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Thedinghausen – Die Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie umfassen viele Bereiche. Nun hat es auch die Generalversammlung der Milchliefergenossenschaft Thedinghausen erwischt. Die eigentlich im Gasthaus Dunekack in Kleinenborstel angesetzte Versammlung (in Thedinghausen gibt es keinen Saal mehr) musste abgesagt werden.
Wie Kirsten Cordes (Rehburg-Loccum), Geschäftsführerin der Milchliefergenossenschaft Thedinghausen (die ehemaligen Beschicker der Molkerei Thedinghausen), auf Nachfrage erklärte, werden die anstehenden Wahlen bei der nächsten turnusmäßigen Generalversammlung nachgeholt. Holger Fehsenfeld aus Morsum (Vorstand) und Carsten Ellmers aus Rieda (Aufsichtsrat) bleiben somit im Amt – dies umso mehr, als dass sie im Vorfeld ihre Bereitschaft zum Weitermachen signalisiert hatten. „Eine schriftliche Wahl war nicht durchführbar“, erklärt Kirsten Cordes. „Wie hätte ein potenzieller Bewerber für sich werben sollen? Die Satzung gibt eine solche Verlängerung der Amtszeit her.“
Das Statement des Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Wortmann (Beppen) war den Mitgliedern auf dem Postweg zugegangen. Wortmanns Prüfungsfazit: „Keine Beanstandungen im Geschäftsbericht.“ Wortmann und seine Aufsichtsratskollegen hatten sich im Bilanzjahr viermal mit dem Vorstand getroffen, sich ausgetauscht und ihre Kontrollfunktion wahrgenommen. Ganz davon abgesehen wird der Jahres- und Geschäftsbericht auch vom Genossenschaftsverband geprüft. Auch der gab grünes Licht.
Die Zahlen für das abgelaufene Jahr liegen natürlich vor. So betrug die Milchanlieferung 2019 34,8 Millionen Kilogramm (Liter), ein minimales Minus von einem Prozent. Die Inhaltsstoffe wie Eiweiß und Fett lagen leicht über dem guten Niveau des Vorjahres. 99,8 Prozent der angelieferten Milch hatte die Güteklasse 1. Mehr geht fast nicht. Auch dieser Wert war noch etwas besser als bei der vorherigen Bestandsaufnahme.
Die Zahl der Lieferanten ist, Stand Ende 2019, auf nunmehr 37 gesunken. Im Jahr zuvor waren es noch 41 Höfe, die ihre Milch zum Vertragspartner, der Frischli-Molkerei in Rehburg-Loccum, lieferten. Im Durchschnitt lieferte ein Hof 940 700 Liter Milch ab. Zum Vergleich: 2004 gab es noch 92 Milcherzeuger-Betriebe, also mehr als doppelt so viele wie aktuell. Dennoch betrug die Gesamtanlieferung „nur“ 24,3 Millionen Liter bei einer Betriebs-Durchschnittsleistung von 260 000 Litern.
Marktbedingt, so Kirsten Cordes sei der Umsatz 2019 auf 11,4 Millionen Euro leicht gesunken. 2018 waren es 11,5 Millionen Euro.
Die Milchgeldauszahlungspreise lagen 2019 bei 32 Cent pro Liter, 0,8 Cent weniger als 2018. Dazu Aufsichtsratsvorsitzender Rainer Wortmann auf Nachfrage: „Wir hoffen stark auf bessere Preise. Schließlich schlagen auch die drei vergangenen Dürrejahre ins Kontor. Die Milchbauern haben nicht von ungefähr vor einigen Tagen in Bremen für faire Preise demonstriert.“ sp