Per Speeddating zur Lehrstelle

Visselhövede - Von Jens Wieters. Man nehme rund 200 Schüler, die in den kommenden Jahren einen Ausbildungsplatz suchen. Hinzu kommen 25 Firmen, die ihrerseits Azubis suchen. Dann würze man das Ganze mit informativen Ständen, kompetenten Gesprächspartnern und praktischen Übungen. Heraus kommt dann die Visselhöveder Ausbildungsmesse, die am Donnerstag nach ihrer Premiere im vergangenen Jahr eine Fortsetzung in der Visselhöveder Oberschule Auf der Loge gefunden hat. 25 Firmen aus Visselhövede und umzu hatten in der großen Pausenhalle und in einigen Klassenräumen des Erdgeschosses ihre Infostände aufgebaut. Dort erfuhren die Acht-, Neunt- und Zehntklässler der Schule zum Beispiel, was man mitbringen muss, um Konditor zu werden. Wie das Zeugnis aussehen muss, um beim Finanzamt eine Ausbildung beginnen zu können. Was man als angehender Industriekaufmann verdient, oder wann man morgens aufstehen muss, um auf der Baustelle nicht der Letzte zu sein.
Denn die Vielfalt der präsentierenden Firmen las sich wie die gelben Seiten im Telefonbuch: angefangen von den Handwerkern wie Klempner, Bäcker, Maurer, Zimmerleute und Dachdecker bis hin zu Metallbauern. Bundeswehr, Steuerverwaltung, Hörgeräteakustiker oder Krankenkassen waren ebenso vertreten wie soziale Berufe, der Pflegebereich oder das ganze kaufmännische Spektrum. Neben der normalen Messe, gab es Kurzvorträge der Firmen und am Ende ein sogenanntes Speeddating, bei dem die Schüler ihre vielleicht künftigen Ausbilder schon einmal kennenlernen konnten.
Aber die Theorie ist die eine Seite, das reale Azubi-Leben die andere. Darum wird die Messe heute mit einem Praxistag abgerundet, bei dem die Schüler den Alltag in den Firmen live erleben.
„Die Schüler sollen sich alles angucken und möglichst viel mitnehmen. Denn wir haben hier vor Ort eine große Bandbreite verschiedener Firmen mit noch mehr unterschiedlichen Berufen, sodass diese Messe eine echte Chance für die Schüler ist, Kontakte für ihre Ausbildung zu knüpfen“, so Schulleiter Ronny Wieland.
Bürgermeister Ralf Goebel forderte von den Jungen und Mädchen: „Seid mutig und sucht Eure Chance. Heutzutage gibt es keine berufliche Sackgasse mehr, viele Wege führen zum Ziel. Der Praxistag bietet sich an, um zu schauen, an welchem Beruf man Spaß hat.“
Gustav Stegmann, Vorsitzender des Präventionsrats, der vor knapp zwei Jahren mit seinem Team auf die Idee gekommen war, solch eine Ausbildungsmesse zu initiieren, dankte der Oberschule für die Vorbereitung der Messe und appellierte an die Schüler, „das Angebot anzunehmen, um die eigene Zukunft zu gestalten.“