Heiligenhafen: 30 Millionen Euro stehen für Städtebauförderung bereit

Bis 2036 wird sich in Heiligenhafen eine Menge verändern. Am 8. März soll die Öffentlichkeit an den Plänen beteiligt werden. 30 Millionen Euro stehen für die Städtebauförderung bereit.
Heiligenhafen – Bis zum Jahr 2036 soll sich in Heiligenhafens Innenstadt sowie im angrenzenden Hafenbereich eine Menge verändern: Schlüssel für zahlreiche Umgestaltungsmaßnahmen ist die erfolgreiche Aufnahme in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“. Vor zwei Jahren fiel der offizielle Startschuss, jetzt soll die Öffentlichkeit am 8. März in der Warderschule final an der Rahmenplanung beteiligt werden. Insgesamt 30 Millionen Euro stehen für verschiedene Projekte zur Verfügung, die Stadt muss ein Drittel davon aus der eigenen Tasche beisteuern.
„Planungsbüros und Heiligenhafener Bürger sollen gemeinsam überlegen, wohin die Reise konkret gehen wird. Die Städtebauförderung ist eine riesige Sache, da wollen wir alle mit ins Boot holen“, sagte Bürgermeister Kuno Brandt mit Blick auf den 8. März. Sämtliche Haushalte sollen in der kommenden Woche eine Einladungskarte per Post zugestellt bekommen.
Die Entwicklung der Hafenkante, die prekäre Kreuzung Am Strande, die Gesamtachse Steinwarder-Altstadt oder Veränderungen im Bereich des Thulbodens und des Marktplatzes seien sogenannte Fokuspunkte, erklärte Kuno Brandt. „Hier wollen wir mithilfe der Städtebauförderung auf jeden Fall ran.“ Insgesamt 60 vorgeschlagene Einzelmaßnahmen liegen vor.
Ein Kulturzentrum für den Thulboden
Wie Thomas Berg, Projektleiter vom beauftragten Sanierungsträger BIG Städtebau GmbH, sagte, sei es das Ziel, im Rahmen der Städtebauförderung mit einem öffentlichkeitswirksamen Projekt zu beginnen. Hier war ursprünglich mal die Aufwertung des Stadtparks ins Auge gefasst worden, doch im Laufe der Zeit sei eine andere Idee aufgekommen. Der Stadt ist es durch diverse Immobilienkäufe gelungen, ein mittlerweile 6500 Quadratmeter großes Grundstück zwischen Thulboden und Wendstraße ihr Eigen zu nennen. Zuletzt ist das Haus der früheren Fleischerei Brandenburg hinzugekommen. „Auf diesem Areal, zu dem unter anderem auch die vor einigen Jahren geschaffenen Sandparkplätze und die Parkpalette zählen, wäre eine Kultur- und Begegnungsstätte für Heiligenhafens Bürger und Vereine vorstellbar“, sagte Kuno Brandt. Die Bücherei könnte ebenfalls dort einziehen, auch ein größerer Saal für Bälle oder Versammlungen wäre dann in der Innenstadt verfügbar. „Wir haben ein Raumproblem, das haben die letzten Jahre immer wieder gezeigt. Auch der Wegfall des Kursaals spielt hier eine Rolle“, erklärte Bauamtsleiter Roland Pfündl. Gibt die Stadtvertretung grünes Licht, könnte mit der Bauleitplanung im Herbst 2023 begonnen werden. Ein realistischer Baustart wäre rund zwölf Monate später.

Wie der Bürgermeister erklärte, hätten weitere Grundstücksankäufe, die für die Innenstadtentwicklung von Bedeutung seien, getätigt werden können, weitere würden sich in der Pipeline befinden. Auch hier greife schon die Förderquote von 66 Prozent, erklärte Thomas Berg. Erworben wurden auch die Gebäude in der Hafenstraße 29 bis 35 von der HVB, darunter auch der Jugendclub Pier 15, der im Jahr 2016 mit einer Starthilfe von 80.000 Euro unterstützt wurde.
Insgesamt stünden zwar 30 Millionen Euro zur Verfügung, doch das klinge im ersten Moment mehr als es am Ende sei, merkte Planer Thomas Berg an. „Wir hoffen, dass wir mit den Projekten, die wir anschieben und umsetzen, Impulse bei der Privatwirtschaft auslösen.“
Am Strande wird erst 2025 Gemeindestraße
Bereits 2016 konnte der damalige Bürgermeister Heiko Müller verkünden, dass Heiligenhafen in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen wurde. Seitdem sind fast sieben Jahre vergangen „Wir operieren am offenen Herzen der Stadt – und zwar im laufenden Betrieb“, merkte Stadtplaner Moritz Mücke von der beauftragten Firma Cappel + Kranzhoff an. Bürgermeister Brandt pflichtete ihm bei: „Wir arbeiten uns Stück für Stück vor.“ Um die Kreuzung Am Strande beispielsweise zu verändern, muss die Straße bekanntlich in eine Gemeindestraße umgewandelt werden. „Ein Tausch mit dem Kreis wurde uns nun für den 1. Januar 2025 in Aussicht gestellt“, berichtete Sandra Hamer aus der Stadtverwaltung.
Wer am 8. März in der Aula der Warderschule dabei sein möchte, muss sich vorher anmelden: per E-Mail (heiligenhafen@big-bau.de) oder telefonisch bei Sandra Hamer 04362 906806. „Ziel ist es, die Rahmenplanung in diesem Jahr fertigzustellen und auf dieser Grundlage zukunftsorientierte Maßnahmen im Sanierungsgebiet umzusetzen“, sagte Kuno Brandt.