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Gemeinsam grüner denken für Visselhövede

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Von: Jens Wieters

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Volles Haus in der Oberschule Auf der Loge: Rund 180 Zuschauer verfolgten die Diskussion.
Volles Haus in der Oberschule Auf der Loge: Rund 180 Zuschauer verfolgten die Diskussion. © Wieters

Visselhövede – Am Ende der rund zweistündigen Diskussionsrunde waren sich alle einig: Jeder will das Klima retten – die rund 180 Zuschauer, die Kommunalpolitiker auf der Bühne, die Veranstalter von der Gruppe „Vissel for future“ (Vff) und die parteilose Bürgermeisterkandidatin Sabine Schulz.

Darum wurde die Gesprächsrunde zwischen Schülern der Visselhöveder Oberschule, Politikern der im Stadtrat vertretenen Parteien und Schulz dann auch eher eine Ideenschmiede, als eine Wahlkampfveranstaltung – ganz so, wie es Vff-Sprecher Harald Gabriel vorgegeben hatte.

Und die Oberschüler hatten in der Kürze der Zeit, schließlich lagen die Sommerferien zwischen Terminbekanntgabe und Veranstaltung, eine Menge Fragen vorbereitet, die die Moderatorin Christiane Looks reihum beantworten ließ. Unter anderem fordern die Schüler mehr Grünflächen in der Stadt, Fotovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden, den Wochenmarkt samstags auf dem Marktplatz zu verlegen, damit „auch Berufstätige regionale Produkte kaufen können.“ Gründächer auf Bushaltestellen war eine weitere Idee ebenso wie die, Aschenbecher an den öffentlichen Papierkörben zu installieren, „damit die Stadt nicht voller Kippen liegt“, so ein Schüler.

Sabine Schulz im Gespräch mit Christiane Looks.
Sabine Schulz im Gespräch mit Christiane Looks. © -Wieters

Ein anderer forderte ein Ende der Holperstrecke durch Baumwurzeln auf Radwegen, damit noch mehr Menschen per Drahtesel unterwegs sind, und eine Schülerin findet es „unsinnig, dass ich auf dem Schulweg mit einem Extrabus von Neu-Wehnsen zu einer Bushaltestelle gebracht werden muss, nur weil der dann von mir benutzte Schulbus keinen Meter den Landkreis verlassen darf“.

Ein Thema für Eckhard Langanke (WiV), dem ÖPNV--Experten unter den Politikern: „Da muss mehr interkommunal zusammengearbeitet werden – auch jenseits der Landkreisgrenzen. Das machen wir mit dem Bürgerbus vor, der übrigens häufiger genutzt werden sollte.“

Willi Bargfrede (CDU) will die Schulbusbereiche ausweiten und eine Bilanz ziehen, wo die Stadt mit ihrem CO2-Fußabdruck steht und dann „entsprechend gegensteuern mit mehr Fotovoltaikanlagen.“ Ihm schwebt auch vor, bei künftigen Baugebieten Zisternen vorzuschreiben, in denen Regenwasser aufgefangen werde, um damit den Garten zu wässern und Trinkwasser zu sparen.“

Die Schüler stellten viele Fragen.
Die Schüler stellten viele Fragen. © -Wieters

Heiner Gerken (Grüne) informierte über das Verbot von Plastikzäunen und Schottergärten in immer mehr Baugebieten der Stadt und forderte, das möglichst schnell eine politische Mehrheit für die Stelle eines Klimamanagers gefunden werde. „Das könnte durchaus auch in Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen sein“, so Gerken, der so auf die Forderung von Zuhörerin Susanne Hastedt reagierte, die mit ihrer Bürgerliste im Brockeler Gemeinderat bei diesem Thema gescheitert war.

Dagmar Kühnast (SPD) will prüfen, ob sich „einige öffentliche Flächen wieder entsiegeln lassen und wieder grün werden.“ Außerdem müsse der ausufernde Individualverkehr reduziert und mehr ÖPNV möglich gemacht werden. „Das Umdenken muss aber in den Köpfen eines jeden geschehen“, so die Schwitscherin.

Wollen von Visselhövede aus gemeinsam ein kleines Stück des Klimas retten: Henning Cordes (v.l.), Dagmar Kühnast, Heiner Gerken, Willi Bargfrede und Eckhard Langanke.
Wollen von Visselhövede aus gemeinsam ein kleines Stück des Klimas retten: Henning Cordes (v.l.), Dagmar Kühnast, Heiner Gerken, Willi Bargfrede und Eckhard Langanke. © - Wieters

FDP-Mann Henning Cordes würde gerne die Jugend „gerade bei Umweltfragen“ mit ins Boot holen und „einen Klimaaktionsplan aufstellen, der genau sagt, wann was und wo gemacht werden muss, damit es nachhaltig ist“.

Für Bürgermeisterkandidatin Sabine Schulz ist der Kampf gegen den Klimawandel ein „gesamtgesellschaftliches Projekt“, bei dem jeder seinen Teil beitragen könne. Niemand solle Angst vor dem Klimaschutz haben, „auch die Landwirte nicht“, und Kommunen müssten „beim Einsparen von Kohlendioxid mit gutem Beispiel vorangehen“.

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