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Pferdezüchter warnt vor Jakobskreuzkraut

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Siegfried Kusel inmitten einer Fläche voller Jakobskreuzkraut an der Walsroder Straße. - Foto: Kirchfeld
Siegfried Kusel inmitten einer Fläche voller Jakobskreuzkraut an der Walsroder Straße. © Kirchfeld

Visselhövede - Von Angela Kirchfeld. „Sie gehört zu den giftigsten Pflanzen und kann schwere Leberschädigungen hervorrufen“, warnt der Visselhöveder Pferdezüchter Siegfried Kusel. Die Rede ist vom Jakobskreuzkraut. Jedes Jahr wieder wachsen am Wall am Großen Kamp und auf dem Feld an der Walsroder Straße große Mengen dieser hochgiftigen gelben Pflanze.

„Vor allen Kinder wissen oft nichts von der Gefahr und pflücken große Sträuße der blühenden Pflanze“, gibt der 77-Jährige zu bedenken. Ihm gehe es keineswegs darum, jemanden anzuschwärzen, sondern die Ursache des Problems zu beseitigen. „Wir geben jedes Jahr 1 000 Euro für die Beseitigung dieses Gewächses aus. Nur abmähen nützt nichts, das Kraut muss mit der Wurzel rausgezogen und entsprechend entsorgt werden – auf keinen Fall auf dem Kompost“, betont der Pferdefachmann.

Dabei geht das Gift nicht nur auf Pferde und Rinder über, sondern dringt auch schon bei Hautkontakt in den menschlichen Körper. Anders als bei Ambrosia oder Bärenklau handelt es sich beim Jakobskreuzkraut nicht um einen Neophyten, sondern um eine alte heimische Pflanze, die von Vegetationskundlern auch als Kennart der Weidelgras-Weißkleeweide charakterisiert wird. Ihr Auftreten ist also nicht grundsätzlich neu, in alten Vegetationsaufnahmen trat es stets in Spuren auf. Neu ist jedoch ihr teilweise extrem starkes Auftreten.

„Auf der Weide fressen die Tiere das Jakobskreuzkraut nicht, da es bitter ist. Aber kommt es ins Heu oder Silage, verliert es zwar seine Bitterstoffe, aber das Gift bleibt erhalten!“ Kusel hat bereits fast ein wertvolles Pferd dadurch verloren, weil die Pflanze in einem verfütterten Heuballen steckte. „Die Behandlung hat eine Menge Geld gekostet. Vor allem aber leiden die Tiere elendig und oft bleiben nachhaltige Leberschäden.“

Appell an Feldbesitzer

Der Visselhöveder hat bereits die Stadt eingeschaltet, die sich des Problems doch bitte annehmen möge und appelliert auch an Feldbesitzer, darauf zu achten, dass sich die Pflanze nicht weiter ausbreitet. „Sie sät sich immer mehr aus. Die Keime bleiben lange im Boden und kommen selbst nach Jahren wieder zum Vorschein“, macht Kusel deutlich und hofft, dass die Warnungen Wirkungen zeigen, bevor Mensch oder Tiere zu Schaden kommen.

Und so erkennt man die giftige Pflanze: Im oberen Pflanzenteil befinden sich in einem weitverzweigten, schirmrispigen Blütenstand die zahlreichen gelben körbchenförmigen Teilblütenstände. Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von etwa 15 bis 25 Millimeter. Sie besitzen 13 Hüllenblätter sowie anliegende Blätter. Die Spitzen sind meistens schwarz gefärbt. Es handelt sich um eine zweijährige, manchmal auch länger ausdauernde krautige Pflanze und erreicht eine Höhe von 30 bis 100 Zentimetern.

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