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Generationsübergreifendes Projekt der Visselhöveder Oberschüler

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Von: Jens Wieters

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Lehrerin, Rektor, Schüler und der Seniorenbeirat starten das Projekt „Zusammenhalt – Jung hilft Alt“.
Lehrerin, Rektor, Schüler und der Seniorenbeirat starten das Projekt „Zusammenhalt – Jung hilft Alt“. © Wieters

13 Jugendliche der Visselhöveder Oberschule starten mit dem Seniorenrat das Projekt „Zusammenhalt – Jung hilft Alt“, eine Dienstleistungsbörse für alle Generationen.

Visselhövede – Demokratie? Ja! Zusammenhalt? Mit Sicherheit! Aber was bedeutet das alles? Und wie kann man theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen? Einen Weg haben jetzt 13 Schüler des zehnten Jahrgangs des Gymnasialkurses der Visselhöveder Oberschule gefunden. Sie haben gemeinsam mit dem örtlichen Seniorenbeirat ein Projekt ins Leben gerufen, das unter der Überschrift „Zusammenhalt – Halt zusammen. Jung hilft Alt“ demnächst an den Start geht.

Während der „herausragenden Präsentation“, wie Schulleiter Ronny Wieland lobt, im Rahmen des demokratischen Mitmach-Projekts „Kluge Köpfe für Klingbeil“ des SPD-Bundestagsabgeordneten, stellten die Schüler ihre Idee vor. Im Kern geht es darum, dass Schüler Senioren bei täglichen Aufgaben helfen wie etwa beim Einkaufen oder der Garten- und Hausarbeit. Im Gegenzug profitieren die Jugendlichen von den Erfahrungen und dem Wissen der Älteren, indem sie sie zum Beispiel bei den Hausaufgaben und Referaten für die Schule unterstützen.

„Natürlich sind aktuell noch ein paar Vorarbeiten zu erledigen“, sagt Lehrerin Katja Stolte, die das Projekt in Form einer Arbeitsgemeinschaft mit angeschoben hatte. Aber dabei brauchte sie die 13 Zehntklässler gar nicht lange bitten, denn obwohl der sogenannte Z-Kurs keine AGs zu machen braucht, schnellten bei der Frage, wer das Projekt mit Leben füllen will, die Finger der Jugendlichen in die Höhe.

Schnell wurden ein Titel und sogar ein Logo entwickelt. Für die Präsentation in Soltau im Beisein von Lars Klingbeil hatte der Visselhöveder Jo Meyer sogar extra einen kleinen Film gedreht. In den kommenden Wochen werden Schüler nun für die nötige Infrastruktur und die Öffentlichkeitsarbeit sorgen, damit die ältere Bevölkerung auch weiß, an wen sie sich wenden kann, wenn mal Hilfe im Garten nötig ist oder mal ´ne Glühbirne getauscht werden muss. „Unsere Schüler sind technisch ja gut unterwegs, da lag also nahe, dass sie eine App fürs Handy entwickeln. Schnell reifte aber die Erkenntnis, dass nicht jeder Senior damit problemlos umgehen kann. Also müssen andere Lösungen her“, berichtet der Schulleiter.

Das Gelernte in dieser Form umzusetzen, fördert das Demokratieverständnis ungemein und baut Vorurteile ab.

Schulleiter Ronny Wieland

Darum sind jetzt ersten Treffen mit dem Seniorenbeirat im Haus der Bildung anberaumt, wo die Schüler mit Regina Stumm und Anette Schwab gemeinsam beraten, wie die Öffentlichkeit über das Angebot informiert werden kann. „Über unsere Homepage sowieso, vielleicht auch über die der Stadt“, hofft Beiratsvorsitzender Helmut Sündermann. Aber auch Flyer wollen die Schüler ganz old-school auslegen und in den Briefkästen verteilen. Vielleicht auch Pinnwände im Rathaus und im Haus der Bildung anbringen.

Denn eines haben die Jugendlichen bereits in Erfahrung gebracht: „Gesellschaftlicher Zusammenhalt funktioniert nur, wenn es Gerechtigkeit, Aufmerksamkeit und eine angemessene Grundsicherung für Kinder und auch für Rentner gibt“, wie sie während ihrer Präsentation formuliert hatten. Das seien alles Schlagworte und Themen, die im Politik-Unterricht zwar theoretisch vermittelt, aber durch das Projekt jetzt auch in die Realität umgesetzt würden, so Ronny Wieland. „Denn das Gelernte auch in dieser Form umzusetzen, fördert das Demokratieverständnis ungemein und baut Vorurteile ab.“

Was passiert aber, wenn die Jugendlichen im Sommer die OBS verlassen? „Das heißt ja nicht, dass dann für sie das Projekt beendet ist“, so Lehrerin Stolte, die das Ganze ohnehin über kurz oder lang unabhängig von der Schule sehen würde. „Wir wollen eine feste Arbeitsgemeinschaft in unser Schulleben integrieren. Dort werden die aktuellen Neuntklässler mit eingebunden.“

SPD-Bundeschef Lars Klingbeil war während der Soltauer Präsentation angetan von dem Projekt: „Ich habe in der Schulzeit meine ersten politischen Schritte gemacht. Das hat sich unglaublich gut angefühlt, in so jungen Jahren etwas bewegen zu können.“ Deswegen habe er sich vorgenommen, dass die Stimme der Jugend Gewicht habe. Er forderte die Schüler auf, ihn über seine Social Media Kanäle wie Instagram oder Tiktok zu kontaktieren.

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