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Ein Dörverdener Sportplatz steht in der Warteschleife

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Von: Christel Niemann

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Mehrere Personen sitzen auf Stühlen.
Die Vorstandsriege des TSV Dörverden hörte sich das Politiker-Votum an. © Christel Niemann

Die Politik verschiebt bei einer Ausschussitzung das Dörverdener Sanierungsprojekt. Thema war außerdem: Der Stand der Kitas, Leader Projekte, Flüchtlingshilfe und mehr.

Dörverden – Was lange währt, wird endlich gut, lautet ein Sprichwort. Und genau das wünscht sich der TSV Dörverden, der sein teils in die Jahre gekommenes Sportgelände umgestalten will, damit es auch zukünftig attraktiv für die Vereinsmitglieder bleibt. Der Sportverein als Hauptnutzer des Areals hat sich daher Gedanken gemacht, wie der Sportplatz sinnvoll umgestaltet werden kann und wie berichtet auf eigene Kosten eine Machbarkeitsstudie anfertigen lassen.

Die Frage, wie und wann diese umgesetzt werden kann, wurde am Mittwochabend auf Antrag der SPD-Fraktion in einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales, Sport und Kultur der Gemeinde Dörverden diskutiert, was erwartungsgemäß auch die komplette Vorstandsriege des TSV von den Zuschauerplätzen aus verfolgte. „Auf der Sportanlage muss dringend etwas getan werden, um insbesondere der durch die Pandemie zugenommenen Bewegungsarmut bei Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken“, sagte der Ausschussvorsitzende Jens Künzler. Er stellte den Antrag seiner Partei vor, der unter anderem die Bereitstellung von Haushaltsmitteln zur Neugestaltung gemäß Machbarkeitsstudie, die Vergabe eines Planungsauftrags an ein Planungsbüro oder die Entbindung des TSV für den Hartgummiplatz zum Inhalt hat.

Der Beschlussempfehlung der SPD ist das Gremium dann aber trotz tendenzieller Zustimmung nicht gefolgt. Stattdessen einigten sich die Ausschussmitglieder darauf, der von Bürgermeister Alexander von Seggern vorgetragenen Beschlussempfehlung der Verwaltung zu folgen und sie zur weiteren Beratung an die nächste Sitzungsebene, den Verwaltungsausschuss weiterzuleiten.

Ein Mann blickt auf eine Projektorleinwand.
Den Sportplatz thematisierte Alexander von Seggern. © Christel Niemann

Die Beschlussempfehlung der SPD sei inhaltlich nicht weit genug gefasst und daher auch nicht ausreichend zielführend formuliert, gab der Bürgermeister auch angesichts des vorsichtig kalkulierten Kostenrahmens im hohen sechsstelligen Bereich zu bedenken. Die Verwaltung schlägt daher vor, im nächsten Schritt zunächst die notwendigen Gespräche mit den übrigen Beteiligten wie der Kirchengemeinde (Erbpacht) und der Schule zu führen, sowie die für die Maßnahmen geeigneten Förderprogramme zu eruieren und in Anspruch zu nehmen. Und für Maßnahmen, die bereits im Jahr 2023 geplant und realisiert werden sollen wie die Umstellung der Flutlichtanlage auf LED über die Bereitstellung der Haushaltsmittel mit dem Haushalt 2023 zu entscheiden.

