Unendliche Geschichte: Noch mehr Stress um Verdens Ostertorstraße

Da ist kein Segen drin...schon wieder Stress um die Ostertorstraße...vertagt war die Entscheidung über die Parkplätze...nun sind zwei weg..
Verden – Es läuft nicht rund in Verdens Fahrradstraße. Und nun das: Ein Abstellplatz für ein Lastenrad? Das Projekt zwar durchaus ehrenwert, dürften Ort und Umsetzung für weiteren Stress in der Debatte um Verdens neue Route sorgen. Bis zu zwei Parkplätze fallen für die Radanlage in der Ostertorstraße, vor der Kreissparkasse, weg, so die Information der Verwaltung. „Das ist gegen alle Absprachen, ganz schlechter Stil und nicht zu akzeptieren“, empört sich wiederum Henning Wittboldt-Müller. Der FDP-Ratsherr verweist auf den Beschluss des Fachausschusses. Der hatte aufgrund öffentlicher Kritik die Auflösung der Parkplätze vertagt. „Nun werden hinten herum wieder Fakten geschaffen“, schimpft Wittboldt-Müller. Denn: Der Fachausschuss tagt erst nächste Woche.
Weißer Kasten und Parkplatz für Lastenrad in Verdens Ostertorstraße
Ein weißer Kasten in der Ostertorstraße, nicht groß, aber für das geübte Auge unübersehbar und Platz braucht das Gerät eben doch, vor dem Gebäude der Kreissparkasse. Drinnen im Kasten steckt alles an Technik, was notwendig ist, um einen Akku aufzuladen. Davor, so die Idee der Planer, gibt’s genügend Raum, um das auf den vollen Akku wartendes Lastenrad zu parken. Geschützt vor Wind und Wetter, soll der fahrbare Untersatz diebstahlsicher unter einem kleinen Häuschen stehen. Drumherum, ebenfalls schon installiert, drei weitere Fahrradbügel. Das Konzept für die Bike-Anlage liegt schon länger vor, dient dem Klimaschutz und den Zielen der Stadt und auch der Idee für eine fahrradfreundliches Umfeld. Hört sich gut an und könnte passen.
Wenn es denn so einfach wäre. Denn eigentlich sollte zunächst Stillstand auf den Parkflächen herrschen, alles zunächst bleiben wie es ist. Der Streit um Poller und Sperrung der Ostertorstraße für den Durchgangsverkehr noch nicht beigelegt, wollte der Ausschuss Straßen und Stadtgrün auf der vergangenen Sitzung kein weiteres Fass aufmachen, ließ das Thema Parkplätze in der Ostertorstraße wohlweislich ruhen.
Verdener Fachausschuss hatte Entscheidung vertagt
Die Streichung der Parkplätze zwar nicht vom Tisch, aber eben vertagt, so die Empfehlung des Ausschusses. Auch deshalb, weil sich die Sparkasse als Anlieger und Nutznießer der Stellflächen übergangen fühlte und energisch zu Wort gemeldet hatte. In einem Schreiben an die Stadt hatte das Geldinstitut heftig dagegen protestiert, das Dutzend an Parkplätzen entlang der Ostertorstraße umzuwidmen und stattdessen Flächen für Fahrradbügel, Lastenräder, Sitzbänke und zur Straßenbegrünung zu schaffen.
Die Begründung des KSK-Vorstandes stand ebenfalls in dem Schreiben, adressiert an Bürgermeister Lutz Brockmann. So heißt es: „Mit dem Bau des KSK-Hauptsitzes ist auch eine Einigung über den Fortbestand und die Nutzung der Parkplätze einhergegangen. Darauf haben wir uns verlassen und eine schriftliche Zusicherung nicht verlangt“, schreiben Silke Korthals und Matthias Knak. Beide Vorstände betonen ihre Zustimmung zur Neugestaltung der Ostertorstraße. Auch die Durchfahrtsbeschränkung sei „noch vertretbar“, der Wegfall der Parkplätze jedoch nicht hinnehmbar. „Dagegen werden wir uns verwehren.“
KSK-Verden will Streichung der Parkplätze nicht hinnehmen
Nicht zuletzt dieses Schreiben hatte den Ausschuss veranlasst, den Punkt „Verkehrsregelungen für die Fahrradstraße Ostertorstraße und angrenzende Stadtstraßen“ zu vertagen, um den Fraktionen die Möglichkeit zur weiteren Beratung zu geben und dann endgültig zu entscheiden. „Dass vorab bereits gebaut wird, Parkplätze wegfallen, verstößt gegen alle Absprachen und passt in das gesamte Vorhaben“, so Wittboldt-Müller. Er spielt damit auf die Diskussion um Poller und Sperrung an, die sich seit Wochen durch die Fraktionen zieht. Eine abschließende Entscheidung, ob und wieviel Poller kommen, steht noch aus. Die Technik inklusive der zwei Schächte liegt im Boden.
Dass über das Thema in den Ausschüssen für Sicherheit, Ordnung und Marktwesen am 15. März sowie Straßen und Stadtgrün am 23. März, und schließlich am 25. April im Stadtrat noch heftig gestritten werden dürfte, scheint – auch mit der neueren Entwicklung – fast unausweichlich.