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Fischerhude feiert Kultursause für Groß und Klein

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Von: Petra Holthusen

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Organisatoren der ersten Fischerhuder Kultursause
Zur ersten Fischerhuder Kultursause, kurz Fikuss, laden Autorin Pille Hillebrand (links) und Schauspielerin Julia Nehus (rechts) mit weiteren Künstlerinnen und Künstlern aus dem Ort und mit Unterstützung des Ottersberger Kunst- und Kulturvereins Kukuc um den Vorsitzenden Gerd Geiser (Mitte) ein. © Holthusen

Fischerhude – Acht Stunden, zehn Acts, 18 Künstlerinnen und Künstler: Wie Perlen an der Schnur reihen sich die Auftritte aneinander, wenn am Samstag, 11. Februar, von 14 bis 22 Uhr in Buthmanns Hof die erste Fischerhuder Kultursause, kurz Fikuss, steigt. Was in Fischerhude in Sachen Literatur, Musik und Theater Rang und Namen hat, kommt dort zusammen und präsentiert das außerordentliche kulturelle Schaffen im Ort erstmals geballt an einem Festivalsamstag.

Federführend in der Organisation sind Autorin Pille Hillebrand und Schauspielerin Julia Nehus in Kooperation mit dem Ottersberger Kunst- und Kulturverein Kukuc um seinen Vorsitzenden Gerd Geiser.

Die Idee hatte ein ganz anderer: Felix Isenbügel. Der in Berlin lebende Theater- und Fernsehschauspieler (36) ist in Fischerhude aufgewachsen und acht Jahre lang zur Ottersberger Waldorfschule gegangen. Dort wurde der Grundstein für seine Leidenschaft und berufliche Zukunft als Schauspieler gelegt.

„Seit Jahren ist es mein Traum gewesen, in meiner Heimat auch als Künstler zu arbeiten und dort ein Kulturfestival zu veranstalten“, lässt Felix Isenbügel beim Pressetermin mit den Fischerhuder Fikuss-Mitstreiterinnen ausrichten. „Gemeinsam mit Pille, Julia, Lovis und dem Kukuc wird dieser Traum nun wahr“, freut sich Isenbügel. Lovis, das ist sein Bremer Freund Lovis Assmann, über den er wieder Kontakt in seine alte Heimat geknüpft hatte und der mit seiner Expertise als Konzertveranstalter die Fischerhuder Kultursause ebenfalls unterstützt.

Das Festival verspricht eine bunte Mischung aus Theater, Musik und Lesungen für Kinder und Erwachsene. Die Fischerhuder Autorin, Songtexterin und Poetin Pille Hillebrand ist sowohl mit ihren Kindergeschichten als auch ihren „Poesiepillen“, teils vertont und gesungen von Chansonnier Tobias Bertzbach, im Programm vertreten. „Unsere künstlerische Vielfalt auf einer Bühne in Fischerhude zusammenzubringen und zu zeigen, wie vielseitig und bunt sich die Kulturlandschaft direkt vor unserer Haustür gestaltet“, war für Wortkünstlerin Pille Hillebrand „der Motor, bei diesem Projekt dabei zu sein“.

Die freiberufliche Schauspielerin, Tänzerin, Tanz- und Theaterpädagogin, Choreografin und Autorin Julia Nehus lebt seit sechs Jahren mit ihrer Familie in Fischerhude. „Als Künstlerin freu’ ich mich so sehr, dieses Kulturfestival mit wunderbaren Kollegen und Kolleginnen auf die Beine zu stellen. Kunst brauchen wir alle in bewegten Zeiten. Sie lässt uns weiter atmen und bringt Herz und Seele wieder näher zusammen“, sagt Julia Nehus. Sie gestaltet beim Festival abends mit ihrer Verdener Schauspielkollegin Birgit Scheibe und einem Klassik-Trio eine szenisch-musikalische Lesung: Das Stück „Woher? Wohin? Station: Verden“ drehe sich um Frauen in der Nachkriegszeit, so Nehus.

