Oyten - 60 Kilowatt peak – mit einer Solarstromanlage dieser Leistungsstärke „könnte man locker die Sportanlage und das Schulzentrum versorgen“, sagt Ralf Köster. Mit 60 000 Watt auf einen Schlag könnte man auch rund um die Uhr „60 Staubsauger gleichzeitig laufen lassen“.
Was natürlich kein Mensch will, was aber eine bildhafte Vorstellung vermittelt von Größe und Leistung der Photovoltaikanlage, die das Oytener Unternehmen Oelkers-Elektrotechnik auf dem Dach der Sporthalle im neuen Sportzentrum Stader Straße installiert. Die 250 Solarmodule wurden gestern per Lastkran palettenweise aufs Dach gehievt und auf dem in der vergangenen Woche montierten Traggerüst befestigt.
Bauherr und Betreiber der Photovoltaikanlage ist die Gemeinde Oyten als Eigentümerin der neuen, fast fertig gebauten Sporthalle.
Installiert wird die Solarstromanlage, die Sonnenstrahlung klimafreundlich in elektrische Energie verwandelt, von Oelkers-Elektrotechnik, sozusagen von den gemeindlichen Hauselektrikern. Deren Geschäftsführer Ralf Köster beziffert das Investitionsvolumen auf rund 150 000 Euro. Bei der Montage arbeitet Köster mit der Achimer Bedachungsfirma seines Bruders zusammen: „Elektriker und Dachdecker, das ist bei solchen Projekten eine sinnvolle Symbiose, weil Eingriffe ins Dach nicht so einfach sind.“ Vor allem bei einer solchen Traglast in beachtlicher Höhe.
Der künftig produzierte Solarstrom – mit besagter Spitzenleistung von 60 kWp bei maximaler Sonneneinstrahlung – wird nicht direkt auf der Sportanlage verbraucht, sondern komplett ins öffentliche Stromnetz der EWE eingespeist. Dafür erhält die Gemeinde eine Vergütung nach dem Energieeinspeisegesetz – knapp 28 Cent pro kW. Weil die Vergütung ab 2012 weiter gedrosselt wird, sich die Gemeinde den jetzigen Satz aber auf 20 Jahre festgeschrieben sichern wollte, sollte die Photovoltaikanlage unbedingt noch dieses Jahr fertig werden und ans Netz gehen. Umso dankbarer sind Köster und Werner Schmidt vom Bauamt der Gemeinde für die noch milde Witterung: „Wenn das Dach erst eisglatt ist, kann ich da ja keinen mehr rauf-lassen“, meint Schmidt – erleichtert, dass sich der morgendliche Frost gestern schnell verzogen hatte.
Je nachdem, wie üppig die Sonnen-Ernte auf dem optimal nach Süden ausgerichteten Hallendach ausfällt: Durch die Einspeisevergütung sollte sich die Photovoltaikanlage nach acht bis zehn Jahren bezahlt gemacht haben, schätzt Ralf Köster. Allerdings stehe bei der Solarstromerzeugung nicht der Rendite-Gedanke im Vordergrund, sondern das umwelt- und klimaschutzbewusste Denken und Handeln durch Förderung und Nutzung regenerativer Energiequellen: „Die Gemeinde Oyten ist bestrebt, ihren Eigenbedarf großteils selbst zu erzeugen.“ · pee