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Fit für die Hilfe, wenn es drauf ankommt

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Jugendliche mit weißen Zetteln in der Hand und drei Männer stehen in einem Raum.
Die Ersthelfer im Gymnasium am Wall mit Christian von Weyhe (l.), Schulleiter Heiko Zill und Ausbilder Thomas Höcherl (v.r.). © Böhning

Die Schulsanitäter des Gymnasiums am Wall lassen sich bei den Johannitern ausbilden. Am Donnerstag wurde den Jugendlichen ein Zertifikat überreicht.

Verden – Stolz nahmen die Schulsanitäter des Gymnasiums am Wall in Verden ihre Zertifikate für den Sanitäter-lehrgang entgegen. Schulleiter Heiko Zill übergab die Urkunden am Donnerstag mit den Worten: „Hoffentlich müsst ihr das Gelernte nicht so oft anwenden.“ Auf einem viertägigen Lehrgang festigten und vertieften die Teilnehmer ihr Wissen, das sie sich bereits in der Sanitäter-Arbeitsgemeinschaft ihrer Schule angeeignet hatten.

Die Schulung von den Johannitern ist laut Ausbilder Thomas Höcherl umfangreicher als ein Erste-Hilfe-Kursus. Dabei wurden unter anderem Wunden geschminkt und anschließend korrekt verarztet.

Die Arbeitsgemeinschaft der Schule trifft sich einmal wöchentlich. Dort kommen die Freiwilligen zusammen. Andere, erfahrenere Mitschüler betreuen sie. Mit zunehmendem Alter und Erfahrung können die Schüler in die AG für die Fortgeschrittenen wechseln, die sich alle vier Wochen trifft. Sie wird von Lehrer Christian von Weyhe geleitet.

„Während der Schulzeit gibt es immer zwei Schüler, die jeweils ein Handy im Unterricht bei sich tragen, um erreichbar zu sein, falls es einen Notfall gibt“, erklärt der Pädagoge. Häufig handele es sich bei den Einsätzen in der Schule um Prellungen oder Abschürfungen, die im Sportunterricht durch Stolpern entstehen. Es sei aber auch schon vorgekommen, dass jemand vor Aufregung vor einer Präsentation umgekippt ist oder sich mit einer Schere im Kunstunterricht verletzt hat. Auf solche Szenarien sind die Teilnehmer des Lehrgangs jetzt bestens vorbereitet.

Ausbilder Thomas Höcherl ist bereits seit Beginn der Aktion vor 23 Jahren an der Schule dabei. Im März 2000 startete damals im GaW der Schulsanitätsdienst. „Normalerweise wird die Grundausbildung jährlich durchgeführt, aufgrund von Corona musste sie die letzten drei Jahre leider ausfallen“, so Höcherl. „Das ist jetzt ein Neustart, bei dem die Schüler wieder mit viel Engagement dabei sind“, bemerkt von Weyhe.

Das beweist unter anderem Mieke Blohm aus der zwölften Klasse. „Ich möchte einfach helfen können, wenn was passiert“, erklärt die 18-Jährige. Sie ist in ihrer Freizeit beim Bogenschießen im Sportverein aktiv und auch da könne es vorkommen, dass jemand im Sommer einen Hitzschlag bekommt oder ein Wespenstich verarztet werden muss. Dem stimmt Madita Assadi aus der elften Klasse zu: „Es ist wichtig, zu wissen, wie man helfen kann, anstatt einfach nur rumzustehen“.

Das angeeignete Wissen der Ausbildung zum Schulsanitäter kann also auch zu Hause, in der Familie oder im Sportverein hilfreich sein. Anastasia Göhneberg, ebenfalls aus der elften Klasse, ist bereits seit sechs Jahren dabei. Der Sanitätsdienst macht ihr so viel Spaß, dass sie nach der Schule gerne Medizin studieren würde. Neuerdings ist sie auch bei den Johanitern des Landkreises Verden aktiv.

Der Achtklässler Lenn Kerz war bereits in der DLRG aktiv, bevor er auf das Angebot des Gymnasiums am Wall aufmerksam wurde und sich auch hier einbrachte. Die Altersspanne der aktiven Sanitäter erstreckt sich von zehn bis etwa neunzehn Jahre, umfasst also alle Klassenstufen.

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