Schauspieler Felix Isenbügel stellt mit seinem Musiker Arne Assmann nachmittags sein erstes Kinderbuch „Der Schneegenbogen” vor und spielt abends Friedrich Dürrenmatts surreale Kurzgeschichte „Der Tunnel“.

Sängerin Janina Schwarz, Singer/Songwriter Tim Jansen, die Band „Hardt’n Brook“ um Sängerin Rabea Medebach und zum krönenden Abschluss das Trio um den renommierten Jazzpianisten Benny Grenz – allesamt in Fischerhude und Quelkhorn zu Hause – repräsentieren bei der Kultursause die mitreißende musikalische Bandbreite im Ort.

Für einen ersten Gedankenaustausch kam das Festival-Orgateam schon vor über einem Jahr zusammen. „Dann brauchte das Baby einen Namen, und vor allem brauchte das Baby eine Familie“, schildert Pille Hillebrand. Kultursause – der Name klingt flott und verspricht ein Fest für Augen, Ohren und Seele. Die benötigte Familie mit hilfreicher Erfahrung im Veranstaltungsmanagement fand sich beim Ottersberger Kunst- und Kulturverein Kukuc, der die Zusammenarbeit sofort zusagte. Vorsitzender Gerd Geiser fand die Idee gut, nach dem bisherigen kulturellen Nebeneinander „Fischerhude und Ottersberg jetzt mal zusammenzubringen“.

Der Kukuc stellt für die Kultursause unter anderem seine Veranstaltungstechnik zur Verfügung. Und als gemeinnütziger Verein konnte er für das Festival Kulturfördermittel bei der Stiftung Niedersachsen beantragen. 8000 Euro seien bewilligt worden, die laut Pille Hillebrand und Julia Nehus komplett für Künstlerhonorare veranschlagt sind.

Eintrittskarten für die Fischerhuder Kultursause sind über die gesamte Veranstaltungsdauer an der Tages- und Abendkasse in Buthmanns Hof erhältlich. Erwachsene zahlen 20 Euro, Jugendliche von 14 bis 18 Jahren 12 Euro. Kinder haben freien Eintritt.

Das Programm im Detail

Die 1. Fischerhuder Kultursause, kurz Fikuss, steigt am Samstag, 11. Februar, in Buthmanns Hof. Im Kinderprogramm von 14 bis 16 Uhr gibt‘s „Leo Piepmatz rockt das Haus“ als Bilderbuchkino von und mit Pille Hillebrand, Julia Nehus und Felix Isenbügel, den „Schneegenbogen“ als szenische Lesung von und mit Felix Isenbügel und Musik von Arne Assmann sowie „Blödmöpfe, Pirateneis & kleine Engel“: Gereimtes und Musik von und mit Pille Hillebrand und den Herren Bertzbach. Auf große Leute warten dann um 16 Uhr „Poesiepillen für alle“ von Pille Hillebrand, Tobias und Lenny Bertzbach, um 16.40 Uhr Sängerin Janina Schwarz mit „Eine Fischerhuderin auf Tour“, um 17.30 Uhr Tim Jansen und seine „Lieder vom Leben und Lieben“, um 18.20 Uhr die Band „Hardt’n Brook“ mit Rabea Medebach, Snorre Eberhardt und Thomas Denzin, um 19.10 Uhr die szenische Lesung „Der Tunnel“ von Dürrenmatt mit Arne Assmann und Felix Isenbügel, um 20 Uhr die szenisch-musikalische Lesung „Woher? Wohin? Station: Verden“ mit Julia Nehus, Birgit Scheibe, Olga Zhegunova, Pavel Kusnetzov und Anait Vanoyan und um 21 Uhr das Konzert „From Swing to Bop“ mit dem Benny Grenz Trio.

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