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Schülingen – „Da brennt es. Das muss ein Großbrand sein“, lautete jetzt ein Alarmruf aus Achim. Hier hat man zumindest von einem Hochhaus aus eine ziemlich gute Sicht auch in Richtung Holtebüttel und Schülingen. In der Tat war da in der vergangenen Woche in der klaren Winterluft ein wirklich bemerkenswerter Feuerschein zu sehen. Und das gleich an mehreren Abenden.
Womit auch klar ist: Da brannte glücklichweise kein Gebäude oder der Wald.
„Die Wintershall Dea startet mit Routinearbeiten auf dem Hauptbetriebsplatz in das neue Jahr“, hatte das Energieunternehmen unterrichtet. „In den ersten Wochen des neuen Jahres wird Wintershall Dea an den beiden Erdgas-Förderbohrungen Völkersen Z1 und Völkersen Z2 nacheinander und jeweils in Tag- und Nachtschichten untertägige Routinearbeiten vornehmen“, so Unternehmenssprecher Heinz Oberlach.
Erst wurde im nordöstlichen Bereich des Hauptbetriebsplatzes an der Schülinger Straße das für die Arbeiten benötigte Equipment aufgebaut – Container, Tanks, Gerüste und eine sogenannte „Coiled-Tubing-Einheit“.
Deren zentraler Bestandteil ist eine große Trommel, von der ein dünnes, durchgängiges Stahlrohr mit Werkzeugen an der Spitze langsam abgerollt und über einen Gittermast in die Bohrungen eingeführt werden kann. Während der Arbeiten wird aus Sicherheitsgründen Erdgas über eine konventionelle Fackel verbrannt, so Oberlach. Damit ist dann der helle und weithin sichtbare Feuerschein über Schülingen erklärt.
Bevor das Gas zur Fackel gelange, würden „selbstverständlich die in ihm enthaltene Spuren von Quecksilber mittels eines mit Aktivkohle gefüllten Adsorbers zuverlässig vom Gasstrom abgetrennt und von einem dafür zertifizierten Unternehmen fachgerecht entsorgt“, versichert Wintershall Dea in einer Mitteilung. Bis Ende Februar sollen die Arbeiten an den beiden Erdgas-Förderbohrungen abgeschlossen und das eingesetzte Equipment wieder abgebaut sein.
Völkersen Z1 und Völkersen Z2 befinden sich direkt nebeneinander auf dem Hauptbetriebsplatz der Wintershall Dea in Schülingen und gehören zu den ältesten Förderbohrungen des Standortes. Seit Juli 1992 (Völkersen 1) und seit November 1995 (Völkersen Z2) wird hier nach Angaben des Unternehmens Erdgas gefördert.
Ende dieser Woche nun werde man mit den Arbeiten für einen Erdgasfördertest der Bohrung Völkersen-Nord Z4c beginnen, teilt Wintershall Dea aktuell mit. Dieser Betriebsplatz befindet sich auf freier Fläche zwischen Langwedelermoor und Grasdorf. An den Aufbau der entsprechenden Anlagen schließt sich die sogenannte „Freiförderung“ an, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Bei der „Freiförderung“ werde Wasser, das jetzt noch im inneren Förderstrang der Bohrung steht, mittels Stickstoff ausgetragen.
Im Zuge der Arbeiten werde kontrolliert Stickstoff mit einem vor Ort vernehmbaren Zischen aus einem Ventil entweichen – was für Mensch und Umwelt völlig ungefährlich sei.
Bei dem Fördertest müsse man „an wenigen Tagen jeweils kurzzeitig und in der Regel nur tagsüber eine konventionelle Fackel“ zur Gasverbrennung einsetzen. Anschließend werde Völkersen-Nord Z4c an die vor Ort bereits vorhandene Gastrocknungsanlage angeschlossen und der Fördertest beginnt. Von dessen Ergebnis hängt es ab, ob über diese Bohrung Gas gefördert wird. jpw