Ottersberger Spendentransport sehnlichst erwartet

Ottersberg – Morgen startet der erste Hilfsgütertransport 2023 des humanitären Ottersberger Vereins „Hilfe und Tat“ ins polnische Ermland/Masuren. Auf den Ladelisten stehen Sachspenden aller Art für die Sozialämter, Altenheime und die Johanniter in Gorowo Ilawecki (Landsberg) und Bartoszyce (Bartenstein). „Die Empfänger warten bereits sehnlichst auf die verlässliche Unterstützung, damit sie endlich wieder Versorgungslücken bei den Bedürftigen stopfen können“, berichtet Ute Fetkenhauer, Vorstandsmitglied bei „Hilfe und Tat“. Der Löwenanteil der Ladung sei dieses Mal allerdings für geflüchtete ukrainische Frauen und Kinder bestimmt.
Während der Wintermonate erreichten den Vorsitzenden von „Hilfe und Tat“, Günter Grajetzky, mehrere Bittanrufe – „und immer handelte es sich um die Versorgung der Flüchtlinge, die in Bartoszyce eine vorübergehende Bleibe gefunden haben“, schildert Ute Fetkenhauer. Es fehle dort an allem, besonders aber an Nahrungsmitteln, warmer Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs. „Seit einem Jahr werden die vor dem Krieg aus ihrer Heimat geflohenen Menschen von dem Pastor der ukrainischen Kirche und seinen ehrenamtlichen Helfern in Bartoszyce betreut und beköstigt. Zusätzlich beliefert er unter schwierigsten Umständen gemeinsam mit seinem Sohn notleidende Menschen im grenznahen Kriegsgebiet mit Lebensmitteln, Medikamenten und Bekleidung“, wissen die Unterstützer aus Ottersberg.
Unter dem Motto „Hilfe für die Helfer in Bartoszyce“ hatte der Verein „Hilfe und Tat“ einen Spendenaufruf gestartet, der in der Bevölkerung auf „überwältigende Resonanz“ gestoßen sei, berichtet Fetkenhauer nach dem jüngsten Annahmetermin. Vermutlich hätten sich die vielen Spenderinnen und Spender an der plattdeutschen Devise „Schnacken köönt se all, doon is’n Ding“ orientiert, denn innerhalb weniger Tage habe sich nicht nur die große Lagerhalle des Vereins im Achimer Gewerbegebiet gefüllt, sondern auch so manche private Garage von Mitgliedern.
Angesichts dieser enormen Spendenbereitschaft gab es bei uns tatsächlich Momente, in denen wir berührt und sprachlos vor Freude waren.
„Unmengen an haltbaren Lebensmitteln wie Nudeln, Reis, Mehl und Öl, teilweise sehr liebevoll verpackt“, hätten großzügige Spender bei „Hilfe und Tat“ abgegeben. Auf weiteren Paletten stapeln sich inzwischen Konserven, Fertiggerichte und mehr als 300 Gläser Hochzeitssuppe, außerdem mehrere Kartons mit Süßwaren für die Kinder, darunter Tüten mit Ostereiern und Marzipan. „Angesichts dieser enormen Spendenbereitschaft gab es bei uns tatsächlich Momente, in denen wir berührt und sprachlos vor Freude waren“, schildert Fetkenhauer.
Für die medizinische Versorgung der ukrainischen Flüchtlinge im polnischen Bartoszyce hätten die Spender aus dem Raum Ottersberg, Oyten, Achim eine beachtliche Anzahl von Kartons mit freiverkäuflichen Medikamenten, Schmerztabletten, Pflastern, Verbandsmaterial, Erkältungsmitteln sowie Inkontinenz- und Hygieneartikeln zusammengestellt. „Außerdem stiftete eine ehemalige Arztpraxis ein komplettes Belastungs-EKG einschließlich Computer für das Krankenhaus der ukrainischen Partnerstadt von Gorowo Ilaweckie“, ergänzt Fetkenhauer.
Auf dem Vereinskonto von „Hilfe und Tat“ sei zudem ein ansehnlicher Betrag an Spendengeldern eingegangen: „Dieser unverhoffte Geldsegen ist bereits für Lebensmitteleinkäufe verplant, die mit dem April-Transport verladen und nach Bartoszyce gebracht werden“, kündigt die Vereinssprecherin an.
„Derzeit platzt das Achimer Lager aus allen Nähten, und ab und zu stoßen auch die freiwilligen Helferinnen und Helfer an die Grenzen des Machbaren. Trotz allem überwiegt die Euphorie, darum machen alle immer weiter“, sagt Ute Fetkenhauer. Sie und Günter Grajetzky hätten nach ihrem Aufruf „nicht mit so viel Hilfsbereitschaft und einem solchen Spendensegen gerechnet“. Daher sei es dem gesamten Vorstand von „Hilfe und Tat“ ein besonderes Anliegen, „allen Sach- und Geldspendern im Namen der bedürftigen Menschen im Ermland ganz herzlich zu danken“.
Infos über den Verein und sein Engagement sind im Internet unter www.hilfe-und-tat.de zu finden.