Visselhöveder Angler retten Fische

Mitglieder des Visselhöveder Angelvereins haben große Karpfen, Brassen und auch Hechte aus dem Mümmelteich in den Visselsee 3 umgesetzt. Der Mümmelteich wird ausgebaggert.
Visselhövede – „Petri Heil“, das wünschen sich die Angler eigentlich gegenseitig, doch am Sonnabend ging es am Visselhöveder Mümmelteich nicht um das Fangen von Fischen, sondern um das Retten von Karpfen und Co. Dafür musste der örtliche Angelverein aber im Trüben fischen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn aus dem Teich hinter dem Majorsbruch im Herzen der Stadt musste das Wasser abgelassen werden, weil das Gewässer als Regenrückhaltebecken dient.
In den vergangenen Jahren hatten sich durch Laubeintrag aber Unmengen an Schlamm am Grund des Teichs angereichert. Und der muss jetzt raus. „Nach 40 Jahren ist es mal an der Zeit, das Becken von den modrigen Blättern und einer Sandschicht zu befreien, um wieder Platz für Niederschlagswasser zu schaffen, damit die Straßen bei starken Regenfällen nicht überflutet werden“, informierte Rudi Reichert vom städtischen Bauamt, der die Arbeiten verfolgte.
Und die haben es in sich, wie die Mitglieder des Visselhöveder Angelvereins, die unzählige Hechte, Karauschen, Weißfische, Rotschwänze, Karpfen und Barsche in den nahegelegenen Visselsee 3 umsiedelten, erfahren mussten.
„Keine leichte Aufgabe, wie sich schon nach der ersten Fischrettung herausgestellt hat. Man bleibt mit den Wat-hosen immer im Schlamm stecken. Das ist schon anstrengend“, so der zweite Vorsitzende Christian Stöckmann ein wenig außer Atem. Für die Arbeiten hatte die Stadt Visselhövede die Spezialfirma Wind aus Rotenburg beauftragt, die mit einem schweren Bagger angerückt kam. „Seit 6 Uhr früh ist der Bagger im Einsatz“, so Andreas Häring, ebenfalls Mitglied des Angelvereins. Doch erst am Nachmittag war es an der Zeit, dass die Kescher zum Einsatz kamen. Der Mümmelteich ist eines der Pachtgewässer des Vereins, daher war den Mitgliedern auch sehr an der Rettung der Fische gelegen.
Dazu hatten sie Boote besorgt, um auf dem Restwasser zu schippern und mit Keschern die Fische einzusammeln. Doch dieses Vorhaben war durch die dicke Schlammschicht und die geringe Wassertiefe nicht realisierbar. Von daher war Handarbeit angesagt. Mit den wasserdichten Anglerhosen und Gummistiefeln unten dran hinaus in den Schlamm. Mithilfe großer Kescher wurden die Fische in mit Wasser gefüllte Wannen gelegt, um sie dann im Visselsee 3 wieder in die Freiheit zu entlassen.

Bei der Gelegenheit wurde das Gewässer auch gleich von Müll und Unrat befreit. Ein Autoreifen, ein Mülleimer und viele Dosen und Flaschen wurden aus dem Teich geholt. „Es läuft alles super. Bisher hat alles gut geklappt und die Angler sind mit dem Erfolg zufrieden“, freute sich Reichert.
Nach der Trockenlegung wird der Teich dann ausgebaggert. Zuvor wird aber eine Probe gezogen „Wenn der Schlamm nicht über die Grenzwerte belastet ist, kann er auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden. „Doch dahingehend ist noch keine Entscheidung getroffen, das muss erst die Analyse ergeben“, betonte Reichert, der in zwei Wochen mit dem Ergebnis rechnet. Ist der Schlamm aber erst einmal raus, kann sich der Mümmelteich wieder auf natürlichem Weg nach und nach mit Regenwasser füllen.