Leader Projekte „Offene Werkstadt“ und „Wolfsausstellung“

Die nächsten formellen Schritte für die Leader Projekte „Wehrke – Offene Werkstadt in Westen“ und „Errichtung einer Wolfsausstellung mit Lounge, Indoorspielraum und Filmraum“ wurde dagegen vollzogen. Bei dem bereits umsetzungsreifen Projekt Wehrke handelt es sich um eine Offene Werkstatt, die in der Wehrstraße in Westen aufgebaut werden soll. Sie dient dem Ziel, mit verlässlichen Öffnungszeiten und umfangreicher Ausstattung für Arbeiten mit verschiedenen Werkstoffen, insbesondere Metall und Holz, gerüstet zu sein. Im Wolfscenter ist vorgesehen, die touristische Öffentlichkeitsarbeit über das Naturverständnis bezüglich der konfliktreichen Tierart Wolf zu erweitern. In zwei bislang nicht für informative Zwecke genutzten Räumen soll je ein Diorama aufgebaut werden, die die Themen „Wolfsangriffe – Menschen in Gefahr?“ und „Die Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) – Wolfsmonitoring in Deutschland“ thematisieren. Außerdem ist ein Loungebereich geplant, der es den Besuchern ermöglicht, entspannt am ersten Diorama zu verweilen, während man am zweiten mittels 3-D-Beamer mit 3-D-Leinwand und 3-D-Brillen den Wölfen ganz nahe kommen kann. Einstimmig wurde im Ausschuss der für die Inanspruchnahme von Fördermitteln erforderlichen Ko-Finanzierung durch die Gemeinde in Höhe von bis zu 5 000 Euro beziehungsweise 13 000 Euro zugestimmt.

Flüchtlinge in Dörverden

Von Seggern berichtete außerdem, dass die im Winter erwarteten Zuweisungen des Landes Niedersachsen ausgeblieben sind und die durch den Landkreis Verden hergerichtete und bis zuletzt nicht belegte Sammelunterkunft in der Weser-Sporthalle inzwischen zurückgebaut ist und wieder dem Schul- und Vereinssport zur Verfügung steht. Wohnraum für die Unterbringung geflüchteter Menschen werde aber unabhängig davon weiterhin gesucht. Näheres unter www.doerverden.de. Auch das ehrenamtliche Netzwerk „Dörverdener Flüchtlingshilfe“ sei weiterhin im Internet unter www.doerverden-hilft.de zu finden.

Zum Zwecke der Unterbringung von gehandicapten Flüchtlingen habe der Landkreis in Dörverden das sogenannte „Haus 1“ des ehemaligen Altenpflegeheims Rose angemietet. Wann dort aber tatsächlich Belegung erfolge, stehe bislang noch nicht fest.

Stand der Kitas und Krippen

Zum Stand in Kita und Krippen sagte der Bürgermeister, gemeindeweit würden 379 Kinder betreut. Alle sechs Einrichtungen wären bis auf wenige Plätze im Regelbereich am Nachmittag im Kindergarten Dörverden voll ausgelastet. Im Bereich der Hortbetreuung sind laut von Seggern aktuell 15 von 60 Plätzen nicht belegt. Eine Notbetreuung in den Sommerferien werde mangels Nachfrage in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Personalsituation in den gemeindlichen Kindergärten beschrieb der Verwaltungschef als weiterhin angespannt, sodass Betreuungszeiten vorübergehend an die einrichtungsübergreifend verfügbaren personellen Ressourcen angepasst oder lediglich Notdienste angeboten werden könnten. Von Seggern: „Die Verwaltung ist mit den Einrichtungen weiterhin bemüht, die Belastungen für die Eltern so gering wie möglich zu halten.“ Für die Ferienbetreuung von Grundschulkindern lägen für die anstehenden Osterferien insgesamt acht Anmeldungen vor, sodass in der Zeit vom 27. bis 31. März eine Betreuung am Standort Dörverden stattfinden werde.

In der letzten Sitzung des Gemeindeelternrates sei noch mal darum gebeten worden, erneut für das Angebot zu werben, sodass die Verwaltung für die Ferienbetreuung in den Sommerferien rechtzeitig vor dem Anmeldeschluss am 8. Juni erneut ein Anschreiben an alle Eltern richten werde.

WildwuX-Kultur-Kiosk

Erfreut zeigte sich der Bürgermeister, dass es gelungen ist, den mobilen WildwuX-Kultur-Kiosk in die Gemeinde zu holen, der vom 21. bis 23. März am Mehrgenerationenhaus in Westen hält. Jeden Tag zwischen 15 und 19 Uhr bietet er für Jugendliche ab 14 Jahren die Möglichkeit, sich unter professioneller Anleitung choreografisch, musikalisch, filmisch und theatral an verschiedenen Aktionen zu beteiligen. Auch gibt es unter www.doerverden.de weitere Informationen.

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