Planungen zum Sundtunnel werden konkreter

Die Deutsche Bahn und die DEGES legten nun ihre Pläne für den Sundtunnel dar. Sowohl in Großenbrode als auch auf Fehmarn wird es neue Kreisverkehre zur Anbindung an die Bundesstraße 207 geben.
Großenbrode – Im Zuge des Tunnelbaus der Festen Fehmarnbeltquerung bewegt die Einwohner in der Region zurzeit besonders der Bau des zweiten Tunnels, der als Teil der Hinterlandanbindung Fehmarn durch den Sund mit dem deutschen Festland verbindet. Der Abschnitt wurde kürzlich in die beschleunigte Planung aufgenommen (wir berichteten). Die Deutsche Bahn und die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Bau GmbH (DEGES) informierten als Vorhabenträger in Großenbrode am Montag über die künftigen Anbindungen und die Einschränkungen für den Verkehr.
Einschränkungen auf der Sundbrücke bis April
13. bis 24. Februar: Verkehr einspurig mit Ampelschaltung
24. bis 26. Februar: Verkehr zweispurig mit Inselbaustelle in der Mitte der Farbahn
27. bis 28. Februar: Verkehr einspurig mit Ampelschaltung
28. Februar bis 30. April: Verkehr zweispurig mit Inselbaustelle in der Mitte der Fahrbahn
Ziel der Deutschen Bahn ist es, keine Ampelschaltung zum Osterwochenende zu haben. Nach den Osterferien beginnt die Sanierung auf der Landseite. Ulrike Schenka-van Capelleveen von der Bahn betont, es könne durch Witterung und Lieferengpässe zu Verzögerungen kommen.
Der Sundtunnel werde als kombinierter Absenktunnel geplant, sagte Dirk Döbber, kaufmännischer Projektleiter bei der Deutschen Bahn. Auf der einen Seite befindet sich der Straßentunnel der Bundesstraße 207 mit jeweils zwei Fahrspuren und einem Standstreifen in die Richtungen Lübeck und Fehmarn. Auf der anderen Seite befinden sich zwei eingleisige Tunnelröhren für die Bahnstrecken in Richtung Lübeck und Fehmarn. „Was wichtig ist, ist die ideelle Trennung zwischen dem Bauwerk, das heißt, es gibt keine Verbindung in dem gesamten Tunnel zwischen Schienen- und Straßenseite“, betonte Döbber. Sie seien aus Brandschutz- und Rettungsgründen durch eine Betonwand getrennt.
DEGES-Projektleiter Dr. Benedikt Zierke sagte, der Umbau der B 207 sei bereits im Bereich Puttgarden gestartet. „Wir werden in den kommenden Jahren zunächst auf der Insel aktiv sein und dann auf dem Festland das Ganze fortführen.“
Drei neue Kreisverkehre in Großenbrode
Zierke stellte die konkreten Planungen für die Anschlussstelle Großenbrode sowie die Fahrstrecke für den langsamen Verkehr vor. Die Trasse werde schon vor dem Einfahrportal auf dem Festland deutlich abgesenkt. Es gebe mittlerweile eine kürzere Ausbaustrecke von 6,4 Kilometern, was daran liege, dass der Überlappungsbereich mit dem Ausbau der B 207 deutlich weiter Richtung Sund gewandert sei. Die Anschlussstelle von Großenbrode und Orthfeld werde aus Sicherheitsgründen und wegen einer sinnvolleren Abwicklung des Verkehrs weiter in Richtung Sund verlegt, sagte Zierke. Für die Abfahrten nach Großenbrode und Orthfeld plant die DEGES insgesamt drei neue Kreisverkehre ein. „Über diese Kreisverkehre sind auch alle nicht motorisierten Verbindungen, also Rad- und Fußverkehre, mit abgewickelt“, informierte der Projektleiter.

Zwei neue Kreisverkehre im Inselsüden von Fehmarn
Auf der Inselseite sind die Planungen noch umfänglicher. In der alten Planung sollte der langsam fahrende Verkehr von der Fehmarnsundbrücke zunächst durch Avendorf geführt werden. Mittlerweile sei die DEGES zur Einsicht gekommen, dass es nicht verträglich sei, alle Verkehre im Bau- und auch im Endzustand durch die Ortschaft zu führen. Jetzt sei eine Variante geplant, „die in Parallellage zur späteren Bahntrasse und auch zum Damm der B 207 den Verkehr fortführt“, so Zierke weiter. Der Verkehr würde dann im Bereich eines neuen Kreisverkehrs fortgeführt. Bereits vor dem Kreisverkehr bestehe für den langsamen Verkehr die Möglichkeit, nach Avendorf abzubiegen.

Es stellte sich die Frage, wie die Verbindung zwischen Avendorf und Strukkamp aufrechterhalten werden kann, ohne von Avendorf immer über den Kreisel die Verkehre abzuwickeln. „Wir haben das Ziel, die vor 1963 existierende Verbindung Strukkamp Richtung Fehmarnsund-Strand wieder zu öffnen“, verriet der Projektleiter. Die Allee, die direkt vor dem Damm endet, soll als Ersatz für die jetzige Strukkampverbindung mit einer Brücke wieder in den Damm eingeschnitten werden. Dazu soll als Verknüpfung ein weiterer Kreisverkehr geschaffen werden, um den Weg an die Fahrstrecke für den langsamen Verkehr direkt anzubinden. „Das dient vor allem auch dem Radverkehr, da es im Bereich der Anschlussstelle Avendorf eine ungünstige Querung gibt, wo im Moment kein Radverkehr über die Bahnbrücke möglich ist“, so Zierke.