1. Startseite
  2. Lokales
  3. Landkreis Rotenburg
  4. Visselhövede

Akteure nehmen Arbeit im Haus der Bildung auf

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Dennis Bartz

Kommentare

Simbav-Leiterin Ina Helwig (v.l.), Bürgermeister Ralf Goebel und Gemeinwesenarbeiter Christian Oddoy im neu eingerichteten Foyer.
In gemütlicher Runde sollen die Ideen nur so fließen: Simbav-Leiterin Ina Helwig (v.l.), Bürgermeister Ralf Goebel und Gemeinwesenarbeiter Christian Oddoy im neu eingerichteten Foyer. © Bartz

Rotenburg – Kräfte bündeln, Kompetenzen vereinen und ein gemeinsames Netzwerk aufbauen – das ist Ziel der vier Partner, die ins Haus der Bildung in Visselhövede einziehen. Im Februar wollen das Familienforum Simbav, die Rotenburger Werke, die Gruppe „Vissel for future“ und die Stadt Visselhövede als Eigentümerin der Immobilie dort gemeinsam starten.

Das neu gestaltete Foyer, das künftig zum Plausch bei Kaffee und Snacks einlädt, bildet das Zentrum des Hauses. Dort treffen sich auch die Akteure zum Austausch und zur Ideenfindung. „Da ist eine gewisse Magie, da fließt es“, findet Gemeinwesenarbeiter Christian Oddoy. „Zusätzlich hat aber jeder seinen eigenen Bereich – und das ist genauso wichtig“, findet Simbav-Leiterin Ina Helwig.

Bereits vor drei Jahren gab es erste Gespräche – nachdem die Finanzierung gesichert war, begannen im April 2021 die Umbauarbeiten, die nun kurz vor dem Abschluss stehen. „Die Leader-Region Hohe Heide und die Klosterkammer Hannover haben den Mammutanteil übernommen – ohne sie wäre es nicht möglich gewesen“, sagt Hendrick Wachowski von den Rotenburger Werken.

In diesen Tagen läuft der Feinschliff: Dann ist das Haus der Bildung, in dem unter anderem eine Tagesförderstätte für zehn Menschen mit Behinderung eingerichtet wird, barrierefrei und hat, mit Rücksicht auf seine künftigen Nutzer, Automatiktüren und einen Treppenlift.

Aber auch sonst ist einiges im Haus der Bildung passiert. Der Fußboden ist neu, ebenso die Küche – eine schwierige Aufgabe: „Das war sehr aufwendig, weil alte Leitungen und die ehemalige Kühlzelle erneuert werden mussten“, berichtet Hendrick Wachowski. Eine Kreativwerkstatt und ein Rückzugsraum ergänzen das Angebot.

An den Gesamtkosten des Umbaus haben sich die Werke mit 25 000 Euro, die Stadt Visselhövede mit insgesamt 40 000 Euro beteiligt. Bürgermeister Ralf Goebel freut sich über die gute Zusammenarbeit der Beteiligten: „Alle tragen die Vision mit. Wichtig ist uns die Integration unterschiedlicher Gruppen.“

Dass das gelingen wird, davon ist Hendrick Wachowski überzeugt: „Die Angebote im Haus der Bildung werden dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderung noch besser in der Mitte der Gesellschaft aufgenommen werden. Denn sie treffen sonst oft nur auf Angehörige und im professionellen Rahmen auf Mitarbeiter und Ärzte.“ Die Werkstatt und das Repaircafé, die die Rotenburger Werke zusammen mit der Gruppe „Vissel for future“ betreiben werden, stehe für diesen Inklusionsgedanken. Künftig werde es zudem gemeinsame Projekte mit dem Geschäft Einzigartig in Visselhövede geben.

Das Haus der Bildung wird eine Begegnungsstätte. Alle Vereine können den Saal für Veranstaltungen nutzen.

Simbav-Leiterin Ina Helwig

Der Saal, in dem bereits Bewegungsangebote des Simbav laufen, soll künftig eine mobile Trennwand erhalten, um dann auch von mehreren kleineren Gruppen gleichzeitig genutzt werden zu können. Durch die Installation von Leinwand und Beamer sollen Kinoabende ermöglicht werden.

Simbav-Leiterin Ina Helwig hofft ebenso auf vielseitige Synergieeffekte und betont: „Das Haus der Bildung wird eine Begegnungsstätte. Alle Vereine können den Saal für Veranstaltungen nutzen.“

Bewohner der Rotenburger Werke könnten dann, genauso wie bei Festen und anderen Veranstaltungen, das Catering übernehmen, stellt sich Hendrick Wachowski vor: „Dass Mitarbeiter vor Ort sind, gibt ihnen dafür die nötige Sicherheit.“

Bei Gemeinwesenarbeiter Christian Oddoy von der Stadt Visselhövede, der auch weiterhin im Haus der Bildung sein Büro haben wird, laufen später die Fäden zusammen. Er verwaltet die Termine im Saal und sorgt dafür, dass es keine Überschneidungen gibt.

Die Gruppe „Vissel for future“ wird ihren Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit legen, wie Sprecher Harald Gabriel berichtet: „Wir werden Diskussionsabende sowie Vorträge anbieten und darüber aufklären, welche lokalen Produkte es in Visselhövede gibt. Das Haus der Bildung bietet eine große Chance, neue Begegnungen zu ermöglichen nach dem Vakuum, in dem wir derzeit leben.“

Hendrick Wachowski (l.) von den Rotenburger Werken und Harald Gabriel von der Gruppe „Vissel for future“.
Gemeinsam in der Werkstatt: Hendrick Wachowski (l.) von den Rotenburger Werken und Harald Gabriel von der Gruppe „Vissel for future“. © Bartz

„Vissel for future“ plane ein Geschenk- und Tauschregal und möchte ökologische Akzente setzen: zum Beispiel mit Saatgutbörsen, Workshops und einem Naschgarten im Außenbereich. Dort sollen Kräuter und Sträucher mit Himbeeren und Preiselbeeren wachsen. „Städte können nicht nur blühen, sondern auch schmecken“, stellt Gabriel klar. Ina Helwig vom Familienforum Simbav, das in den Räumen der ehemaligen Bücherei unter anderem die Kleiderbörse „Düt & Dat“ und Elterntreffs anbieten wird, freut sich, dass Inklusion im Haus der Bildung künftig zum Alltag gehören wird: „Es erfordert Mut von beiden Seiten und die Offenheit für das Anderssein. “

Auch interessant

Kommentare