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Mentor der Verdener Domfestspiele tritt ab

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Von: Christel Niemann

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Zum Dank gab es Blumen und viele warme Worte: Die Förderer der Verdener Domfeststpiele
Zum Dank gab es Blumen und viele warme Worte: Marlis und Wolfgang Reichelt, Gabriele Müller und Gunda Hoppe. Blumen gab es auch für Gördt Glander vom Hotel Höltje, der stets ein verlässlicher Partner in Sachen Catering ist. © Christel Niemann

Das gehört(e) irgendwie immer zusammen: Wolfgang Reichelt und die Domfestspiele in Verden!!! Nun zieht sich der Förderer zurück...

Verden – Beim Premiere-Empfang für die Sponsoren der Domfestspiele „Die rebellische Hexe“ im Innenhof des Domherrenhauses – Historisches Museum Verden – konnten die Gäste einen Wolfgang Reichelt in Bestform erleben: Launig, schlagfertig, kurzweilig und immer den richtigen Ton treffend, gab der Gastgeber aber auch bekannt, dass er nach 20 Jahren als Sponsorenbetreuer der Festspiele zurücktreten wird. Für die Domfestspiele unbestritten ein herber Verlust.

Wie alle Kulturbetriebe sind auch die Verdener Domfestspiele auf großzügige Sponsoren und auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Sie sind es, die es erst möglich machen, dass seit 1998 qualitativ hochwertige Festspiele auf der Freilichtbühne am Dom gezeigt werden. Doch die traditionellen Festspiele werden ab der nächsten Spielzeit auf Wolfgang Reichelt verzichten müssen. „Ich habe mittlerweile das Jugendalter verlassen und möchte es zukünftig etwas ruhiger angehen lassen“, sagte er.

Wolfgang Reichelt, Förderer der Verdener Domfestspiele.
Wolfgang Reichelt, Förderer der Verdener Domfestspiele. © Niemann, Christel

Dank Reichelt sind die Verdener Domfestspiele ebenso bekannt für ihre Inszenierungen wie für das Sponsoren-Management des Unternehmers. Denn Reichelt hat es immer geschafft, dem Festspielverein die Basis zu geben, die für eine Inszenierung benötigt wird: ein gesichertes finanzielles Fundament. „Für die aktuellen Domfestspiele habe ich 120 000 Euro gesammelt“, sagte Reichelt und konterte den Beifall der Gäste mit: „Ihr beklatscht euch gerade selbst. Aber ich danke euch allen, dass ihr mir schon so oft geholfen habt, egal ob Wirtschaftsförderkreis Domherrenhaus, Förderkreis Aller-Weser-Klinik oder Sponsorenkreis Dommusiken.“ Für diese drei Institutionen, so Reichelt, werde er sich auch weiterhin einsetzen. „Solange ich gesund bleibe, will ich das tun“, sagte er.

Reichelt nannte auch hier Zahlen. Beispielsweise, dass das Domherrenhaus bereits mit über einer Million Euro gefördert wurde oder dass schon rund 130 000 Euro in Anschaffungen für die Kardiologie der Aller-Weser-Klinik geflossen sind. „Wenn also einer von euch hier umkippt, habt ihr gute Chancen zu überleben“, meinte er schelmisch lächelnd. Auch für den Fortbestand der Dommusiken werde er sich weiterhin engagieren. Schließlich sei die Kultur ein wichtiges Gut und für sie werde er potenziellen Förderern weiterhin in bewährter Manier auf den Senkel steigen. „Ihr seid mich also nicht los.“

Doch zurück zu Reichelts Amt als Sponsorenbetreuer der Domfestspiele, das er 2002 aufgenommen hat. „Ich habe der Aufgabe damals nur unter der Maßgabe zugesagt, dass die Tribüne eine Überdachung bekommt“, sagte er. Eine Investition, die sich laut Reichelt längst als richtig erwiesen hat. Hier erinnerte er an eine verregnete Spielsaison, die sogenannten „Kondom-Festspiele“, als die Kostüme der Darsteller unter Plastikumhängen verborgen blieben, während das Publikum im Trockenen saß. In seinem Blick zurück erinnerte er weiter an die vielen politischen Ehrengäste, die einer Einladung zur Premiere gefolgt waren, ehe er seine Frau Marlis, Gabriele Müller und seine Mitarbeiterin Gunda Hoppe zu sich bat. Drei Damen, mit denen er bei jeder Inszenierung rund sechs Monate intensiv zusammengearbeitet habe. Seine Assistentin, Gunda Hoppe, trage die Hauptlast bei der Sponsorenbetreuung, während ihn mit Gabriele Müller eine langjährige Freundschaft verbinde. Mit ihr gemeinsam habe er die Domfestspiele zu dem gemacht, was sie heute sind. Und nicht zuletzt dankte Reichelt seiner Frau, die ihn stets inspiriert und ihm auch immer wieder geholfen habe, neue Fördermöglichkeiten zu finden. Last but not least dankte er noch den vielen ehrenamtlichen Mitgliedern im Festspielverein, den Aktiven, die im Ensemble tätig sind, sowie Landkreis, Stadt, Klosterkammer und Superintendenten Fulko Steinhausen und allen in den Festspielen involvierten Vereinen und Organisationen.  

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