Verdener Kebap House: 2 480 Euro für Erdbebenopfer

Das klappte reibungslos: Einen Tag Arbeit und viele machten mit. Dogan Can sammelte Spenden im Kebap House für die Erdbebenopfer - Dank an alle, die da waren.....
Verden – Die Resonanz war überwältigend: Dogan Can hatte sich in seinem Kebap House einen Tag in den Dienst der guten Sache gestellte, seine Speisekarte von oben bis unten abgearbeitet. Am Ende des Tages klingelten, inklusive weiterer Spenden, 2480 Euro in der Tageskasse. „Das gesamte Geld geht an die Opfer des Erdbebens in Syrien und der Türkei“, sagt Dogan Can.
Viele spendeten im Verdener Kebap House
Schon ab Mittags standen die Kunden bei Can Schlange, Freunde, Bekannte, die immer kommen, aber auch Menschen, die aufgrund des Aufrufes den Weg in Kauf nahmen, um etwas Gutes zu tun. „Die Betroffenheit bei den Menschen ist groß, viele wollen helfen“, erfuhr Dogan Can in den Gesprächen.
Der Aufruf, möglichst an dem Tag nicht am Telefon, sondern direkt am Tresen zu bestellen, war zudem auf fruchtbaren Boden gefallen. „Meistens stand das Telefon still, sodass die Kunden im Laden nicht lange zu warten brauchten“, so Can. Er befand sich in guter Gesellschaft, weil er ihm ein guter Freund bei der Arbeit zur Hand ging.
Geld kam aber nicht nur von Kunden, die etwas zu essen bestellten. „Viele haben einfach nur so gespendet, ohne Gegenleistung. Das hat mich ebenfalls sehr beeindruckt“, sagt Can. Schon vor der Tür hatte ihm eine Frau einen Schein zugesteckt, der in die Spendenkasse wanderte. Weitere Unterstützung gab es vom Dönerspieß-Lieferanten und dem Bäcker, die, ebenso wie ein Getränkeunternehmen, für den Tag ihre Waren kostenlos zur Verfügung stellten.
Unterwegs in der Türkei
Nicht lange hatte das Ehepaar Dogan und Zozan Can überlegen müssen, dann stand fest: „Wir müssen unbedingt helfen.“ Es ist knapp zwei Monate her, da bereiste das Paar, beide kurdischer Abstammung, gemeinsam die Region. Beide sind in Deutschland geboren, wollten damals die Heimat ihrer Vorfahren kennenlernen. „Es war unsere erste gemeinsame Reise in die Türkei“, so Can. Auch eine Tante von ihm, die nahe Viransehir in einem kleinen Dorf lebt, schlossen sie in die Arme. „Zwar blieb das Gebiet glücklicherweise verschont, doch was sich drumherum, auch da, wo wir anschließend unterwegs waren, abspielt, das macht mich, macht uns alle tief betroffen. Es ist unfassbar traurig“, sagt Dogan Can.
Verdeenr Kebap House: Solidarität mit den Betroffenen
Als er die Bilder im Fernsehen sah, da war für ihn sofort klar, dass er etwas tun will. „Die Menschen haben alles verloren, viele sogar Angehörige, da sollte es selbstverständlich sein, dass wir uns, denen es doch gut geht, solidarisch zeigen.“
Die Hilfe ist für Dogan Can selbstverständlich. Er selbst hat vor fünf Jahren bei einem Großbrand in der Großen Straße in Verden seine Existenz verloren. Das treibt ihn an, Menschen, die in Not sind, zu unterstützen. Auch deshalb sammelten er und seine Frau für die Opfer der Flutkatastrophe in Süddeutschland vor zwei Jahren mehrere Tausend Euro.
Verdener Spenden gehen an die Erdbebenhilfe
Mittlerweile ist auch die Spende für die Opfer der Erdbeben in Syrien und der Türkei überwiesen. Der Betrag geht zu gleichen Teilen an die humanitäre Hilfsorganisation Roter Halbmond sowie das Diakonische Werk. „Egal ob Syrer, Türken oder Kurden, wir wollen, dass alle Menschen von der Unterstützung profitieren und hoffen, dass es ein bisschen hilft.“