Neue Bücher von Petra Mattfeldt, Ellin Carsta und Caren Benedikt

Daverden - Ellin Carsta, Caren Benedikt, Petra Mattfeldt – alles ein und dieselbe Person. Nun liegt her allerdings kein Fall von Persönlichkeitsspaltung vor. Die ersten beiden sind Pseudonyme von Petra Mattfeldt für ihre unterschiedliche schriftstellerische Arbeit. Obwohl, von außen betrachtet, müssten sich andere Leute dreiteilen, um die Produktivität der Daverdener Autorin zu erreichen.
Der jüngste Beleg: „Die ferne Hoffnung“ von Ellin Carsta. „Dieses Mal aber kein Mittelalter“, sagt Mattfeldt und lacht. „Das geht 1888 los.“ Das Projekt ist mit dem Zusatz „Die Hansen-Saga“ versehen. Eine Saga lässt sich logischerweise nicht in einem Buch erzählen. „Das war schon als Trilogie gedacht“, spricht die Schriftstellerin und schmunzelt. Was kommt jetzt? „Oh, die Charaktere entwickeln sich gerade besonders spannend. Finde ich und findet mein Lektor auch.“ Das meint die Leserin oder der Leser scheinbar auch, weil der Roman ist gerade ein paar Wochen auf dem Markt und tobt schon an der Spitze der Amazon-Bestsellerliste. Wenn sich die -figuren dann für die Autorin selbst auch noch so prickelnd entwickeln... „Ich hätte nicht übel Lust, mit der Geschichte in den Ersten Weltkrieg hineinzukommen.“ Dann werden es eben mehr als drei Bände.
Eine Geschichte in Hamburg, Wien und Kamerun
Erst einmal geht es in „Die ferne Hoffnung“ aber am Ende des 19. Jahrhunderts um die Geschichte einer Hamburger Kaufmannsfamilie vor dem Hintergrund deutscher Kolonialgeschichte in Westafrika. Der Familienpatriarch bringt sich um – weil es um das Handelsunternehmen nämlich mehr als schlecht steht, wie seine drei Söhne feststellen müssen. Wie hält man das Kaffeehandelskontors und die gesellschaftliche Stellung der Hansens am Leben?
Es entspinnt sich eine Geschichte in Hamburg, Wien und Kamerun. In Familien geht das nicht immer problemlos zu, vor allem wenn Geld mit im Spiel ist. Es wird gestritten, geliebt und gelitten, wie sich das gehört.
In der kommenden Woche, am 13. März erscheint von Petra Mattfeldt das nächste Buch. Ein Krimi, ein Thriller. „Die letzte Fahrt“ ist allerdings kein Falco Cornelsen-Krimi. In diesem Fall ermitteln Kriminalhauptkommissar Marcus Labrenz und Journalist Marcus Kramer in einem Mord- und einem Vermisstenfall. Das Duo sucht nach einer Verbindung zwischen beiden Fällen. Nur ist ihnen der Täter immer einen Schritt voraus – und er wird wieder zuschlagen, wenn man ihn nicht stoppt.
Nächste Geschichte um Heilerin Madlen
Nicht aufzuhalten ist auch Ellin Carsta und der Erfolg ihrer „Heimlichen Heilerin“. Am 17. April erscheint die nächste Geschichte um die Heilerin Madlen. Das ist, die Fans wissen es, wieder eine Mittelaltergeschichte. „Die heimliche Heilerin und die Könige“ wird der Roman heißen. Im Oktober wird es aus dem Hause Mattfeldt noch zwei weitere neue Bücher geben. Was jetzt in diesem Frühjahr erscheint, wurde schon 2017 geschrieben. Ja, doch, schon: Petra Mattfeldt schreibt viel und schnell. „Länger dauert es, wenn viel Recherche gefragt ist. Wie bei der Hansen-Saga.“
Im Gespräch mit der Autorin wird deutlich: Klar, ohne ein Mindestmaß an Disziplin kann man so wie sie nicht arbeiten. Ideen hat sie auch genug und dann ist da noch eine überhaupt nicht geheime Zutat: Spaß. Schlicht und einfach unglaublich viel Spaß an dem, was sie da macht.
Das gilt auch für eine weitere Aufgabe, die Petra Mattfeldt im vergangenen September angenommen hat. Sie ist als Co-Verlegerin für die Region Nord in den Bookspot Verlag von Burkhard Bierschenck mit eingestiegen.
„Aber warum nicht, hab ich gedacht“
Man kennt sich seit gut sieben Jahren, Mattfeldt hat für Bierschenck in den vergangenen zwei Jahren schon mal das eine oder andere Manuskript gelesen. 2017 hat der Verleger dann angefragt, ob sie nicht tiefer mit einsteigen wollte. „Eigentlich habe ich ja genug zu tun. Aber warum nicht, hab ich gedacht. Und es läuft gut.“
Der kleine Verlag aus Planegg bei München hat Kriminalliteratur, historische Romane und Thriller im Programm und seit Neuestem die „Ladies Lounge“. Das war eine Anregung von Petra Mattfeldt. „Klassische leichte Frauenliteratur. Leicht, aber noch lange nicht flach.“
jw