Manni aus Völkersen allein unter Frauen

Völkersen – Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wird beim Theaterverein Völk’ser Platt endlich wieder Theater gespielt. Beziehungsweise aktuell geprobt. Die traditionell vielen Besucher können sich also wieder auf sehenswerte und lustige Aufführungen freuen, aber auch die Akteure sind voller Vorfreude, dass sie nun endlich wieder auf der Bühne stehen können.
Neun Aufführungen wird es im Waller Dörpshus geben.
Gespielt wird der Schwank „Een kommodigen Avend“ der schon im vergangenen Jahr aufgeführt werden sollte. Es sollte da schon das letzte Theaterstück mit dem langjährigen Vorsitzenden Reinhard Körte werden, der mehr als 40 Jahre auf der Bühne stand. Mit 74 Jahren wollte er sich aus der vordersten Reihe zurückziehen und die Leitung des Theatervereins in andere Hände geben.
Doch es kam alles anders, wegen der Corona-Pandemie konnte weder 2021 noch im vergangenen Jahr gespielt werden. Den Vereinsvorsitz hat Reinhard Körte bereits am 14. April 2022 an Heike Volk abgegeben. Aber sang- und klanglos sollte Reinhard Körte nicht von der Bühne verschwinden. Also wurden die Rollenbücher für das Lustspiel „Een kommodigen Avend“ wieder herausgeholt, in der Reinhard Körte zum letzten Mal in der Hauptrolle zu sehen sein wird. Inzwischen hat er den 75. Geburtstag feiern können – und an Spielfreude nichts eingebüßt.
In dieser Woche nun gab es die ersten Theaterproben im Waller Dörpshus, wo am Freitag, 21. April, um 19.30 Uhr die Premiere stattfinden wird. Leseproben hat es aber vorher schon im Völkerser Gemeindehaus gegeben.
Reinhard Körte spielt also den Baggerführer Manni, der allein zu Hause ist, denn seine Ehefrau Monika kümmert sich nach einem Sturz um ihre Mutter. Seine Kumpels sagen den freitäglichen Skatabend ab und Manni macht es sich gerade vor dem Fernseher bequem, als es an der Tür klingelt.
Was nun folgt, gleicht einer Lawine im Hochgebirge. Lärmend, polternd und eine Menge Ballast mit sich schleppend stürmen sechs Freundinnen seiner Frau die bis dahin gemütliche Wohnküche. Mann erfährt beiläufig, dass sich dieses Ereignis jeden Freitag wiederholt – und zwar zu dem Zweck, zu klönen, Longdrinks zu schlürfen und brandaktuelle Verkaufsschlager auszuprobieren, die Hanna, eine Repräsentantin für Importe aus Asien, zum Sonderpreis anbietet. Diese Hanna spielt Linda Stepkowski, die schon 2022 für die Rolle besetzt war und nach so vielen Jahren schon wie Körte ein Profi unter den Amateurspielern ist.
Bei der sich anbahnenden Verkaufsparty sind wie immer und darum logischerweise nur Frauen erwünscht. Was also anfangen mit dem nicht ganz freiwillig anwesenden Hausherrn? Die rettende Idee lautet: Manni wird an diesem Abend zur „Ehrenfrau“ ernannt und findet sich plötzlich im Konflikt zwischen seinem üblichen Gebaren als Patriarch des heimischen Haushalts und der geballten Ladung weiblicher Energie seiner Besucherinnen wieder. Dabei erfährt Manni so einiges über Ehemänner, Cocktails, Küchengeräte und Dessous.
Die Damen werden gespielt von Erika Schorling (Caroline), Heike Volk (Emely), Nina Henke (Katharina), Rieke Wellen (Lucy) und Stefanie Bokeloh-Brischke (Jasmin), alles erfahrene Darstellerinnen. Heike Volk zum Beispiel stand bereits 1991 erstmals auf der Bühne und gab 2021 ein Gastspiel auf der Daverdener Freilichtbühne.
Einen köstlichen Theaterspaß versprechen die Organisatoren, an dem die Zuschauerinnen wissend nicken und die Männer mehr als einmal fragend die Stirn runzeln werden. Lachen werden sie alle gemeinsam reichlich – und das eint die Geschlechter schließlich immer und überall. Wie gewohnt führt Jörg Meyer Regie und hat dabei Ilse Meinken als Assistentin an seiner Seite.
Auch die Souffleuse Ingrid Heimsoth ist schon oft dabei gewesen. Für die Bühne ist wieder Hartmut Struhs verantwortlich. Er hatte bereits im letzten Jahr am Bühnenbild gewerkelt. Für eine reibungslose Technik sorgen wieder Rainer Labrenz und Rainer Scharnhusen. Die Requisiten stellen Marion Struhs, Henning Schorling und Jürgen Flinner zusammen und für die hervorragende Maske sorgen Elisabeth Poetukat, Christina Fehsenfeld, Christel Meyer und Almut Aßmann.
Gespielt wird wieder im Waller Dörpshus, in dem die Völk’ser schon seit einigen Jahren ihre Theateraufführungen haben. Premiere ist am Freitag, 21. April, um 19.30 Uhr. Auch am Samstag, 22. April, wird um 19.30 Uhr gespielt. Es folgt das Kaffeetheater am Sonntag, 23. April, mit Kaffee und Butterkuchen ab 15 Uhr und anschließender Theateraufführung. Weitere Abendvorstellung um 19.30 Uhr gibt es am Freitag, 28., Samstag, 29., und Sonntag, 30. April sowie am Freitag, 5., und Samstag, 6. Mai. Mit dem Kaffeetheater am Sonntag, 7. Mai, um 15 Uhr endet die diesjährige Völk’ser Theatersaison.
Bis zur Premiere ist es noch ein Weilchen hin. Aber der Kartenvorverkauf startet schon am Sonntag, 12. März, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr im Hofladen Früchtenicht in Völkersen. Anschließend gibt es die Karten am 12. März von 17.30 bis 18.30 Uhr in Silvi’s Grillrestaurant in Verden-Walle. Ab Montag, 13. März, sind die Karten dann bei Reinhard Körte (Telefon 04232 / 1342) erhältlich. whu