Infos über Regio Challenge auf dem Visselhöveder Wochenmarkt

„Iss, was um die Ecke wächst.“ Das ist der Slogan der bundesweiten Regio Challenge. In Visselhövede hat „Vissel for future“ während des Wochenmarkts über die Aktionswoche informiert.
Visselhövede – „Müssen wir denn wirklich im Dezember Erdbeerjoghurt essen, der nach Produktion, Verarbeitung und Transport 9 000 Kilometer auf dem Buckel hat? Oder wäre es nicht besser, saisonale und vor allem regionale Produkte zu konsumieren?“ Diese und viele weitere Fragen wurden am Mittwoch auf dem Visselhöveder Wochenmarkt am Stand die Initiative „Vissel for future“ (Vff), der mit Harald Gabriel, Astrid Lamm und Ulli Strempel besetzt war, mit erstaunlich vielen Interessierten diskutiert.
Denn Vff macht erneut mit bei der bundesweiten Regio Challenge mit dem Namen „Iss, was um die Ecke wächst“. In den Projektwochen sollen die Menschen sensibilisiert werden, „mal genauer darüber nachzudenken, was sie täglich essen und wo die Nahrungsmittel tatsächlich herkommen und ob man auch satt werden kann mit regional erzeugten Produkten“, so Harald Gabriel.
Aktuell könne in Deutschland jeder jeden Tag zu jeder Jahreszeit und was auch immer er will essen. „Wir kaufen, worauf wir Lust haben. Die Supermarktregale sind gefüllt mit Produkten aus aller Welt. Aber gerade angesichts der aktuellen Krisen wird uns mal bewusst, wie undurchsichtig die verschiedenen Lieferketten aufgebaut sind und dass schon kleinste Geschehnisse auf der Welt Auswirkungen auf unsere Supermarktregale haben“, so der Visselhöveder und ehemalige Bioland-Landesverbandschef.

Die Menschen würden immer mehr den Bezug dazu verlieren, was sie sich täglich in den Mund stecken. „Und dass muss sich nicht nur mit Blick auf den Schutz unseres Klimas durch kurze Transportwege ändern“, so Gabriel. „Durch den regionalen Einkauf entstehen Kontakte vor Ort. Die Kunden lernen den Landwirt kennen, sehen, wo er was anbaut und sie können bei der Ernte helfen.“
Aktionen in Rotenburg und Visselhövede
Der Startschuss der Regio Challenge-Aktionstage fällt am Sonntag, 11. September, um 15 Uhr am Hartmannshof in Rotenburg. Umweltverbände und die Initiatoren der Regio Challenge sind mit Stationen und Infoständen vertreten. Am Mittwoch, 14. September, 12 Uhr steht ein Mittagstisch von Simbav Rotenburg (Pferdemarkt 3) mit regionalen Produkten an. Anmeldung bis 18 Uhr des Vorabends unter 04261/6305884 oder 0179 / 1364415. Am selben Tag ab 17 Uhr wird im Visselhöveder Haus der Bildung regional gekocht. Dazu gibt es Informationen und Kostproben vom Modellacker Riepholm, wo dieses Jahr Linsen, Erbsen und Buchweizen gewachsen sind. Infos und möglichst Anmeldung unter 04262 / 8260. Am Samstag, 17. September, um 10.30 Uhr startet bei Familie Eimer in Drögenbostel (Am Höllen 8) eine Eier-Fahrradtour zu Bio-Geflügelhöfen in Visselhövede. Infos und Anmeldung bei Vissel for future (Telefon 04262 / 8260). Den Abschluss der Woche bildet am Sonntag, 18. September, ab 15 Uhr die Führung durch die Solawi-Gemüsegärtnerei Grafel (Grafel2 in Rotenburg) sowie ab 16 Uhr der Erfahrungsaustausch mit einem regionalen Essen als veganvegetarisches Mitbring-Büfett. Anmeldungsmail dazu an rotenburg@regio-challenge.de
Seit 2016 laufen verschiedene Aktionen der Regio Challenge. Eine Woche lang essen bundesweit Einzelpersonen, Familien, ganze Fußballmannschaften oder Schulklassen das, was um die Ecke wächst. „Damit sollen sie wieder den Bezug zu den Nahrungsmitteln zurückerobern“, heißt es auf der Internet-Seite der Regio Challenge. Im Mittelpunkt stehen dabei auch die Vernetzung untereinander sowie das Teilen von Tipps und Rezepten.
„Denn wir wollen und für die Ernährungssouveränität vor unserer Haustür einsetzen und dadurch die Gestaltung unserer Lebensmittel und des Agarsystems ein Stück weit selber in die Hand nehmen“, so die drei Aktivisten am ständig umlagerten Infostand.
Und nicht wenige Besucher hätten ihre Tüten am Mittwoch bei den Wochenmarkthändlern voller gemacht und damit bewusster gekauft, als sie es ohne die Informationen zur Regio Challenge vielleicht getan hätten, so der Tenor der drei.