Spatenstiche für die Seele

Rotenburg - Das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg beginnt mit dem Bau der „Räume der Geborgenheit“ für eine Palliativstation und erweitert die Psychosomatik. Niedersachsens Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration, Cornelia Rundt (SPD), ließ es sich am Freitagabend nicht nehmen, gemeinsam mit dem Sprecher der Geschäftsführung, Rainer W. Werther, und dem Chefarzt der Psychiatrie, Professor Dr. Andreas Thiel, den ersten Spatenstich zu setzen, um den Startschuss zur Baumaßnahme zu geben.
Die bessere Versorgung schwerkranker Menschen, aber auch die kompetente Behandlung von Menschen mit psychosomatischen Krankheitsbildern nehmen einen großen Stellenwert im Rotenburger Agaplesion Diakonieklinikum ein. „Beide Bereiche liegen auch mir sehr am Herzen“, erklärte die Ministerin bei ihrem Besuch in der Kreisstadt. Bislang habe es hier eine Station, auf der Patienten mit weit fortgeschrittenen unheilbaren Erkrankungen untergebracht sind, nicht gegeben.
Das werde sich nach der voraussichtlichen Fertigstellung der Baumaßnahme im Februar 2015 ändern. „Erstmals wird es dann eine völlig eigenständige Palliativstation geben“, sagte Rundt. Zudem ermögliche der Ausbau im Haus Bethesda in Zukunft unter anderem die Krankheitsbilder Depression, Essstörungen, Angst- und Suchterkrankungen mit hoher Qualität zu behandeln, führte die Ministerin weiter aus. Das Land unterstütze das Projekt mit 3,5 Millionen Euro. Professor Andreas Thiel, machte deutlich, dass es die Aufgabe der Station sein werde, sich um Beschwerden wie beispielsweise Schmerzen, Luftnot oder Erbrechen zu kümmern und psychologische, soziale und spirituelle Bedürfnisse zu befriedigen. Ziel sei es, eine weitgehende Linderung der Symptome zu erreichen. Die Station biete Patienten für die restliche Lebenszeit und deren Angehörigen angemessenen Raum sowie Begleitung. Daher werden die Räume anders sein, als eine normale Krankenstation. Mit der Palliativ-Kampagne „Engel gesucht“ wirbt das Klinikum um Spender, die diese besondere Ausstattung mit einer Gesamtsumme von insgesamt 250 000 Euro unterstützen (wir berichteten). Mehr als 30 000 Euro seien bereits gesammelt worden, erklärte der Leiter der Spendenaktionen, Matthias Richter. · go