Zwei Roboterkellner helfen in der Bretterbude aus

In Heiligenhafen helfen jetzt in der Bretterbude zwei Roboterkellner aus. Die beiden hören auf die Namen Olaf und Bärbel und sollen die Arbeit des Personals im Hotel deutlich erleichtern.
Heiligenhafen – Immer moderner werden jetzt die Arbeitsabläufe in der Gastronomie. Die ersten Restaurants lassen bereits seit einiger Zeit Roboter das Essen zu den Tischen bringen und von dort auch wieder mitnehmen. Auch in der Bretterbude in Heiligenhafen hilft jetzt künstliche Intelligenz aus: Olaf und Bärbel heißen die beiden Roboter mit den katzenartigen Gesichtern, die den Mitarbeitern seit Mitte Januar unter die Arme greifen.

„Die zwei Roboter haben eine klare Aufgabenteilung, einer bringt das Essen zu den Tischen, und der andere holt die Teller wieder ab“, sagt Matthias Reisewitz, Direktor der Bretterbude. Aber die Gäste müssen keine Angst haben, dass sie jetzt nicht mehr mit richtigen Menschen interagieren können, denn Olaf und Bärbel seien nur zur Unterstützung da. „Die Idee ist, den Service zu entlasten, sodass die Mitarbeiter sich mehr um die Gäste kümmern können“, so Reisewitz. So würden die Roboter lediglich dafür genutzt, das Essen zu transportieren und die leeren Teller wieder abzuholen, Bestellungen können sie nicht aufnehmen. „Ein Roboter kann bis zu acht Essen auf seine Ablagen aufnehmen, ein Mensch schafft maximal drei“, fährt der Hoteldirektor fort. Wenn die beiden Maschinen das Essen zu den Tischen fahren, müssen es die Mitarbeiter trotzdem noch auf die Tische zu den Gästen stellen oder die leeren Teller von den Tischen wieder auf den Roboter stellen, damit der sie mitnehmen kann. Der Vorteil sei, dass sich das Personal dadurch viele Laufwege spart, weiß Reisewitz.
Geräte sollen die Arbeit erleichtern
Birgt diese Entwicklung Gefahren, dass die Mitarbeiter irgendwann ganz ersetzt werden könnten? „Nein“, sagt Reisewitz, „wir wollen keine Mitarbeiter sparen, aber die Wege, die wir mit den Robotern einsparen, würden wir durch zusätzliche Stellen nicht kompensieren können, weil wir sie durch den Fachkräftemangel momentan gar nicht besetzt kriegen.“ Beim ersten Einsatz der Maschinenkellner gab es schon einige skeptische Blicke, erinnert sich Reisewitz, „aber viele waren auch begeistert, denn die beiden sind ein echter Hingucker“.
Ein Roboter kostet 17.000 Euro
Vor dem ersten Einsatz seien die Gänge im Restaurant mit Lasertechnik ausgemessen worden, um die Laufwege einzuprogrammieren, schildert der Hoteldirektor. Jeder Tisch im Restaurant kann einzeln angesteuert werden. Um Hindernissen ausweichen zu können, haben die Geräte unten einen Sensor eingebaut. Wenn ein Hund im Weg liegt oder ein Mensch plötzlich vor ihnen steht, merken das Olaf und Bärbel und finden über einen Umweg zum jeweiligen Tisch. Es gebe sogar einen Geburtstagsmodus, bei dem die Maschinen für den Gast ein Ständchen singen. „Wir haben die beiden Roboter fest gekauft, einer kostet 17.000 Euro“, verrät Reisewitz. Die künstlichen Servicekräfte werden unter dem Namen „Bellabots“ vermarktet und kommen vom chinesischen Unternehmen Pudu Robotics aus Shenzhen.

Olaf und Bärbel erledigen ihre Aufgaben im Restaurant schon ganz gut, findet Reisewitz nach einem Monat Einsatzzeit. Wenn das so weitergeht, plant er, den elektronischen Service künftig noch auszubauen: „Der nächste Schritt wäre, dass man im Außenbereich mit dem Handy einen QR-Code scannen kann.“ So würden Gäste die Speisekarte auf ihrem Smartphone angezeigt bekommen und könnten damit auch bequem bezahlen. Das Essen könnte dann mit den Roboterkellnern zum Außenbereich transportiert werden.