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Visselhöveder Landfrauen sind „kein Kaffeeverein“

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Von: Jens Wieters

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Susanne Tamke
Susanne Tamke © Wieters

Der Landfrauenverein Visselhövede feiert 75. Geburtstag. Im Interview berichten die Vorstandsfrauen Susanne Tamke und Kerstin Voß, was der Verein so alles im Programm hat.

Visselhövede – Der Visselhöveder Landfrauenvereinfeiert am Freitag intern Geburtstag im Hiddinger Gasthaus Röhrs. Der Vorstand lässt mal hinter die Kulissen blicken

75 Jahre Landfrauen: Eine Erfolgsstory?

Susanne Tamke: Auf alle Fälle, 450 Mitgliederinnen sprechen eindeutig für sich.

Für wen ist der Verein gedacht?

Kerstin Voß: Unser Verein ist offen für alle Frauen aus allen Alters- und Berufsgruppen, die auf dem Land leben und sich dem Landleben verbunden fühlen.

Warum sollten Frauen beitreten?

Voß: Wir bieten ein breit gefächertes Bildungsangebot, ein gutes vielfältiges und generationsübergreifendes Miteinander. In unserem Verein treffen sich Frauen aus den unterschiedlichsten Bereichen regelmäßig. Soziale Kontakte sind in unserer immer komplizierter und digitaler werdenden Welt einfach unersetzlich.

Was steht alles auf dem Jahresprogramm, das jetzt wieder anläuft?

Tamke: Wir bieten Vorträge aus den verschiedensten Bereichen. Der Bogen reicht von Gesundheit, Ernährung, Gesellschafts- und Verbraucherpolitik bis hin zu Kunst und Kultur. Bei unseren Kreativkursen sind wir immer am Puls der Zeit und bei unseren Fahrten erkunden wir die Welt rund um uns. Betriebsbesichtigungen, Konzerte, Ausstellungen und auch einfach mal einen Tag zusammen am Strand genießen stehen auf dem Programm. Selbst Coworking zum Ausprobieren haben wir angeboten.

Kerstin Voß
Kerstin Voß © - Wieters

Was ist bereits gut gelaufen? Was könnte besser sein?

Voß: Unsere Landfrauen haben im Laufe der Jahre unzählige Vorträge gehört, Ausflüge gemacht und Kreatives dazugelernt, bei einem Landfrauentreffen nimmt man immer etwas Gutes für sich persönlich mit nach Hause.

Tamke: Verbesserungsfähig ist unser Image in der Öffentlichkeit. Wir sind kein Kaffee- und Kuchenverein. Kuchen backen können wir sicherlich ganz gut, aber wir machen viel mehr. Wir setzen uns ein für zum Beispiel das Unterrichtsfach Alltagskompetenzen und für gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit „equal pay“.

Voss: Und das Ehrenamt müsste in der Gesellschaft mehr gewürdigt werden. Viele Mitbürger nehmen alles als selbstverständlich hin, ohne sich selber einzubringen.

Dürfen irgendwann auch mal Männer mitmachen? Wenn ja, wann? Wenn nein, warum nicht?

Tamke: Als Gäste sind uns Männer jederzeit willkommen. Bei Vorträgen und Ausflügen sind manchmal einige dabei. Damit sie Mitglied werden können, müssten wir unsere Satzung ändern. Vielleicht wird das ja mal irgendwann gemacht.

Voss: Andererseits brauchen Frauen auch ihren eigenen Raum, ihren eigenen Stammtisch.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Voss: Angesichts der aktuellen Situation natürlich Frieden für alle Menschen auf dieser Welt.

Tamke: Für unsere Dörfer und unseren Verein wünschen wir einen guten generationsübergreifenden Zusammenhalt, um viel voneinander zu lernen und viel Spaß miteinander zu haben, damit das Leben auf dem Land lebens- und liebenswert bleibt.

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