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Erik Airapetjan eröffnet Tattoostudio „Empire of Art“ an der Achimer Obernstraße

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Von: Dennis Bartz

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Freuen sich darüber, dass es nach drei Monaten Umbau endlich losgeht: Erik Airapetjan, Inhaber des Tattoostudios „Empire of Art“, mit Store-Managerin Alina Brunkhorst (links) und der Auszubildenden Natalia Daria Bursy.
Freuen sich darüber, dass es nach drei Monaten Umbau endlich losgeht: Erik Airapetjan, Inhaber des Tattoostudios „Empire of Art“, mit Store-Managerin Alina Brunkhorst (links) und der Auszubildenden Natalia Daria Bursy. © BARTZ

Achim – Drei Monate Umbau liegen hinter Erik Airapetjan. So viel Zeit benötigte der 33-Jährige, um mit Freunden und Familie in Eigenregie das 200 Quadratmeter große ehemalige Computergeschäft an der Obernstraße 4 in ein Tattoostudio zu verwandeln. „Es gab hier einiges zu tun“, berichtet der Achimer.

Vor einer Woche ist der Tattookünstler, der zuvor sieben Jahre in Bremen tätig war und in seiner Freizeit fotorealistisch Stars und Tiere zeichnet, an seiner neuen Wirkungsstätte gestartet. Wer sein Wunschmotiv auf der Haut tragen will, muss jedoch Geduld mitbringen. Denn im Februar gibt es bereits keine freien Termine mehr. „Mit dem Start bin ich deshalb sehr zufrieden“, sagt Airapetjan, der am 10. Februar aber einen „Walk-in-Day“ für Kurzentschlossene anbietet: Kleine Motive bis maximal Scheckkartengröße werden dann ohne Termin sofort gestochen.

Erik Airapetjan hat bei Auswahl der Einrichtung und Wandgestaltung großen Wert darauf gelegt, sich vom Klischee des Tattoostudios im dunklen Hinterzimmer abzugrenzen. Dafür setzt er auf viel Licht, warme Farben und Loungemöbel wie ein braunes Ledersofa im Eingangsbereich. „Wer warten muss, soll sich schließlich wohlfühlen. Kunden oder Angehörige beziehungsweise Freunde können dort einen Kaffee trinken oder den Billardtisch nutzen“, betont Airapetjan.

Der Künstler verziert auf Wunsch den gesamten Körper. Damit die Privatsphäre dabei nicht zu kurz kommt, können die vier Arbeitsplätze bei Bedarf per Sichtschutzwand vor Blicken anderer Kunden und Gäste abgeschottet werden.

Zum Team von „Empire of Art“ gehören neben Store-Managerin Alina Brunkhorst auch zwei weibliche Auszubildende. Ende März stößt zudem mit Alex Gurjanov aus Russland der erste feste Tätowierer hinzu, ein weiterer soll noch folgen. In einem hinteren Raum des Studios bietet zudem eine Kosmetikerin ihre Dienste an. Auf Nachfrage kommt ein befreundeter Piercer ins Haus.

Als Alleinstellungsmerkmal nennt Erik Airapetjan seine Idee, ab April regelmäßig Gasttätowierer aus aller Welt einzufliegen: so zum Beispiel aus Brasilien, Portugal, Russland, der Ukraine und Serbien. Anstatt in eine der umliegenden Großstädte kommen diese also ins beschauliche Achim. Aber gibt es hier überhaupt genügend Menschen, die sich für Tattoos interessieren? Erik Airapetjan macht sich darüber nach eigenen Worten keine Sorgen und erklärt: „Es ist egal, wo ich mein Studio eröffne – unsere Kunden kommen ohnehin aus ganz Deutschland.“

Der große Tattoo-Boom sei jedoch schon ein paar Jahre vorbei. „Wegen der Corona-Pandemie und der Energiekrise ist es derzeit ruhiger. Ein Tattoo ist Luxus – wenn das Geld knapp wird, sind andere Ausgaben wichtiger“, zeigt Airapetjan Verständnis.

Wer seinen Körper mit einem Bild verschönern will, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Kunden können eigene Vorlagen mitbringen, wenn sie bereits genau wissen, was sie wollen. „Wir nehmen uns aber auch gerne Zeit für eine ausführliche Beratung. Was es am Ende wird, ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks“, sagt Erik Airapetjan, der sich auf realistische Motive in Schwarz und Grau spezialisiert hat.

Er kennt die aktuellen Trends und weiß, was out ist. „Nach einem Arschgeweih fragt heute jedenfalls niemand mehr“, sagt Airapetjan und lacht. Gefragt seien stattdessen sogenannte Sleeves – mehrere Motive, die den gesamten Arm wie ein Ärmel bedecken. Die zahlreichen Fußball- und Musikstars, die das bereits umgesetzt haben, dienen dabei vermutlich als Vorbild.

Erik Airapetjan bei der Arbeit. Der 33-Jährige war zuvor einige Jahre in Bremen aktiv.
Erik Airapetjan bei der Arbeit. Der 33-Jährige war zuvor einige Jahre in Bremen aktiv. © Bartz

Viele Kunden entscheiden sich aber auch für Porträts von Prominenten, Partnern und Kindern. Sie müssen dafür lediglich ein Foto mitbringen. Airapetjan überträgt davon die markanten Linien und macht sich danach ans Werk. „Oft angefragt werden aber auch Chicano-Motive im mexikanischen Gangsterstyle“, so Airapetjan weiter.

Eine anerkannte Ausbildung zum Tätowierer gibt es übrigens nicht: Während die Technik mit etwas Übung relativ schnell zu erlernen sei, dauere es oft lange, bis die Motive auch optisch überzeugen: „Es vergehen mitunter Jahre, bis man richtig gut zeichnen kann und weiß, wie man Licht und Schatten richtig setzt“, stellt Erik Airapetjan klar.

Seine beiden Auszubildenden übernehmen deshalb vorerst keine Kundenaufträge: „Sie üben an Kunsthaut sowie an Körperteilen aus Gummi. Am Anfang lernen sie die Hygienestandards, die unbedingt eingehalten werden müssen.“

Zur Neueröffnung lockt Erik Airapetjan mit verschiedenen Angeboten. Es gibt am Valentinstag zum Beispiel einen Preisnachlass auf Partnertattoos. Weitere Informationen gibt es bei Instagram unter @empireofart.bremen und unter www.empire-ofart.de. Das Studio ist montags bis samstags von etwa 11 bis 20 Uhr geöffnet.

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