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Serie „Fit für den I-Run“: Ingrid Heger und Heiko Bergmann geben Laufanfängern Tipps

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Von: Dennis Bartz

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Ingrid Heger (von rechts) und Heiko Bergmann treffen sich jeden Montag mit den Teilnehmern des Lauftreffs.
Ingrid Heger (von rechts) und Heiko Bergmann treffen sich jeden Montag mit den Teilnehmern des Lauftreffs. © Bartz

Achim – In knapp drei Monaten fällt der Startschuss für den I-Run in Achim. Am Sonntag, 7. Mai, gehen wieder mehrere Hundert Läuferinnen und Läufer mit und ohne Behinderung bei dem beliebten Straßenlauf auf die Wettkampfstrecken – darunter erstmals auch ein Team des Achimer Kreisblatts. An Start und Ziel sowie an den Straßen werden Tausende Zuschauer erwartet, die jeden Läufer, ob auf den vorderen oder hinteren Plätzen, gleichermaßen anfeuern.

Wer die besondere Atmosphäre einmal selbst als Teilnehmer erleben will, für den ist es noch nicht zu spät, um mit dem Training für den Lauf zu beginnen, erklären Ingrid Heger und Heiko Bergmann vom TSV Achim. „Selbst für ungeübte Läufer und diejenigen, die eine lange Pause gemacht haben, bleibt noch genügend Zeit, um zumindest die Fünf-Kilometer-Strecke zu bewältigen“, ist sich Lauftrainer Bergmann sicher, der auch Heilerziehungspfleger beim Veranstalter, der Waldheim Begegnungs- und Beratungsstelle (Wabe), ist.

Der 56-Jährige bekommt bei Planung und Ausrichtung des I-Run erneut tatkräftige Unterstützung von einem eingespielten Team: Die drei Sportvereine TSV Achim, TSV Uesen und der TV Baden als sportliche Koordinatoren sind mit an Bord und freuen sich darauf, nach einer wegen der Coronapandemie abgespeckten Version im vergangenen Jahr und der Zwangspause davor dieses Mal wieder ein vielfältiges Rahmenprogramm umsetzen zu können.

Aber wie wird man innerhalb von nur drei Monaten vom Couch-Potato zum Ausdauerläufer? Das sei gar nicht so schwer, versprechen die beiden Laufexperten. Besonders zum Start komme es aber auf Unterstützung an, erklären Heiko Bergmann und Ingrid Heger, die raten: „Wer mit dem Laufen beginnen will, sollte das möglichst nicht alleine tun. Sport zu zweit oder in der Gruppe hilft dabei, den inneren Schweinehund zu überwinden.“

Die beiden Experten laden zum Lauftreff des TSV Achim ein. Jeden Montag um 18.30 Uhr treffen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Sportheim des TSV Achim und starten von dort eine Runde. Auch ohne gleich Mitglied im Verein zu werden, kann dort jeder Interessierte kostenlos mitmachen, verspricht Heger: „Bei uns muss sich niemand anmelden oder abmelden. Wer Lust hat, kommt einfach vorbei.“

Sorgen darum, womöglich mit den erfahrenen Läuferinnen und Läufern nicht mithalten zu können, müsse sich niemand machen: „Das höre ich immer wieder, aber das ist unbegründet. Wir stellen jedem Anfänger ein erfahrenes Mitglied an die Seite. Bei uns läuft niemand alleine hinterher“, verspricht Heger.

Einer der „alten Hasen“ gibt den (Wieder-)Einsteigern wertvolle Tipps, damit sie nicht bereits nach dem ersten oder zweiten Training frustriert die Laufschuhe an den Nagel hängen. „Ganz wichtig ist, es zu Beginn nicht gleich zu übertreiben und stattdessen das Tempo zu bremsen“, erklärt die erfahrene Läuferin. Der erste Kilometer sei dabei immer der schwerste. „Danach macht man schneller Fortschritte.“

Wer sich dem Lauftreff anschließen will, sollte möglichst kleinere Strecken von drei bis vier Kilometern im langsamen Tempo joggen können. „Wem das noch zu viel ist, der kann sich auch für einen Anfängerkurs melden, den ich bei ausreichend Interessierten wieder anbieten möchte“, kündigt Ingrid Heger an.

