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Visselhövede räumt auf

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Von: Jens Wieters

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Diese Oberschülerin hat an dem illegal entsorgten Kanalrohr schwer zu schleppen.
Diese Oberschülerin hat an dem illegal entsorgten Kanalrohr schwer zu schleppen. © -Wieters

300 Schüler, ein Dutzend Erwachsene und „Vissel for future“ – und schon war die Visselhöveder Innenstadt sauber. Vor dem globalen Klimastreik, der auch an der Vissel Thema war, war eine Müllsammelaktion angesagt.

Visselhövede – „Jeder kann ein bisschen was tun. Vielleicht einmal mehr das Fahrrad benutzen, statt Auto zu fahren und vielleicht auch mal eine Getränkedose im Papierkorb entsorgen. Einfach nur so – weil es gut für uns alle ist!“ Mit dieser Forderung ist Eloisa Michel nicht allein: Knapp 300 Visselhöveder Oberschüler, ein Großteil ihrer Lehrer, die Initiative „Vissel for future“(Vff) und ein gutes Dutzend erwachsene Einwohner waren am Freitagvormittag in der Innenstadt unterwegs, um den Müll zu sammeln, den ignorante Zeitgenossen einfach in Parks, an den Visselseen oder an den Wegeseitenrändern illegal entsorgt hatten.

Nach der Sammlung von rund sechs Kubikmetern Müll erinnerten Schüler und die Gruppe „Vissel for future“ daran, dass das Thema Klimakrise nicht vergessen wird.
Nach der Sammlung von rund sechs Kubikmetern Müll erinnerten Schüler und die Gruppe „Vissel for future“ daran, dass das Thema Klimakrise nicht vergessen wird. © - Wieters

Das war die erste Aktion der Schule nach zwei Jahren Corona-Pause und eingebettet in den weltweiten und mittlerweile zehnten Klimastreik, zu dem „Fridays for Future“ aufgerufen hatte. „Wir sind übrigens wieder mal die einzige Kommune im Landkreis, die neben den rund 300 Städten in Deutschland am Klimastreik teilnimmt“, so Vff-Sprecher Harald Gabriel während der anschließenden Kundgebung auf dem Marktplatz, bei der die Schüler auch noch mit gesponsorten Snacks und Bio-Getränken versorgt wurden.

Gabriel forderte, dass trotz der aktuellen Kriegssituation in Ost-Europa die Klimakrise nicht in den Hintergrund treten dürfe: „Es steht bei diesem Thema für die ganze Welt eine Menge auf dem Spiel. Darum braucht die Politik weiterhin den Druck von der Straße, um die Klimaziele nicht aus den Augen zu verlieren.“

Auch Erwachsene waren mit dabei, um die rund 300 Schüler zu unterstützen.
Auch Erwachsene waren mit dabei, um die rund 300 Schüler zu unterstützen. © Wieters

Schulleiter Ronny Wieland ist froh, dass kaum Überredungskünste nötig waren, um die Schüler zum Mitmachen zu animieren: „Fast alle haben sofort begeistert zugestimmt, und auch die Organisation lief durch die einberufene Arbeitsgruppe prima.“

Die Unterstützung der Stadtverwaltung, die sich um die fachgerechte Entsorgung des rund sechs Kubikmeter großen Müllberg kümmert, ist den Schülern sicher: „Mit diesem Einsatz für unsere Umwelt verschafft ihr euch bei den Erwachsenen eine Menge Respekt“, betonte Bürgermeister André Lüdemann.

Gleich drei Einkaufswagen wurden gefunden.
Gleich drei Einkaufswagen wurden gefunden. © -Wieters

Schon morgens um halb neun machten sich die Schüler und ihre „Helfer“ mit Greifern und Müllbeuteln auf den Weg, um vorher festgelegte Bereiche des Stadtgebiets nach Unrat zu durchkreuzen.

Vor allem im Blick stand der Bereich rund um die Visselseen. aber auch in den Gewerbegebieten waren die Jugendlichen aktiv – und wurden oft fündig. „Vor allem jede Menge Leergut, von dessen Pfand wir uns ein paar Eis aus der Eisdiele kaufen konnten“, berichtete ein Neuntklässler. Aber auch drei Einkaufswagen, Autoreifen, ein kompletter Hausstand mit Töpfen und Pfannen, Gläsern und Lebensmitteln landete in den Müllbeuteln.

Eloisa Michel möchte ein Bündnis Klimaschutz.
Eloisa Michel möchte ein Bündnis Klimaschutz. © - Wieters

„Das sind alles Dinge, die nicht sein müssen und unser schönes Visselhövede verunstalten“, so Eloisa Michel, die aber auch der Stadtverwaltung eine Hausaufgabe mit ins Wochenende gab: „Sorgen sie bitte dafür, dass ausreichend Papierkörbe an den neuralgischen Stellen unserer Stadt aufgestellt werden. Vielleicht wird es dann mit dem Müll im Wald und auf den Plätzen auch ein bisschen weniger“, so die Schülerin.

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