Das größte Konzert ihres Lebens: Bandklasse der Gudewill-Schule im Finale des Rosa-Musikwettbewerbs

Die Bandklasse der Thedinghauser Gudewill-Schule steht im Finale des Rosa-Musikwettbewerbs des Rotary Clubs Bruchhausen-Vilsen und spielt daher am Freitag vor 1.000 Leuten.
Für die meisten der 18 Schülerinnen und Schüler der Bandklasse an der Gudewill-Schule hält der kommende Freitag das größte Konzert ihres Lebens bereit, da ist sich Moritz Schrader sicher. Der zweite Klassenlehrer der 6a weiß aus Erfahrung, dass nur ein Bruchteil der Schüler später weiter Musik machen wird, wenn sie die Bandklasse nach zwei Jahren turnusmäßig wieder hinter sich lassen. Insofern steht jetzt ein absolutes Highlight an, denn die 6a steht im Finale des Rosa-Musikwettbewerbs des Rotary Clubs Bruchhausen-Vilsen.

Im Finale stehen am 10. März fünf von 15 Bewerberbands aus verschiedenen Jahrgängen an Schulen aus den Landkreisen Verden, Diepholz und Nienburg und spielen um den Gesamtsieg. „Vor 2.000 Augen aufzutreten, das erleben die meisten nur ein Mal im Leben“, erzählt Moritz Schrader, der die Klasse zusammen mit seinem Kollegen Martin Brinkmann unterrichtet und mit seinen Schülern derzeit vor allem an der Bühnenperformance feilt. „Beim Thema Ausstrahlung können wir noch besser werden. Wir wurden nach der Vorrunde schon sehr gelobt, aber haben gleichzeitig gespiegelt bekommen, dass wir auf der Bühne zu wenig lachen und uns zu wenig bewegen.“
Wir sind natürlich aufgeregt, aber wir freuen uns auch total.
Mit diesem letzten Schliff sollte die Thedinghauser Bandklasse gut gerüstet sein, denn die Songs, die sie spielen, haben sie längst drin. Darunter sind neben einer rhythmisch geprägten Nummer im Stil des sogenannten Samba Batucada außerdem „Summer is a Curse“ von The Faim, „Dance Monkey“ der Gruppe Tones and I sowie Fall Out Boys „Centuries“ – bei vielen in der Bandklasse der absolute Lieblingssong aus ihrem Repertoire, das sie aus eigenen Vorschlägen zusammengestellt haben.
Ein bisschen Lampenfieber ist dabei, das geben sie zu. „Wir sind natürlich aufgeregt, aber wir freuen uns auch total“, ist einer der Kommentare aus der Klasse, andere belassen es bei einem knappen „cool“ oder „mega geil“, gefragt nach ihrer Gefühlslage vor dem Finale.

Besonders an der Bandklasse ist, wie Moritz Schrader betont, dass nur zwei der Schüler vorher schon Musik gemacht haben – nur eine Schülerin beherrschte früher schon das Instrument, das sie jetzt spielt. „Und ich finde, die Ergebnisse sprechen für sich.“ Dieses besondere Projekt gibt es laut Schrader in dieser Form in der Region nur an der Gudewill-Schule. Anderswo gibt es Bläserklassen oder Chöre, aber keine ganze Band, die eine Klasse besetzt. Regelmäßig standen in den zehn Jahren des bisherigen Bestehens der Bandklasse weniger Plätze zur Verfügung als es Bewerber gab, außer in der aktuellen Besetzung – eine Nachwirkung des Corona-Jahres 2020, als man keine Werbung an den Grundschulen für die Bandklasse machen konnte.
Das macht uns mega stolz. Wir feiern das schon jetzt ab, dabei zu sein.
Die Thänhuser sind die jüngste Gruppe unter den Finalisten, andere würden schon zehn Jahre in der aktuellen Besetzung zusammen Musik machen. Insofern wertet Moritz Schrader allein schon den Finaleinzug als großen Erfolg und sagt mit Blick auf kommenden Freitag: „Das macht uns mega stolz. Eine vordere Platzierung wäre toll, aber wir feiern das schon jetzt ab, dabei zu sein. Auf der Bühne zu stehen vor 1.000 Leuten, das ist schon Sieg genug.“
Von Christian Walter