Sie ist mit 70 Jahren keineswegs die älteste Teilnehmerin beim Lauftreff: „Bei uns sind auch 80-Jährige noch aktiv, und die Jüngste ist 30 Jahre alt. Laufen ist keine Frage des Alters“, betont die Übungsleiterin.

Selbst wenn die Luft bereits für eine weitere Strecke reicht, sollten Anfänger auf ihr Bauchgefühl hören und ihrem Körper Zeit geben, sich an die ungewohnte Belastung zu gewöhnen, rät Heiko Bergmann: „Das gilt besonders für Sehnen, Bänder und Muskeln. Sonst steigt das Verletzungsrisiko.“

Damit es nicht so weit kommt, sei es wichtig, dem Körper stets ausreichend Zeit zum Regenerieren zu geben und das Training zu variieren: „Man sollte auch etwas für den Oberkörper tun und damit die Stabilität erhöhen, zum Beispiel mit Liegestützen. Auch Schwimmen und Radfahren sind eine gute Alternative.“

Der Spaß sollte zudem nie zu kurz kommen: „Laufen darf nicht zur Quälerei werden. Es gibt in und um Achim viele schöne Laufstrecken, zum Beispiel im Wald in Ueserdicken. Dort wird es nicht so eintönig, weil der Untergrund häufig wechselt.“

Wer Vorerkrankungen mitbringt oder sehr lange keinen Sport mehr gemacht hat, dem empfehlen Ingrid Heger und Heiko Bergmann, zunächst mit einem Arzt zu sprechen. „Meist gibt es aber keine Probleme, und selbst ein künstliches Knie und Arthrose müssen kein Ausschlusskriterium sein“, weiß Bergmann, der genau auf die richtige Ausführung beim Laufen achtet: „Viele Menschen knicken mit dem Fuß nach innen oder außen ab. Darunter leiden irgendwann die Gelenke. Einlagen können dabei helfen, das Problem zu lösen. Besonders Anfänger sollten ihre Schuhe in einem Fachgeschäft kaufen.“

Joggen stärke nicht nur die Muskulatur und das Herz- Kreislaufsystem, der Ausdauersport verbrenne auch viele Kalorien und sei zudem die natürlichste Art, sich zu bewegen: „Der Mensch ist immer noch ein Steinzeitmodell und hat eine sehr bewegliche Wirbelsäule. Früher mussten wir vor dem Säbelzahntiger davonlaufen, heute sitzen wir zu viel am Schreibtisch. Dafür ist der Mensch eigentlich nicht gemacht. Laufen ist dafür der ideale Ausgleich“, hebt Heiko Bergmann hervor.

Und was kann man dagegen machen, wenn der Abend auf dem Sofa mal wieder verlockender ist als nach der Arbeit noch in die Laufschuhe zu schlüpfen? „Manchmal habe ich auch keinen Bock“, gesteht Heiko Bergmann. Es lohne sich dann aber, sich trotzdem zu überwinden: „Nach dem Lauf fühle ich mich jedes Mal gut und mein Kopf ist frei.“

Joggen habe zudem einige Vorteile gegenüber anderen Sportarten: „Man kann fast immer und überall in seine Laufschuhe schlüpfen und einfach loslaufen“, so Heger.

Wer ein paar Mal beim Lauftreff war und Spaß daran hat, dem empfiehlt sie, Mitglied im TSV Achim zu werden. „Man profitiert damit auch von den Vorteilen der Leichtathletikgemeinschaft Kreis Verden, LGKV. Mehrere Vereine haben sich dort zusammengeschlossen. Mitglieder können alle Angebote nutzen. Wir sind wie eine große Familie.“

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