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FDP will ihr Ergebnis bei Kommunalwahl in Schleswig-Holstein steigern

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Besuch aus Berlin: FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (l.) mit Landeschef Oliver Kumbartzky.
Besuch aus Berlin: FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai (l.) mit Landeschef Oliver Kumbartzky. © DPA

Gegen den Zeitgeist will die FDP ihr Ergebnis bei der Kommunalwahl im Norden steigern. Landeschef Kumbartzky greift auf einem Parteitag die Landesregierung scharf an.

Kiel – Die FDP setzt vor der Kommunalwahl am 14. Mai in Schleswig-Holstein auf Zuversicht und gibt sich kämpferisch. Der Landesvorsitzende Oliver Kumbartzky sagte am Samstag auf einem Landesparteitag in Neumünster, seine Partei wolle „noch einen drauf setzen und mehr Mandate holen als 2018“. Das sei nicht leicht, denn der Zeitgeist sei nicht immer auf ihrer Seite. Vor fünf Jahren hatten die Liberalen landesweit 6,7 Prozent geholt. Sie stellen derzeit in 145 Kommunen 319 Mandatsträger.

Kumbartzky griff die schwarz-grüne Landesregierung an. „Die verfehlte Landespolitik, die trifft unsere Städte und Gemeinden hart.“ Die Koalition setze vorrangig auf „grüne Wohlfühlprojekte“. Er kritisierte die Bildungspolitik und vermisst Impulse für den Wirtschaftsstandort. „Industriepolitik – wenn man es so überhaupt nennen kann – simuliert der grüne Umweltminister.“

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) halte sich stets „aus allem raus“, kritisierte Kumbartzky. Die Regierung zeige immer nur in Richtung Berlin. „Was die schwarz-grüne Regierung mit unserem Land macht, ist nur erbärmlich und peinlich.“ Seine Partei stehe für Zuversicht und müsse sich deutlich abgrenzen von den anderen.

Als Berliner Gast mahnte Generalsekretär Bijan Djir-Sarai eine solide Finanzpolitik an. „Erstaunlicherweise vergessen wir oft in Deutschland, dass auch Finanzpolitik nachhaltig sein muss.“ Das Geld falle nicht vom Himmel, das müssten auch die Koalitionspartner in Berlin verstehen. Auch Planungsbeschleunigung sei wichtig. „Wir haben doch nichts erreicht für den Klimaschutz, wenn in diesem Land Straßen langsamer oder gar nicht gebaut werden.“

Angriffslustig zeigte sich auch Landtagsfraktionschef Christopher Vogt. Die FDP sei keine Blockierer-Partei, sondern Stimme der Vernunft. „Wenn die Landesregierung so weiter macht wie bisher, sind wir vielleicht das erste industriefreie Klimaland, aber nichts anders.“

Das von Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) ins Spiel gebrachte Sondervermögen für Klimaschutz lehnte Vogt ab. Er wisse nicht, was Schwarz-Grün aus dem Land machen wolle. „Ich staune, wie man mit einer so großen Mehrheit – zwei Drittel hat Schwarz-Grün – eine so schwache Landesregierung stellen kann. Das muss man erstmal schaffen.“

Thema auf dem Parteitag waren auch das passive Wahlrecht ab 16 Jahren und eine Stärkung des Rede- und Fragerechts von Einwohnerinnen und Einwohnern in Sitzungen der Gemeindevertretung, des Kreistags und in Ausschüssen. Auf Kritik der Liberalen stoßen Pläne der Koalition für Einschnitte bei Bürgerbegehren und weitere Änderungen am Kommunalrecht. Sie haben verfassungsrechtliche Bedenken.

Die Partei sprach sich für Entlastungen der Menschen aus. Die Liberalen fordern eine jährliche Senkung des Beitragsdeckels für Krippen- und Kita-Plätze um zehn Prozent, das endgültige Aus der Straßenausbaubeiträge sowie die Senkung der Grunderwerbsteuer. Nach ihrem Willen sollten auch die Hundesteuer und die Eigenbeteiligung bei den Schülerbeförderungskosten abgeschafft werden. Zudem sprach sich die Partei für die unterirdische Einlagerung von CO2 aus.  dpa

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