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Coronavirus: Acht Infizierte in einem Wohnblock in Verden - nach Massentest nur eine weitere Person positiv

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Mitarbeiter des DRK Verden bauen Zelt vor Wohnhaus auf.
Mitarbeiter des DRK Verden ünterstützen am Niedersachsenring in Verden. Nach acht Corona-Infektionen werden weitere menschen getestet. © Christian Butt

Erneuter Ausbruch des Coronavirus im Landkreis Verden. In einem Gebäudekomplex am Niedersachsenring in Verden haben sich nach aktuellem Stand acht Personen infiziert. Das bestätigte die Kreisverwaltung Freitag am späten Nachmittag in einer Presseerklärung. Völlig unklar noch, wie viele Menschen tatsächlich betroffen sind.

Update vom 18. Juli, 18 Uhr: Nach der Verhängung einer Quarantäne für rund 100 Bewohner eines Häuserkomplexes in Verden hat das Landratsamt am Samstag weitgehende Entwarnung gegeben. Nur bei einer weiteren Person im Gebäudekomplex sei eine Infektion mit dem Coronavirus bestätigt worden, teilte die Pressestelle mit. Alle negativ getesteten Familien konnten noch am späten Nachmittag aus der temporären Quarantäne entlassen werden. Für einzelne Familien aus dem Häuserblock, die zum Zeitpunkt der Abstriche nicht vor Ort waren, stünden aber noch Nachuntersuchungen in der kommenden Woche aus.

Update vom 18. Juli, 10 Uhr: Nach der Verhängung einer Quarantäne für rund 100 Bewohner eines Häuserkomplexes in Verden läuft die Auswertung der Coronavirus-Tests im Labor. „Wir rechnen am Wochenende mit Ergebnissen“, sagte ein Landkreissprecher am Samstag. Möglicherweise liege das Ergebnis schon am Samstagabend vor, vielleicht aber auch erst am Sonntag. „Wir müssen schauen, ob das Virus weiter gestreut hat und dann gegebenenfalls weitere Menschen unter Quarantäne stellen.“ Die Menschen in dem Häuserkomplex mit rund 300 Bewohnern seien kooperativ. Die Polizei helfe mit, die Hauseingänge zu beobachten.

Nach acht Coronavirus-Infektionen in dem aus drei Häusern bestehenden Gebäudekomplex am Niedersachsenring in Verden wurden am Freitag rund 100 weitere Menschen auf das Virus getestet. Sie müssen zunächst bis zur Vorlage des Testergebnisses in Quarantäne. Einer der acht Infizierten musste im Krankenhaus behandelt werden.

Ursprüngliche Meldung vom 17. Juli: Verden -Laut Information aus dem Gesundheitsamt wurden inzwischen hundert Personen getestet. Auch die Infektionskette ist noch völlig offen. Der Krisenstab trat bereits Freitag zusammen.

Coronavirus: Ausbruch in einem Wohnkomplex in Verden

Bei einem Mann wurde die Erkrankung labortechnisch bestätigt. Eine sofort eingeleitete Testung von zehn der engsten Familienangehörigen durch das Gesundheitsamt des Landkreises Verden ergab inzwischen weitere sieben bestätigte Covid-19-Infektionen. Die Betroffenen sowie weitere Angehörige des Patienten wurden unter häusliche Quarantäne gestellt. Eine Person befindet sich in stationärer Behandlung. Sie gehören einer Großfamilie an, wie auf Nachfrage ein Sprecher der Kreisverwaltung erklärte.

Polizeiauto vor Wohnhaus
Lediglich ein Polizeifahrzeug deutet darauf hin, dass in dem Wohnkomplex am Niedersachsenring etwas anders ist als sonst. © Raczkowski

Die Rückverfolgung der Infektionsketten habe weitere Anhaltspunkte für eine Verbreitung in der unmittelbaren Nachbarschaft erbracht. Darauf habe das Gesundheitsamt umgehend mit der Testung der Bewohner im direkten Wohnumfeld der positiv getesteten Personen begonnen. Drei Ärzteteams führten noch am Freitagnachmittag die Entnahme von Abstrichen durch. Betroffen seien rund hundert Personen in den drei Hauseingängen des aus drei Häusern bestehenden Komplexes am Niedersachsenring, in denen bereits Positivtestungen vorlagen. Sämtliche Personen seien zeitlich befristet bis zur Vorlage der Testergebnisse unter Quarantäne gestellt. Die Polizei ist unterstützend vor Ort.

„Anhand der durchgeführten Abstriche verschaffen wir uns einen Überblick über das mögliche Ausmaß der Virusstreuung in dem Häuserkomplex. Sollten die jetzigen Testungen eine hohe Zahl weiterer infizierter Personen ergeben, müssen die Tests auch auf die anderen Hauseingänge ausgeweitet werden“, erklärt Landrat Peter Bohlmann.

In dem Gebäudekomplex selbst herrscht Freitag am frühen Abend noch lockere Feierabend- und Wochenendstimmung. Auf den ersten Blick zumindest. Die Sonne steht tief über den Häusern, Vogelgezwitscher, Kinder spielen unbekümmert, eine Gruppe Erwachsener hockt fröhlich und entspannt auf dem Rasen vor einem der Gebäude. Lediglich ein bereitstehendes Polizei-Fahrzeug weist darauf hin, dass etwas anders ist als sonst. Der Ernst der Lage hat sich offenbar noch nicht in alle Winkel des mit hunderten Menschen bewohnten Gebäude-Ensembles herumgesprochen.

Tatsächlich ist unklar, wie weit der Bereich abgeriegelt wird. „Es bleibt abzuwarten, ob wir mit Quarantänemaßnahmen für einzelne Familien oder für mehrere Wohnungen auskommen oder ob wir den gesamten Gebäudekomplex isolieren müssen“, so Bohlmann. Das müsse im weiteren Verlauf, eventuell am heutigen Sonnabend, entschieden werden. Bohlmann: „Das sofortige Handeln und Eingrenzen der sogenannten Hotspots ist – wie schon im Falle des Corona-Ausbruchs in einem Oytener Pflegeheim vor rund fünf Wochen – eine wesentliche Voraussetzung, die Virusausbreitung zu verhindern.“ Auch wurden erste Reiserückkehrer aus Risikogebieten positiv auf das Coronavirus getestet. kra/rei/kp

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