Großer Aldi und mehr Wohnhäuser in Borstel

Mehr Aldi, ein weiteres Baugebiet in Borstel und doch noch ein Weg für Radler an der Max-Planck-Straße in Verden...aber nicht so ganz...
Verden – Die Ortschaft Borstel wächst. Es wurde und wird gebaut, zum Beispiel am Grundhof und demnächst auf dem Gelände der Gärtnerei Lienhop. Immer mehr Menschen, knapp 2000 Einwohner zählt der Ort, die wollen möglichst „um die Ecke“ einkaufen. Auch daran wird gearbeitet. Der Nahversorger Aldi will an der Max-Planck-Straße vergrößern. Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat auch das Projekt in der Sitzung am Mittwoch auf dem Zettel.
Ausbau auf 1095 statt derzeit 850 Quadratmeter Verkaufsfläche, mit dem Wunsch war der Aldi-Konzern an die Stadt Verden herangetreten. Seit der Ansiedlung vor etwa 15 Jahren hat sich viel getan, so die Begründung. Im Verdener Einzelhandelskonzept 2016 als Nahversorgungsstandort deklariert, dient der Markt insbesondere den nördlich und westlich angrenzenden Wohngebieten zur Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Um den Standort langfristig wettbewerbsfähig halten zu können, besteht aktuell Erweiterungsbedarf um etwa 245 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Anpassung an „marktgerechte Anforderungen“, heißt es seitens des Unternehmens. Dazu dürfte auch die gestiegene Nachfrage als Folge der wachsenden Bevölkerung zählen. Bedingung dafür ist allerdings eine Bauleitplanung, nachfolgend dann die Baugenehmigung.
Aldi in Verden-Borstel wird größer
Nach bisherigen Plänen des Unternehmens wird mit der bestehenden Bausubstanz gearbeitet, soll auf 1095 Quadratmetern ressourcenschonend erweitert statt abgerissen werden. Auch außerhalb des neuen Gebäudes werde an Klimaschutz gedacht, sorge zukünftig eine vollflächigen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach dafür, dass der Markt weitestgehend frei von fossilen Energieträgern geführt werde, steht in der Vorlage der Verwaltung. Auch auf dem Parkplatz wird sich einiges tun. Wo bislang graues Pflaster und eine weitgehend von Grün befreite Fläche dominiert, wird nachgepflanzt. Bäume, Hecken und Büsche, die dem im Sommer klimatisch extrem aufheizenden Bereich Frischluft liefern.
Schwelender Konflikt mangels Radweg an der Max-Planck-Straße
Punkten kann das Projekt auch deshalb, weil mit dem Umbau und der Neugestaltung zugleich ein schwelender Konflikt teilweise zu lösen ist. Mit dem bevorstehenden Ausbau der angrenzenden Max-Planck-Straße war immer wieder der fehlende Radweg auf der Straßenseite zwischen Bäckerei Baalk, Aldi und Rewe-Markt kritisiert worden. Den Radweg an der Straße wird es zwar weiterhin aus Mangel an Platz nicht geben. Allerdings sollen Radler nach Neuordnung des Aldi-Parkplatzes und weiterer Zufahrten gezielt über das Marktgelände und den Rewe-Parkplatz Richtung Berliner Ring radeln.

Trampelpfad an der Ecke Berliner Ring wird befestigt
Eine weitere Anbindung an das Rewe-Gelände bahnt sich im Bereich der Einmündung Berliner Ring/Max-Planck-Straße an. Wo Marktbesucher über Jahre mit einem Trampelpfad ihr Ziel suchen mussten, wird dem Wunsch nun stattgegeben, gibt"s mit dem Umbau der Max-Planck-Straße den Fuß- und Radweg.
Platz für Tiny-Houses in Verden-Borstel
An Kunden dürfte es den Märkten in den kommenden Jahren nicht fehlen, denn in und um Borstel wird gebaut. Jüngstes Projekt, das auf den Weg gebracht werden soll, liegt nur einen kurzen Spaziergang entfernt. An der Borsteler Trift, da, wo die Gärtnerei Lienhop auf circa sechs Hektar Fläche derzeit noch Heide und Azalee zur Blüte bringt, könnten nach ersten Planungen 102 Wohneinheiten entstehen (wir berichteten). Angedacht, so die Vorlage der Verwaltung, sind Mehrfamilienhäuser, Doppelhaushälften und Einfamilienhäuser. Und auch ein paar „Exoten“ könnten den Ortsrand Borstel prägen, wenn dort auf einer Fläche von je 190 Quadratmetern vier Tiny-Houses ihren Platz finden. Als Investor an der Borsteler Trift tritt die Heide-Quartier Borstel GmbH auf. Ehe der erste Spatenstich getan wird, dürften allerdings noch mindestens zwei Jahre vergehen.
Eine erste Hürde in Richtung Umsetzung könnte das Projekt am Mittwochabend im Ausschuss für Stadtentwicklung nehmen. Das Gremium tagt ab 17.30 Uhr im Ratssaal, Rathaus Verden. Ebenfalls Themen der Sitzung sind die Erweiterung des Krematoriums sowie der Bau eines Solarparks in Hutbergen.
Von Markus Wienken