Ferienpark Heiligenhafen: Ein Jahr nach Mängelaufnahme sind Eigentümer weiterhin unzufrieden

Der Ferienpark in Heiligenhafen hat eine mehr als achtjährige Modernisierungskur hinter sich, die rund 35 Millionen Euro verschlungen hat. Doch eine Gruppe von Eigentümern, die bereits im vergangenen Jahr an die HP herangetreten ist, macht sich weiterhin Sorgen um den Zustand des Komplexes.
Heiligenhafen – Durchfeuchtungen und Wassereintritte in den Treppenhäusern und Übergangsbrücken würde es weiterhin geben, zudem sei in einigen Etagen extremer Schimmelbefall in den Fluren zu sehen. „Wir machen diese Zustände öffentlich, weil es die einzige Möglichkeit ist, uns zu wehren. Die Dinge werden sonst einfach verschwiegen“, sagte eine Eigentümerin (Name der Redaktion bekannt).
Die Krase Ostsee-Ferienparkverwaltung GmbH hatte im Februar 2022 in einem Schreiben an alle Eigentümer erklärt, dass es zu rund 120 Durchfeuchtungen und Wassereintritten in den Treppenhäusern und Übergangsbrücken gekommen sei – und das, obwohl sämtliche Fenster in den vergangenen Jahren ausgetauscht wurden und umfangreiche Fassadenarbeiten stattgefunden hatten. „Ein Jahr später stehen wir erneut hier und es hat sich nicht wirklich etwas getan. Das kann doch nicht der Anspruch dieser umfangreichen Sanierung sein, die uns alle sehr viel Geld gekostet hat“, legte die Wohnungsbesitzerin den Finger in die Wunde.

Wie die Verwaltung auf der jüngsten Eigentümerversammlung im November bekanntgegeben hat, seien sämtliche Betonschäden mittlerweile behoben worden. Ein in Auftrag gegebenes Gutachten zum Zustand der 106 undichten Fenster habe dagegen noch nicht vorgelegen. „Unserer Meinung nach haben die Winterstürme im Januar 2023 die Stahlbeton-Fassade wieder durchfeuchtet. Auch Pfützen waren erneut in den Fluren einiger Übergangsbrücken zu sehen“, so die Eigentümerin.
Die Schäden seien der Hausverwaltung bereits vor Wochen gemeldet worden, doch eine Rückmeldung an die Wohnungseigentümergemeinschaft, wie umfangreich diese seien und wann sie behoben werden sollen, habe es bislang nicht gegeben. Das sei frustrierend, denn viele Eigentümer hätten das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. „Die meisten Besitzer wohnen nicht in Heiligenhafen, sondern leben verteilt in ganz Deutschland und kennen die Zustände gar nicht.“

Alarmierend empfinden Eigentümer auch den Zustand der Flure in den oberen Etagen von Haus D, wo sich viel Schimmel gebildet hat. „Wir haben 35 Millionen Euro investiert und leben im Schimmel. Das ist ein schlechter Witz“, sagte eine Anwohnerin.
Die Krase Ostsee-Ferienparkverwaltung GmbH wollte eine Anfrage der HP zu den Zuständen nicht beantworten. Der Ferienpark ist mit 1694 Einheiten nach dem Olympiadorf in München die zweitgrößte Wohnungseigentümergemeinschaft Deutschlands. Fast 66 Prozent aller Übernachtungen in der Warderstadt gehen auf das Konto des riesigen Gebäudekomplexes.