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Daverden: Petra Mattfeldts (wahrscheinlich) nächster Bestseller

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Von: Jens-Peter Wenck

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Petra Mattfeldt mit ihrem neuesten Roman. Veröffentlicht unter dem Pseudonym Caren Benedikt kommt das Buch dieser Tage in die Buchhandlungen.
Petra Mattfeldt mit ihrem neuesten Roman. Veröffentlicht unter dem Pseudonym Caren Benedikt kommt das Buch dieser Tage in die Buchhandlungen. © Wenck

Daverden – Es ist beileibe nicht ihr erstes Buch, aber das erste in diesem Jahr. „Club Paradies“ ist so frisch, dass Petra Mattfeldt zugeben muss: „Ich hab’ bis jetzt selbst nur ein Leseexemplar.“ Aber die „richtigen“ Exemplare, die auch die Buchhandlungen bekommen, werden in diesen Tagen eintreffen.

„Es ist ein Caren Benedikt“, sagt die Autorin. Der „Club Paradies – Im Glanz der Macht“ erscheint bei Blanvalet und wird als Taschenbuch 16 Euro kosten. Die Daverdenerin veröffentlicht nicht nur unter eigenem Namen, sondern auch unter Pseudonym äußerst erfolgreich.

Die Handlung des Romans setzt 1976 in Westberlin ein. „Und er ist richtig gut geworden. Es hat richtig Spaß gemacht, das zu schreiben“, sagt Mattfeldt und strahlt dabei mit aller Macht. Die Geschichte dreht sich um fünf Hauptfiguren.

Das ist als erstes Hanns Borchardt. „Hanns mit zwei ,n’. Das ist ihm ganz wichtig“, sagt Benedikt-Mattfeldt. Borchardt ist ein Immobilienpatriarch, ein Mogul. „Ihm gehört die halbe Stadt.“

Der Mann ist also nach dem Krieg in Westberlin als Immobilienhai mit Betongold reich geworden. Das brauchte natürlich die richtigen Beziehungen zu den richtigen Leuten – und macht, man muss es sagen: gierig. „Alles was groß, groß, groß ist, ist Hanns Borchardt.“

Für diesen sympathischen Zeitgenossen ist der „Club Paradies“ in das Zentrum der Begierde gerückt. Den, beziehungsweise das Grundstück, auf dem der Club am Kurfürstendamm steht, will er unbedingt haben. Er muss ihn haben, um jeden Preis.

Nur, der Club gehört Lea Stern. Einer Jüdin, die sich den Familienbesitz nach dem Ende der Naziherrschaft zurück erkämpft hat. Diese toughe Frau denkt gar nicht daran, zu verkaufen. Was sie nicht daran hindern wird, ein Verhältnis mit Hanns (mit zwei ,n’) anzufangen.

Dann ist da noch der Rest der Borchardt-Familie. Die Ehefrau Maria. Eine Frau, wie aus einem Bilderbogen der 50er-Jahre gemacht. „Hanns macht den Mund auf – und sie läuft. Eine etwas devote Frau, die mir zeitweise echt auf den Sender ging“, erzählt die Autorin mit dem fast strahlendsten Lächeln der Welt. Oder glitzert da ein Funken lustvolle Bösartigkeit in den Augen?

Wie auch immer. Hinzu kommt Tochter Hanna, die so ihren ganz eigenen Kopf hat. Ihr Bruder Holger scheint ein bisschen orientierungslos, studiert Jura – machen ja alle und wenn das so gewünscht wird ... Außerdem ist er überzeugter Linker. Ganz links. Was erlebte in der zweiten Hälfte der 70er- Jahre in der Bundesrepublik seine Hochphase? Man kann ihn jetzt schon förmlich riechen, den „deutschen Herbst“. Für alle Jüngeren sei kurz erklärt: Eine Welle von Terrorismus ging übers Land.

„Ruhm, Reichtum, Gier. Familie oder Freiheit? Sicherheit oder Selbstbestimmtheit – alles oder nichts. Ein spannendes Familiendrama“ steht im Klappentext zu „Club Paradies“.

„Wer gern meine klassischen Familiensagas liest, ist hier falsch. Aber völlig falsch“, sagt Petra Mattfeldt zu ihrem neuesten Caren-Benedikt-Werk. „Das ist keine nette Familiengeschichte.“ Hinter dem „keine“ muss man sich ein gesprochenes Ausrufezeichen vorstellen.

Die Grundidee zu dem Roman hatte dieses Mal nicht Petra Mattfeldt. Sie stammt von Andreas Bareiss und Hansjörg Thun, gibt die Daverdenerin ungefragt zu. Die beiden sind Filmproduzenten, hatten den Stoff für eine Serie angedacht. Man kennt sich, tauschte sich aus. „Ich fand die Grundidee gut. Am Ende ist bei mir was anderes draus geworden.“ Thun und Bareiss seien mit dem Ergebnis aber auch zufrieden.

Wer das aktuelle Buch in die Finger bekommt, dem möchte vielleicht auffallen, dass da real existierende Personen, Ereignisse und Örtlichkeiten eine Inspiration geliefert haben. Und natürlich ist die Geschichte trotzdem frei erfunden.

Nicht erfunden ist die Tatsache, dass es in diesem Jahr 2023 noch mehr neue Bücher von Petra Mattfeldt geben wird. Unter anderem den zweiten Band vom Club Paradies, mit dem Untertitel „Licht der Freiheit“. Aber dann ist diese Geschichte auserzählt. „Mehr als zwei Bände wird es nicht geben“, sagt Mattfeldt. Dafür aber auch ein Hörbuch.

Die Premierenlesung für „Club Paradies“ mit Petra Mattfeldt ist in nicht einmal vier Wochen in Verden, in der Buchhandlung „Vielseitig“ (Große Straße 13), am Mittwoch, 29. März, ab 19 Uhr. Karten dafür gibt es dort jetzt schon im Vorverkauf für zwölf Euro.

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