen dem Alten Bahnhof Sagehorn und Fischerhude vollständig sanieren“, sagt Stadtlander. Neue Fahrbahn, neue Radwege, und das in zwei Abschnitten auf insgesamt fünf Kilometern. Vorgesehen ist dafür die verkehrsarme Zeit in den Sommerferien. Rücksicht werde man auf das Moyn-Festival am Backsberg nehmen, das diesmal für den 24. bis 27. August anberaumt ist. „Sollten die Arbeiten bis dahin nicht abgeschlossen sein, wird die Baustelle ruhen, um den An- und Abfahrtverkehr fließen zu lassen“, so Stadtlander.
Ebenfalls in den Sommerferien soll die Fahrbahn-Sanierung der Kreisstraße 14 über die Bühne gehen. Für einen zweieinhalb Kilometer langen Abschnitt zwischen Ahnebergen und Westen steht ein Etat von 650 000 Euro zur Verfügung. Eine weitere Viertelmillion fließt in zwei Radweg-Sanierungen. Aktuell wird bereits für 160 000 Euro der Weg zwischen dem Kirchlintelner Gewerbegebiet und Deelsen auf Vordermann gebracht. „Dafür nutzen wir die Zeit, in der die Bahnüberquerung in Holtum gesperrt ist.“ An der Kreisstraße 5 wird auf dem Abschnitt zwischen Bassen und Schanzendorf ebenfalls die Pedalritter-Piste erneuert, dafür sind 100 000 Euro vorgesehen. Kleinere Maßnahmen im Netz der 240 Kilometer Kreisstraßen und 160 Kilometer Radwege im Landkreis kommen auf rund 800 000 Euro.
Sie hatte vor einem Jahr bereits Schlagzeilen gemacht, die geschwungene Radfahrerbrücke über die Weser am Intscheder Wehr. Ein touristisches Highlight auf dem vielbefahrenen Weserradweg solle sie werden, eine Werbung für die klimaneutrale Reisebranche im Landkreis Verden. Auf bis zu zehn Millionen Euro ist sie veranschlagt. Versüßt wird die Investition mit der Zusage aus Hannover, 75 Prozent der Kosten zu übernehmen. Zwar war es in den vergangenen Monaten still geworden um das Prestigeprojekt, aber weiterentwickelt wurde es dennoch. „Wir arbeiten an der Planfeststellungsreife. Wir befinden uns im Zeitplan“, so Stadtlander. Mindestens ein Jahr dürfte es allerdings noch dauern, ehe Bagger anrollen. Ebenfalls in der Planung befindet sich weiterhin die Sanierung der Kreisstraße von Schmomühlen nach Brunsbrock einschließlich Ortsdurchfahrt.
Gleichzeitig beginnt sich der Klimawandel immer stärker auf die Verkehrswege auszuwirken. Im vergangenen Jahr musste bereits die Strecke zwischen Langwedel und Eissel vollständig saniert werden. Lange Trockenphasen hatten zu Absackungen geführt, die Schäden waren unübersehbar geworden. Ein vorübergehendes Phänomen sind diese Maßnahmen nicht. „Gleichzeitig müssen wir von einer wachsenden Zahl Starkregenfälle ausgehen. Dafür ist das Kanalsystem unter den Straßen nicht ausgelegt“, sagt Stadtlander. Die Querschnitte und Gräben seien auf Dauer anzupassen, neue Vorgaben übergeordneter Behörden seien umzusetzen. In diesem Jahr würden daher sogenannte Verbohrungen in Kreepen, Hülsen und Etelsen über die Bühne gehen.