Emtinghauser Gemeinderat will keine Veränderung bei den Schaltzeiten der Straßenlaternen

Verschiedene Argumente sprechen für den Emtinghauser Gemeinderat gegen die Ausweitung der Dunkelzeiten bei der Straßenbeleuchtung.
Anderswo ist es noch ungewohnt, dass es nachts auf den Straßen dunkel ist, weil die Straßenlaternen ausgeschaltet sind. In Emtinghausen und anderen Orten ist das schon lange so. Um weitere Möglichkeiten zur Einsparung von Energie und Stromkosten ging es am Dienstagabend im Emhuser Gemeinderat. Was bereits getan wird, ist die Umrüstung der Laternen auf LED-Technik. Da sei man derzeit laut Roland Link, der als stellvertretender Gemeindedirektor in die Sitzung gekommen war, bei 41 von insgesamt 128 Lampen, die noch modernisiert werden müssten. Netzbetreiber Avacon rüste in der Regel rund 15 Lampen im Jahr um, informierte Link, das heißt: In drei Jahren sind alle Laternen im Gemeindegebiet auf LED-Technik umgestellt. Eine Beschleunigung dieses Vorhabens, was Mehrkosten für die Leistungen des Vertragspartners Avacon bedeuten würde, empfahl Link wegen des überschaubaren Rest-Zeitraums nicht.
Für eine Verlängerung der Dunkelzeiten müsste jede der 14 Schaltstellen in der Gemeinde umgestellt werden. Die Kosten hierfür würden sich laut Link auf rund 3.500 Euro belaufen. Bei einer Verlängerung des Zeitraums, in dem die Laternen nicht leuchten, von heute von 23.30 bis 5 Uhr auf 23 bis 6 Uhr ergäbe sich eine jährliche Kostenersparnis von etwa 650 Euro, bei einer Ausweitung auf 22 bis 6 Uhr von circa 1. 100 Euro. Das bedeutet: Die Kosten für die Umrüstung wären in frühestens drei Jahren wieder in der Kasse.
Umstellung der Uhrzeiten lohnt sich nicht
Vor allem das Aufwand-Nutzen-Verhältnis und die Kosten sprachen bei den Ratsmitgliedern gegen die Umrüstung. Jan Schäfer von der Wählergemeinschaft in der Gemeinde Emtinghausen etwa sprach von einem „immensen Aufwand“, weswegen er die Umstellung der Dunkelzeiten als nicht sinnvoll ansehe. Die Umrüstung aller Lampen auf LED dagegen ausdrücklich.
So ad hoc würde ich das erst mal sein lassen.
Johann Wendt (CDU) könnte sich grundsätzlich vorstellen, die Zeiten zu verändern, warf aber ein, dass er sich frage, ob man in manchen Bereichen individuelle Beleuchtungslösungen schaffen könne, etwa an Kreuzungen oder sehr wenig genutzten Bushaltestellen. Er würde dafür plädieren, mit dem Netzbetreiber noch einmal zu besprechen, was wo technisch möglich sei. „So ad hoc würde ich das erst mal sein lassen.“
Jörg Schümann (Wählergemeinschaft) brachte beim Thema LED den Gedanken ein, ob man auf manche ausgewählte Laternen mit alter Technik ganz verzichten könne, um beim Rest schneller voranzukommen und gleichzeitig zusätzlich Strom und Geld zu sparen. Er sprach sich ebenfalls gegen eine Änderung der Schaltzeiten aus.
Bald kommt Tante Enso, da ist Beleuchtung sinnvoll
Der stellvertretende Bürgermeister Lars Beckefeld (Wählergemeinschaft) warf zudem als Argument gegen eine längere Dunkelzeit ein, dass Emtinghausen ja den neuen Tante-Enso-Laden bekomme, der 24 Stunden am Tag geöffnet sein wird, weswegen zumindest im Kern Emhusens eine Beleuchtung wie aktuell Sinn ergebe.
Roland Link nahm also aus der Sitzung mit, dass die Politik an der Beleuchtungszeit nichts verändern will, und liefert dem Rat noch eine Aufstellung aller 41 verbliebenen Laternen mit alter Technik, damit man im Ort Standorte prüfen könne, die möglicherweise keiner Beleuchtung mehr bedürfen.
Von Christian Walter