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Solarzellen überdachen Parkfläche

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Von: Erika Wennhold

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Ein Mann sitzt neben einem geöffneten Stromkasten.
Ein Stromkasten wird Energie weiterleiten, die auf dem Dach von Bastian Lampes Büro entsteht. © Erika Wennhold

Der Freizeitpark in Verden soll die erste energieneutrale Anlage der Welt werden und verpasst sich selbst durch die großzügige Überdachung der Parkflächen mit Solarzellen oben drauf einen günstigen Strompreis.

Verden – Um steigende Energiepreise muss sich Bastian Lampe, Geschäftsführer des Ritter Rost Magic Parks Verden, keine großen Sorgen mehr machen. Die Sonne wird schon bald das produzieren, was der Park am nötigsten braucht: Strom. Eine Fläche von mehreren Tausend Quadratmetern und zusätzlich die Dachfläche des Verwaltungsgebäudes und eines ehemaligen Restaurants mit 800 Quadratmetern produzieren Energie zu einem günstigen Preis, auch wenn der Park selbst nicht der Investor ist. „Was wir am Ende tatsächlich für die Kilowattstunde Strom bezahlen werden, kann ich noch nicht sagen, aber es wird sich bei der Betrachtung der Vollkosten im einstelligen Cent-Bereich bewegen, und das über viele Jahre hinweg.“

Zum Vergleich: Im Jahr 2021 kostete eine Kilowattstunde Strom in Deutschland durchschnittlich 32,16 Cent. Da lässt sich eine Menge Geld sparen, sofern die Sonne scheint. Bastian Lampe: „Völlig unabhängig vom Stromnetz sind wir natürlich nicht. Viele trübe Tage am Stück oder ein verregneter Sommer sind über Speicher nicht komplett aufzufangen.“ Scheine die Sonne kräftig, dann werde die Anlage vermutlich auch noch etwas abgeben und in das öffentliche Stromnetz einspeisen können.

Die großen Photovoltaikflächen auf dem jetzt überdachten Parkplatz des Magic Parks sind in den vergangen vier Wochen entstanden. Das ging schnell. Dennoch werden weitere Wochen vergehen, bis die Anlage tatsächlich läuft. Es fehlt an Fachkräften. Handwerker sind lange im Voraus ausgebucht. Deshalb konnte die Anlage auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes auch erst jetzt in Betrieb genommen werden. Es fehlten die entsprechenden Anschlüsse. Die Entscheidung, der Firma Reon AG aus Lilienthal das marode Dach des Gebäudes für eine Solaranlage anzubieten, hat sich für die Betreiber bereits mehrfach ausgezahlt.

„Wir werden der erste energieneutrale Freizeitpark der Welt sein.“

Lampe: „Die notwendige Dachrenovierung hat uns keinen Cent gekostet und darüber hat sich das viel größere Parkplatzprojekt ja erst ergeben. Die Reon AG machte Lampe den Vorschlag, die große Fläche für Parkplätze zur Energiegewinnung zu nutzen. „Natürlich waren wir als langjähriger Pächter des Geländes sofort einverstanden.“ Auch die Genehmigung durch die Stadt Verden habe schnell und reibungslos vorgelegen. „Unsere Parkbesucher haben jetzt eine Überdachung, das wird sich bei allen Wetterlagen bemerkbar machen. Und wir werden der erste energieneutrale Freizeitpark der Welt sein.“

Ein Parkplatz ist überdacht worden und oben drauf sind Solarzellen verlegt worden.
Durch diese Photovoltaikanlage will der Ritter Rost Magic Park erster energieneutraler Freizeitpark der Welt werden. © Erika Wennhold

Mit der Zeit geht die Parkverwaltung nicht nur bei der Energieerzeugung, sondern auch hinsichtlich der zu erwartenden steigenden Anzahl von Elektroautos. Zukünftig wird es mehrere Ladesäulen für Gäste geben und eine zusätzliche Schnellladestation im Eingangsbereich. Jeder wird diese Angebote nutzen können, nicht nur die Parkbesucher. Für die Wartezeit will Bastian Lampe den Besuch ohne Eintrittsgeld möglich machen, wenn der Gast zum Beispiel nur ein Restaurant oder einen Imbissstand ansteuern möchte.

Der Strom wird dort erzeugt, wo er auch verbraucht wird.

Auf dem großzügigen Parkplatz des Ritter Rost Magic Parks Verden erzeugen voraussichtlich ab diesem Sommer zwischen 2500 und 3000 Quadratmeter Solarzellen durchschnittlich 450 Mega-Watt-Stunden Energie pro Jahr. Der Strom wird dort erzeugt, wo er auch verbraucht wird.

Viele solcher Flächen könnten ähnlich genutzt werden. Das sieht auch die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen so, die bei der aktuellen Innovationsausschreibung erstmals Photovoltaik-Anlagen bevorzugt behandelt, die zum Beispiel auf Parkplätzen entstehen.

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