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Visselhövede – Schon gleich nach dem Aufschließen stand am Dienstag der erste Kunde am Tresen der Alten Apotheke in Visselhövede und wollte das Versprechen des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn (CDU) einlösen und sich drei FFP2-Masken abholen. Denn der Kunde war über 60 Jahre alt.
Für ältere Menschen sowie für andere mit signifikant hohem Covid-19-Risiko gibt es nämlich den Mund- und Nasenschutz jetzt kostenlos in den Apotheken der Republik. „Drei jetzt, sechs im Januar und sechs im Februar“, informiert Apotheker Matthias Gutermann.
Der freut sich zwar, dass viele seiner älteren oder kranken Kunden jetzt mit den Masken, die 97 Prozent Filterkapazität hätten und „weitaus besser schützen als nur ein Baumwolllappen“, besser vor Corona gefeit seien, aber er spart auch nicht mit Kritik an der „wieder mal“ schlechten Vorbereitung der Bundespolitik.
„Da lässt sich der Gesundheitsminister pressewirksam zitieren, die ältere Bevölkerung besser schützen zu wollen, in dem die Masken kostenlos zur Verfügung gestellt würden, aber wir Apotheker, die Masken besorgen müssen, erfahren viel zu kurzfristig von der Idee.“ Also hätten er und seine Kollegen sich bei vielen Händlern umschauen und vor allem die speziellen Masken besorgen müssen. „Das war und ist aufgrund der plötzlich großen Nachfrage natürlich nicht so einfach“, so Gutermann, der „stündlich beobachtet, dass der Preis für die Masken in die Höhe schießt“.
Mit Blick auf sein Lager, könne es in den kommenden Tagen schon mal sein, dass es zu Engpässen bei der Ausgabe komme, aber dann sollten sich die „Leute ein wenig gedulden, denn es folgen weitere Großlieferungen“. Bis dahin sollte noch ein wenig mehr auf den Abstand zu anderen geachtet werden.
Apotheker rät vom Kauf im Internet ab
Eines stellt Gutermann auch klar: „Bloß nicht auf eigene Faust im Internet kaufen. Denn dort sind viele Anbieter präsent, die Masken anbieten, die nicht zertifiziert sind. Dann lieber ein, zwei Tage warten und zu uns Apothekern kommen.“
Damit es aber keine Staus im Verkaufsraum gibt, hat Gutermann extra Wegweiser an den Häuserwänden anbringen lassen, die die Maskeninteressenten zu einem speziellen Ausgabefenster führen. Dort gibt es ruckzuck das Maskenpaket, ohne „groß die Daten aufzunehmen“, so Gutermann.
Zu viele Kunden im Verkaufsraum
Auch in der Neuen Apotheke wundern sich die Mitarbeiter und Chef Matthias Grube über den Ansturm: „Die Leute wollen sich vor Corona schützen, drängeln sich aber mit 20 Mann in unseren Verkaufsraum, der nur für sieben zugelassen ist“, so Grube, der dann sofort einschreitet und alles ein wenig kanalisiert, was nicht alle Kunden sofort einsehen würden.
Darum hat er die Maskenabgabe auf die Zeit von 8 bis 10 Uhr begrenzt, auch, „um den normalen Verpflichtungen nachzukommen“. Grube dokumentiert die Abgabe der Masken sorgfältig, damit es kein „Apotheken-Hopping gibt und die Leute sich mit mehr Masken eindecken, als ihnen zustehen“.
Großer Vorrat
Dabei sei sein Lager bis unter die Decke voll. „Mit den rund 11 000 vorrätigen Masken könnte ich alle Einwohner Visselhövedes mit einem Exemplar ausstatten“. Aber wie Gutermann hätte sich auch Grube ein wenig mehr Vorlaufzeit gewünscht: „So werden wir Apotheker recht schnell überfordert.“