1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Verden
  4. Oyten

36 Unternehmen stellen sich an IGS Oyten den Azubis von morgen vor

Erstellt:

Von: Petra Holthusen

Kommentare

In eine kleine Messehalle verwandelte sich die IGS-Aula gestern beim Berufsinformationstag.
In eine kleine Messehalle verwandelte sich die IGS-Aula gestern beim Berufsinformationstag. 36 Unternehmen stellten ihr Ausbildungsangebot vor. © Holthusen

Oyten – „Finde deinen Beruf!“ – die Werbefahne am Stand der Agentur für Arbeit spiegelte zugleich das Motto des Tages. 36 Unternehmen und Behörden verwandelten Foyer und Aula der Integrierten Gesamtschule (IGS) Oyten gestern beim 13. Berufsinformationstag (BIT) in eine kunterbunte Messehalle und zeigten den umworbenen Azubis von morgen eine beachtliche Vielfalt von Berufsbildern und Ausbildungswegen auf.

Hunderte von Schülerinnen und Schülern ab Klasse 8 steuerten mit ihren vorbereiteten Fragebögen die Stände an, um sich über die verschiedenen Berufe schlau zu machen, mit Auszubildenden und Ausbildern ins Gespräch zu kommen – und im besten Fall gleich ein Praktikum zu verabreden.

Frei nach der Devise „Oytener Nachwuchs für Oytener Betriebe“ stellen Schule, Unternehmergemeinschaft und Gemeinde seit 2011 mit vereinten Kräften den jährlichen Berufsinformationstag auf die Beine, um Arbeitgeber und künftige Azubis ohne große Hemmschwellen in direkten Kontakt zu bringen und den Oytener Schülern anschaulich zu vermitteln, welche beruflichen Möglichkeiten sich direkt vor ihrer Haustür auftun. Das sind nämlich jede Menge, sowohl im sozialen Bereich als auch in Handel und Handwerk.

Nach zwei digitalen Ausgaben des BIT während der Pandemie war vielen Beteiligten gestern die Freude anzumerken, sich wieder direkt begegnen zu können. Mit 36 Ausstellern verzeichnete die Berufsmesse zudem einen neuen Teilnehmerrekord. In Zeiten von Nachwuchsmangel verstärken die Betriebe ihr Werben um Azubis. „Man muss um jeden einzelnen kämpfen“, sagt Ralf Köster, Chef von Oelkers Elektrotechnik in Oyten und seit zwölf Jahren Mitorganisator des BIT. Köster hat mit dem Konzept nur gute Erfahrungen gemacht: Seine Auszubildenden kommen durchweg aus Oyten, und einer von ihnen, der selber mal beim BIT auf den Elektrotechnikbetrieb aufmerksam geworden war, gab gestern die Begeisterung für seinen Beruf an heutige Schüler weiter.

Neben international tätigen und marktführenden Unternehmen aus dem Gewerbepark – wie der Doyma, die Dichtungs- und Brandschutzsysteme herstellt, oder dem CHT-Chemiewerk – stellten auch Oytener Pflegeheime, Kitas und Bankinstitute ihre Arbeitsfelder und Ausbildungsmöglichkeiten vor. Aus der Nachbarschaft waren unter anderem der Achimer Schuhmaschinenbauer Desma, das Rotenburger Diakonieklinikum und das Verdener Finanzamt mit Infoständen angereist. Dicht umlagert waren die beiden Polizeibeamtinnen, die viele Fragen zu Einstellungsvoraussetzungen und späteren Einsatzbereichen beantworteten.

Viel Aufwand investierte Zimmerermeister Philip Warnke. Der Chef von Warnke-Holzbau aus Oyten hatte sich gegen einen bloßen Infostand in der Aula und für eine Live-Demonstration auf dem Hof entschieden: „Ich habe vier Auszubildende – und die können hier ja direkt etwas arbeiten.“ So kreischten die Sägen und flogen die Späne, als die angehenden Zimmerer einen Pavillon mit Sitzbänken fertigten. „Macht das Spaß? Und welchen Schulabschluss braucht man dafür?“, erkundigten sich zwei Schüler zaghaft. Der Abschluss sei nicht so entscheidend, beruhigte Warnke, „aber ein bisschen fit in Mathe sollte man schon sein“. Und natürlich bereit, anzupacken und bei Wind und Wetter draußen zu arbeiten. Und ja: „Uns macht das Spaß, bei null Grad genauso wie bei Sommerhitze. Wir sind immer an der frischen Luft.“ Zum Ausprobieren empfiehlt Warnke grundsätzlich ein Praktikum: „Einfach mal eine oder zwei Wochen mitarbeiten, das ist immer das Beste.“

Sena, Paulina und Eren (v.l.) sind Chemikanten-Azubis bei CHT in Oyten
Sena, Paulina und Eren (v.l.) sind Chemikanten-Azubis bei CHT in Oyten und gaben ihre Erfahrungen mit großer Begeisterung weiter. © Holthusen
„Ein bisschen fit in Mathe sein“ ist nach Worten von Zimmerermeister Philip Warnke eine gute Voraussetzung für eine berufliche Karriere im Holzbau
„Ein bisschen fit in Mathe sein“ ist nach Worten von Zimmerermeister Philip Warnke (r.) schon mal eine gute Voraussetzung für eine berufliche Karriere im Holzbau – neben der Bereitschaft, kräftig anzupacken und bei Wind und Wetter draußen zu arbeiten. © Holthusen

Auch interessant

Kommentare