Bekämpfung des Rundköpfigen Apfelbaumbohrers hat auf Fehmarn begonnen

Mit umfangreichen Fäll- und Rodungsarbeiten hat am Dienstag die Bekämpfung des Rundköpfigen Apfelbaumbohrers auf Fehmarn begonnen.
- 140 Schwedische Mehlbeeren müssen allein an der Kreisstraße 63 gefällt werden.
- Fünf Privatgärten betroffen.
- Apfelbaumbohrer wütetet drei Jahre lang im Baum.
Fehmarn – Mit umfangreichen Fäll- und Rodungsarbeiten hat am Dienstag auf der Insel die Bekämpfung des Rundköpfigen Apfelbaumbohrers begonnen. Am Mittwoch lud die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (LKSH) gemeinsam mit der Straßenmeisterei Oldenburg als Straßenbaulastträger zu einem Pressetermin an die Kreisstraße 63 ein, wo allein 140 Schwedische Mehlbeeren sowie Weißdorn und Hecken befallen sind. Bekanntlich sind zwischen Puttgarden, Gammendorf und Todendorf sieben Gebiete betroffen, davon fünf Privatgärten (wir berichteten). Dort müssen die sogenannten Wirtspflanzen im Umkreis von 200 Metern gefällt werden. Das Holz wird auf drei Zentimeter kleingehäckselt, getrocknet und bis zum Sommer verbrannt. Die Firma Fehmarn Recyling hatte hierfür die Ausschreibung für die Arbeiten gewonnen.
Wir können erst mit der Bekämpfung beginnen, wenn eindeutig sichergestellt ist, dass es sich um den Apfelbaumbohrer handelt
„Wir können erst mit der Bekämpfung beginnen, wenn eindeutig sichergestellt ist, dass es sich um den Apfelbaumbohrer handelt“, erklärte Stephan Monien, zuständig bei der LKSH für Pflanzengesundheit. Bereits 2008 habe sich der Rundköpfige Apfelbaumbohrer schon einmal im Norden Fehmarns breitgemacht. Zwischen 2011 und 2021/22 seien immer nur Larven gefunden worden. Erst ein neuer DNA-Test mache die Bestimmung eindeutig. Der Apfelbaumbohrer wurde 2019 als Schädling gelistet, für den es laut Monien kein wirksames biologisches oder chemisches Bekämpfungsmittel gibt. „Der Käfer muss weg, denn er ist eine Gefahr für die Obstanbaugebiete, da er auch Pflaumen-, Birnen- und Kirschbäume befällt. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden wir den Apfelbaumbohrer durch die Fäll- und Rodungsarbeiten bekämpfen können“, so Monien.
Larven fressen sich am Stammgrund in den Baum
Das Weibchen legt seine ein Millimeter großen Eier (30 bis 40 Stück) am Stammgrund ab. Die nach neun bis zehn Tagen geschlüpften Larven fressen anfänglich an der inneren Rinde oder am Kambiumgewebe. Später dringen die Larven ins Holz ein und fressen sich drei Jahre lang bis zur Baumkrone durch den Baum. „Deshalb ist ein Befall erst am sogenannten Genagsel am Stammgrund zu erkennen“, so Monien.

Das Genagsel sei erst im zweiten oder dritten Befalljahr sichtbar. Ausgewachsen bringt es der Rundköpfige Apfelbaumbohrer auf 1,5 bis zwei Zentimeter. Der Käfer ist sehr flugfaul. Zwischen Juli und September lege der Apfelbaumbohrer nicht mehr als neun Meter zurück. Dies sei bei der Bekämpfung ein großer Vorteil.
Arbeiten sollen bis zum Ende des Monats abgeschlossen sein
Bis zum Ende des Monats sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Landwirtschaftskammer wird sich in einem auf fünf Jahre angelegten Monitoring um die Neuanpflanzung und die Überwachung kümmern.