Aufwertung der Pflege

Verden - Ist die Rente wirklich sicher, oder sind die künftigen Alten von Altersarmut bedroht? Droht der Pflegenotstand oder ist er sogar schon da?
Und wie sieht es mit der Inklusion aus? Antworten auf diese und weitere Fragen erhoffte sich der Sozialverband Deutschland (SoVD), Kreisverband Verden, von den Landtagskandidaten Dr. Dörte Liebetruth (SPD), Adrian Mohr (CDU), Erich von Hofe (Bündnis 90/Grüne) Ulrich Steinmeyer (Die Linke), Alexander Bauer (Piraten) und Benjamin Berg (FDP), in Vertretung für Dr. Gero Hocker.
Mit der von SoVD Landespressesprecher Matthias Büschking moderierten Diskussion im Parkhotel Grüner Jäger wurde den sozialpolitischen Forderungen des Verbandes Nachdruck verliehen und zugleich den Landtagskandidaten auf den Zahn gefühlt. Für den SoVD saßen die stellvertretende Landesvorsitzende, Edda Schliepack, sowie der Kreisvorsitzende Adolf Albrecht auf dem Podium, die unisono unterstrichen, dass der SoVD zwar ein politischer Verband, aber nicht parteipolitisch sei.
Ein Bündel an sozialpolitischen Fragen kam zur Diskussion, nachdem Schliepack in ihrem einleitenden Vortrag die Kernpunkte des SoVD, darunter Verteilungsgerechtigkeit, Pflege, Inklusion oder die Einführung der Bürgerversicherung, in allen Sicherungssystemen skizziert hatte.
Bei der anschließenden Diskussion kam beispielsweise die Pflege zur Sprache, wobei Piraten-Kandidat Bauer die zunehmende Ökonomisierung und Entmenschlichung des Themas kritisierte. Auch die übrigen Politiker sprachen sich für die dringliche Aufwertung des Berufsstandes durch eine attraktivere Ausgestaltung und tarifliche Maßnahmen aus.
Von Hofe richtete seinen Blick auf alternative Lebensmodelle im Alter. Er nannte als vorbildliches Beispiel die so genannten Pflegenester in der Schweiz. Ebenso wurde eine finanzielle Entschädigung für pflegende Angehörige gefordert und kontrovers diskutiert.
Beim Thema Mindestlöhne waren sich die Politiker einig darin, dass Menschen, die Vollzeit arbeiten, in der Lage sein müssen, von ihrem Lohn ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Überhaupt herrschte zu vielen Themendetails Konsens unter den politischen Diskutanten, aber es wurden auch gegensätzliche Positionen deutlich. Etwa bei der Inklusion, die der Sozialverband vehement unterstützt. Hier wurde deutlich, dass der Begriff von einigen immer noch mit Integration verwechselt werde. Inklusion, so Büschking, bedeute aber, dass alle Menschen Teil der Gesellschaft sind, dass sie daran teilhaben und nicht an den Rand gestellt werden dürften. · nie