Bürgerbusfahrer tauchen in die Kirchlintler Geschichte ein: Das verschwundene Huckfelde

Kirchlinteln – Wo hängen die wohl ältesten Straßenlaternen der Gemeinde Kirchlinteln? Welcher Kirchlintler Betrieb hatte einen eigenen Schienenanschluss? Und was ist eigentlich die Wüstung Huckfelde? Die Kirchlintler Bürgerbusfahrer wissen Antworten auf diese Fragen, denn sie vergrößerten ihr Heimatwissen jetzt bei einem informativen Spaziergang.
Das letzte Jahresessen des Bürgerbusvereins Kirchlinteln war vor fast genau drei Jahren am 16. Februar 2019. Corona zwang die Vereinsverantwortlichen zu der langen Pause. Nun konnte der Vereinsvorstand wieder zu einem Jahresessen in Heitmanns Gasthaus in Kreepen als Dank an die vielen Ehrenamtlichen einladen.
Vorweg war ein zweieinhalbstündiger Spaziergang von Kirchlinteln nach Kreepen angesagt. Die kurzweilige und geschichtsträchtige Tour führte vom Lintler Krug am ehemaligen Kirchlintler Bahnhof vorbei nach Deelsen. Nach einem kleinen Zwischenstopp ging es dann über Feldwege an der Wüstung Huckfelde nach Kreepen.
In der Bahnhofstraße stehen wahrscheinlich die ältesten Straßenlampen in Kirchlinteln. Aus welchem Zeitraum diese sechs Laternen stammen, darüber herrschte Uneinigkeit. In der Diskussion wurde ein Zeitraum zwischen den 30er- bis 60er-Jahren genannt. Auch die Verwaltung konnte – im Vorfeld angefragt – hierzu keine Auskunft geben.
Ein weiterer Stopp war der stillgelegte Bahnhof, an dem vor fast genau 150 Jahren, im Mai 1873, der erste Personenzug hielt. Dem Bahnhof gegenüber steht das Gebäude des ehemaligen Bahnhofshotels Diercks. Es wurde 1884 von Hermann Köster aus Kohlenförde aufgebaut, kurze Zeit danach kam eine Kegelbahn hinzu. Später übernahm Friedrich Diercks die Gaststätte und die Gebäude wurden um einen Landhandel ergänzt. Gegenüber war am Gleisbett die Laderampe. Hier wurden bis in die 50er- und 60er-Jahre überwiegend Kartoffeln verladen.
Fast am Ende der Bahnhofstraße hat der Landhandel Clausen seinen im Jahr 1977 errichteten Betrieb. Bis in die 90er-Jahre führte ein Schienenstrang auf das Betriebsgelände. In den Waggons wurde hauptsächlich Dünger angeliefert, aber auch Briketts, die dann zu den Bestellern ausgeliefert wurden. In Deelsen, das seit dem 30. Juni 1968 zur Ortschaft Kirchlinteln gehört, wurde ein Zwischenstopp eingelegt, um sich zu stärken. Weiter ging es an der Wiehekuhle – einer großen Vertiefung aus der Eiszeit – vorbei auf der roten Route des Natur- und Kulturpfads Lintelner Geest zur ehemaligen Wüstung Huckfelde. Diese kleine Siedlung südlich von Brammer gelegen, wurde Anfang des 15. Jahrhunderts von den Bewohnern aufgegeben. Manchmal werden noch Tonscherben ans Tageslicht gepflügt.

Im Gasthaus in Kreepen nutzten Wilfried Liebetruth und Reinhard Ries vom Vorstand des Bürgerbusvereins die Gelegenheit, sich bei allen ehrenamtlich Tätigen zu bedanken.
