Sanierung der Visselhöveder Gartenstraße kostet 2,7 Millionen

Rund 2,7 Millionen Euro werden für den Neubau der Visselhöveder Gartenstraße kalkuliert. Anlieger müssen sich an den Kosten beteiligen.
Visselhövede – Exakt 685 Meter lang ist die Visselhöveder Gartenstraße zwischen der Einmündung Lindenstraße bis zur katholischen Kirche. Auf fast der gesamten Länge, ist nicht nur die Fahrbahn marode, sondern auch die Kanäle tief in der Erde sind nicht mehr ganz dicht. Darum wird jetzt saniert – und zwar recht umfassend. Umfangreiche Maßnahmen sind heutzutage gleichbedeutend mit einer Menge Geld, das auch die Anlieger aufbringen müssen – und zwar mehr als ursprünglich geplant.
Kanäle sind marode
„Wir rechnen nun mit Baukosten in Höhe von insgesamt 2,7 Millionen Euro“, informierte Jens Wiesemann vom Bremer Planungsbüro Sweco den Bauausschuss und auch einige Zuhörer, zumeist Anwohner der Gartenstraße. Rund 1,67 Millionen Euro sind umlagepflichtig, das heißt, für den Bau der Straße und den neuen Regenwasserkanal sind die Eigentümer der Grundstücke entlang der Straße finanziell mit im Boot.
„Aufgrund der allgemeinen Teuerungsrate gerade im Baubereich müssen wir leider diese Zahlen präsentieren“, so Wiesemann fast entschuldigend. Denn nähere Untersuchungen per Kamera hätten ergeben, dass sowohl die Schmutzwasser- als auch Regenwasserkanalrohre marode seien. „Die Betonröhren sind rund 60 Jahre in der Erde, und weisen bereits erhebliche Undichtigkeiten auf und auch die meisten Hausanschlüsse sind dringend sanierungsbedürftig.“
Aber das ist noch nicht alles, denn auch der Abbau der Fahrbahn und der Aushub des Schotters des Straßenunterbaus schlage sich finanziell erheblich nieder, denn beides sei mit Teer belastet und müsse aufwendig entsorgt werden. Wiesemann: „Wir müssen den Unterbau rund 30 Zentimeter auskoffern.“
Um die alten Kanalrohre aus der Erde zu ziehen und neue aus Kunststoff zu verlegen, müssen die Fachleute auch das Grundwasser abhalten, was das Vorhaben ebenfalls nochmal teurer macht. Dennoch rechnet Wiesemann mit einem Baubeginn noch im Oktober dieses Jahres. „Rund 18 Monate sind für die Maßnahme geplant.“
Tempo 30 und mehr Parkplätze
Rücken die Bagger wieder ab, dann haben die Anwohner eine Straße, auf der nur Tempo 30 erlaubt sind. Es gibt aber Begegnungsverkehr, die früher mal angedachte Einbahnstraßenregelung ist vom Tisch. Um Autofahrer auf Radler aufmerksam zu machen, werden entsprechende Piktogramme auf den Fahrradstreifen zu sehen sein, um für ein Stück weit mehr Sicherheit zu sorgen.
Die in einer Anliegerversammlung im November vorgetragenen Anregungen wurden von den Planern geprüft und in die Entwurfsplanung eingearbeitet. Unter anderem wurde eine ausreichende Anzahl an Pkw-Stellplätzen gefordert. Darum sind laut Entwurf unter anderem von der Lindenstraße aus kommend durch Fahrbahneinengungen zeitlich begrenzte, sich halb auf der Fahrbahn befindliche Parkplätze gegenüber dem Kindergarten geplant.
Allerdings sind die Fachleute bei den Pflasterungen bei dem etwas teureren Stein geblieben. „Aus Gründen der Verkehrssicherheit“, wie Daniel Böhmer vom Bauamt betonte. Das Einsparpotenzial hätte weniger als vier Prozent der geschätzten Baukosten betragen.