Ein Jahr Handball als Beruf

Verden - „Die Arbeit mit Kindern im Sport, die kleinen Fortschritte, die Stück für Stück zum Vorschein kommen, sind die Erlebnisse, die einen motivieren, weiterzumachen“, sagt Hannes Wünsch. Er absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) am Domgymnasium und bei der Handballspielgemeinschaft (HSG) Verden-Aller.
Mit Spannung und Neugier startete Hannes Wünsch im August 2014 sein FSJ. Am ersten Schultag nach den Sommerferien hatte er seine schulische Einsatzstelle im Domgymnasium angetreten. Fragen nach dem, was da auf ihn zukommt, hatten den 19-Jährigen beschäftigt. Aber in den ersten Tagen des geteilten sozialen Jahrs kristallisierten sich die Schwerpunkte heraus. Morgens arbeitete der Verdener in der Schule, am Nachmittag im Sportverein.
Die Begleitung des Sportunterrichts, einer Skifreizeit, das Leiten einer Handball-AG sowie die Betreuung im Ganztagsunterricht an der Pestalozzischule, der Außenstelle des Domgymnasiums, standen auf dem Stundenplan von Hannes Wünsch.
Nachmittags waren dann die Aufgaben im Handballverein an der Reihe. Der 19-Jährige spielt im TSV Dauelsen Handball. „Nach dem Abitur wollte ich erst etwas anderes machen als studieren“, erklärt Wünsch. Hinzu kamen Seminare, der Erwerb der Trainerlizenz, Schulfahrten und Handballturniere. Mit der E- und D-Jugend der HSG nahm der Verdener an einem Beachhandballturnier in Cuxhaven teil.
Die Kombination aus Schule und Handball machten das Freiwillige Soziale Jahr für ihn attraktiv. Der Sport war schon immer seine Leidenschaft. So konnte der Teenager sein Hobby zum Beruf auf Zeit machen. Als Trainer und Betreuer der HSG Verden-Aller durfte Wünsch sich als Teil von drei Jugendmannschaften bezeichnen: den Maxis, der E-Jugend und der männlichen C-Jugend.
Dass die Aufgaben in Schule und Sportverein sich verzahnen, zeigte der von Wünsch organisierte Tag des Mädchenhandballs. „Beim nächsten HSG-Training kamen sechs neue Mädchen“, freut sich der FSJ´ler. „Das bestätigt einen in der Arbeit und lässt den großen Zeitaufwand vergessen.“
Neben der sportlichen Entwicklung der Kinder ist es das „zwischenmenschliche Verhältnis zu den Wegbegleitern, denen man in so einem Jahr begegnet und die einen reifen lassen“, zieht Wünsch ein positives Fazit nach Ablauf des Jahres. Inzwischen ist er doch im Studium gelandet. An der Uni Oldenburg studiert er für das Lehramt in den Fächern Mathe und Sport.