Aktiv-Hus Heiligenhafen: Sanierungsoffensive oder Umzug?

Im Hauptausschuss am Montagnachmittag ist nach längerer Zeit das Schwimmbad-Thema wieder aufgeflackert. Nach der Absage für die Steinwarder-Pläne wird eine Freifläche östlich vom Aktiv-Hus als neuer Standort favorisiert. Im Dezember 2021 hatte sich die Stadtvertretung mit knapper Mehrheit dafür ausgesprochen, 60000 Euro für eine Machbarkeitsstudie in den Haushalt für 2022 einzustellen. Seitdem war es ruhig um das Vorhaben geworden.
Heiligenhafen – Nun hat Bürgermeister Kuno Brandt (parteilos) ein kleines Update gegeben. „Das beauftragte Planungsbüro wird in Kürze die überarbeiteten Unterlagen zusammenstellen, mit denen wir erneut in Kiel vorstellig werden. Dann werden wir hoffentlich bald wissen, wie hoch eine Förderung für ein touristisch geprägtes Erlebnisbad an diesem Standort sein wird.“ Für das von den Bürgern Heiligenhafens abgelehnte Schwimmbad auf dem Steinwarder hätte es bekanntlich eine 90-prozentige Baukostenförderung vom Wirtschaftsministerium des Landes Schleswig-Holstein gegeben. Zu diesem „Paket“ gehörte allerdings auch die Ansiedlung eines weiteren Hotels direkt nebenan.
Wie es mit dem Schwimmbad-Thema weitergeht, hat auch Auswirkungen auf das Aktiv-Hus. Kommt Heiligenhafen doch noch zu einem Erlebnisbad mit Schwimmbahnen, würde der Sauna- und Anwendungsbereich dort mit einziehen. Dann würde eine dringend notwendige Attraktivierung des Spa-Bereiches im Aktiv-Hus hinfällig werden. Wie der Bürgermeister in seinen Mitteilungen aus dem Aufsichtsrat der Heiligenhafener Verkehrsbetriebe (HVB) berichtete, seien 75000 Euro an Planungskosten für das Aktiv-Hus im Haushalt 2023 eingestellt worden. „Das Geld wird zurückgestellt, bis Klarheit darüber herrscht, ob die Schwimmbad-Pläne weiterverfolgt werden“, so Brandt. Um das Aktiv-Hus fit für die Zukunft zu machen, sind in den kommenden Jahren eigentlich Investitionen in Millionenhöhe vorgesehen. Für 2024 sind zwei Millionen Euro im Wirtschaftsplan veranschlagt, für 2025 eine Million Euro.
Sollte ein Schwimmbad-Bau auf Grundlage der in absehbarer Zeit bekannten Zahlen wirtschaftlich darstellbar sein, soll das Projekt in einer Einwohnerversammlung den Heiligenhafener Bürgern vorgestellt werden. Doch damit nicht genug: Vor einer gegebenenfalls weiteren Beschlussfassung durch die Stadtvertretung soll das Projekt den Einwohnern im Rahmen eines Bürgerentscheids zur Abstimmung vorgelegt werden.
Parkeinnahmen deutlich gesunken
In der ersten Sitzungsrunde des Jahres gibt es im Hauptausschuss immer eine Berichterstattung der Ordnungsverwaltung. So wurden beispielsweise im Jahr 2022 insgesamt 73535 Euro an Parkgebühren eingenommen. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 83878 Euro und selbst im Lockdown-Jahr 2020 kam die Stadt auf Einnahmen von 79240 Euro. Vor fünf Jahren war die Zahl sogar noch sechsstellig (104186 Euro). „Kann das irgendjemand erklären, warum die Einnahmen so stark zurückgegangen sind?“, fragte Elke Teegen (Liberale BisS-Fraktion). Arne Rieck, Leiter der Ordnungsverwaltung, verwies unter anderem darauf, dass es im vergangenen Jahr 10191 Ordnungswidrigkeiten nach der Straßenverkehrs-Ordnung gegeben habe. „Eine immense Steigerung“, so Rieck, der auf 7394 Fälle in 2021 oder 5367 Fälle in 2019 verwies. „Scheinbar werden weniger Parktickets gezogen, aber wenn das Geld über Strafzettel hereinkommt, soll es uns am Ende auch recht sein“, merkte der Ausschussvorsitzende Gerd Panitzki (CDU) abschließend an.