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Senioren- und Behindertenbeirat der Stadt Achim informiert über Veranstaltungen und sucht Ehrenamtliche

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Von: Dennis Bartz

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Informieren über die Arbeit des Senioren- und Behindertenbeirats: Svenja Meyer (links) von der Freiwilligenagentur der Stadt Achim, Sprecher Wilfried Steding und Sprecherin Liane Schirmer.
Informieren über die Arbeit des Senioren- und Behindertenbeirats: Svenja Meyer (links) von der Freiwilligenagentur der Stadt Achim, Sprecher Wilfried Steding und Sprecherin Liane Schirmer. © BARTZ

Achim – 33 000 Menschen leben in Achim – etwa ein Viertel davon, rund 8 000 Frauen und Männer, sind 65 Jahre oder älter. Um die Interessen dieser Generation und Personen mit Handicap zu vertreten, gibt es den Senioren- und Behindertenbeirat der Stadt. Einmal im Monat treffen sich die sieben Mitglieder, um Veranstaltungen sowie Beratungsangebote zu planen und um über aktuelle Themen zu sprechen.

Das Gremium wird beispielsweise bei der Planung von Baumaßnahmen einbezogen und hat die Chance, auf mögliche Mängel hinzuweisen. Davon haben die Mitglieder schon häufig Gebrauch gemacht: „Das Behinderten-WC der IGS sollte beispielsweise im ersten Stock installiert werden. Dazu haben wir unsere Zustimmung verweigert, denn ein Schüler oder eine Schülerin im Rollstuhl benötigt deutlich länger für den Toilettengang – vermutlich fast die gesamte Pause aufgrund des längeren Weges. Dann wäre keine Zeit, um sich noch mit Freunden zu treffen“, erklärt Wilfried Steding, der selbst im Rollstuhl sitzt. Stellung bezieht der Beirat auch bei der Planung und Umsetzung des Radschnellwegs (Rasch) und beim Großbau auf dem Lieken-Gelände.

Das Wort des Senioren- und Behindertenbeirats hat Gewicht, betont der Sprecher der Stadt Achim, Kai Purschke: „Als Nichtbeeinträchtigter sieht man viele Dinge gar nicht. So gelingt es uns, für die Planung die Perspektive zu wechseln.“ Steding lobt die gute Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Beirat: „Wir werden gehört, damit sind wir sehr zufrieden. Das Behinderten-WC ist wegen unseres Einwands nur im Erdgeschoss.“

Weil zwei Mitglieder nach der Wahl im Oktober 2021 aus verschiedenen Gründen das Gremium verlassen haben, suchen Steding und die zweite Sprecherin Liane Schirmer mit Svenja Meyer von der Freiwilligenagentur der Stadt Achim Ehrenamtliche, die die Arbeit unterstützen wollen: „Sie müssen kein vollwertiges Mitglied werden. Hilfe brauchen wir bei vielen organisatorischen Dingen, etwa bei der Verteilung von Einladungen. Dabei fehlen uns helfende Hände“, so Schirmer. Wer Interesse hat, meldet sich bei der Freiwilligenagentur unter Telefon 04202/9529550 oder per E-Mail an die Adresse freiwilligenagentur@stadt.achim.de.

Die Arbeit des Senioren- und Behindertenbeirats, der sich für mehr Barrierefreiheit im öffentlichen Raum einsetzt, wird immer wichtiger, betont Wilfried Steding und erklärt: „Denn die Gesellschaft wird immer älter. Damit wächst auch der Bedarf.“

Einmal pro Woche, jeweils am Mittwoch, 10 bis 12 Uhr, steht ein Mitglied des Senioren- und Behindertenbeirats für Fragen und Anregungen im Raum neben dem Trauzimmer im Rathaus bereit. Zeitgleich läuft die PC- und Smartphonehilfe in der Stadtbibliothek. Der Beirat ist dann telefonisch erreichbar unter 04202/9529129.

Für dieses Jahr haben die Mitglieder wieder ein umfangreiches Programm zusammengestellt: Nachdem die Kontaktbeamtin der Achimer Polizei Katja Brammer in der vergangenen Woche vor Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick gewarnt hat, finden im Rahmen der Reihe „Nachmittage der Sicherheit“ zwei weitere Veranstaltungen statt: Am Mittwoch, 12. April, gibt es eine Erste-Hilfe-Schulung in Zusammenarbeit mit dem DRK. Eine Trauerbegleiterin des Hospizvereins spricht am Dienstag, 6. Juni, über das Abschiednehmen.

Die zweite Auflage des Großeltern-Enkel-Kinos in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Achim ist für Sonntag, 19. März, geplant. In der Zeit von 15 bis 17.30 Uhr wird im Ratssaal ein Überraschungsfilm gezeigt. Der Eintritt ist frei.

Zu Halbtagesfahrten an das Steinhuder Meer lädt der Senioren- und Behindertenbeirat für den 14., 16. und 23. Mai ein. Es gibt Kaffee und Tee sowie Kuchen während einer Schiffsrundfahrt. Der Zoo in Hannover ist Ziel der Tagesfahrten am 22., 25. und 29. August. Mittags ist ein Essen in Walsrode geplant.

Bei den Ausflügen am 23. Mai (Steinhuder Meer) und 29. August (Zoo Hannover) kommt ein sogenannter Rollstuhlbus zum Einsatz, damit auch Rollstuhlfahrer problemlos teilnehmen können. „Es ist eine große Herausforderung, solche Busse zu bekommen. Aber auch Restaurants zu finden, die für Rollstuhlfahrer geeignet sein, ist ein Problem. Denn barrierefrei ist nicht gleich barrierefrei“, kritisiert Wilfried Steding.

Ein neues Konzept planen die Mitglieder für die Adventsfeiern im Kulturhaus Alter Schützenhof (Kasch), die zuvor 2020 und 2021 wegen der Coronapandemie und im vergangenen Jahr aufgrund der geringen Anmeldungen ausgefallen waren. „Weil es im Dezember sehr viele Termine gibt, werden wir auf den Januar ausweichen. Dann ist es ja meist viel ruhiger“, erklärt Liane Schirmer.

Über diese und andere Neuerungen sprechen die Mitglieder bei den monatlichen Beiratstreffen. Dort wollen Liane Schirmer und Wilfried Steding auch das Thema „Einsamkeit“ auf den Tisch bringen. „Wir wollen noch besser diejenigen erreichen, die selten das Haus verlassen“, sagt Steding, und Schirmer ergänzt: „Unser Ziel ist es, die Spirale der Einsamkeit zu durchbrechen.“

Weitere Infos über die Arbeit des Senioren- und Behindertenbeirats gibt es im Internet unter www.sebe-achim.de.

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