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Am Ziel angekommen

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Anstoßen auf den Sieg: Das Bötersener Orga-Team. Fotos: Daus
Anstoßen auf den Sieg: Das Bötersener Orga-Team. Fotos: Daus

Nach dem Sieg beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ ist die Freude groß in der Gemeinde Bötersen. Noch am Abend der Bekanntgabe hat sich das neue Golddorf zu einer kleinen Feier getroffen. Die Gemeinschaft wähnt sich am Ziel angekommen. Nach einer Pause will man überlegen, wie es nun weitergehen soll.

VON MATTHIAS DAUS

Bötersen – Über ein mangelndes mediales Interesse muss man sich in der Gemeinde Bötersen seit Donnerstag gewiss keine Gedanken machen. Aber dass es eine Liveschaltung eines Fernsehsenders gibt, hat auch hier einen gewissen Seltenheitswert. Der Anlass war natürlich der Gewinn des Bundesentscheids von „Unser Dorf hat Zukunft“, den man am Abend mit einer Feier beging, die so klein dann doch nicht gewesen ist. „Man kann schlecht einordnen, wie viele Leute nachher kommen werden“, sagte Susanne Cordes vom Orga-Team noch rund anderthalb Stunden vor Beginn der öffentlichen Verkündigung dessen, was schon seit den frühen Nachmittagsstunden in sämtlichen Kommunikationskanälen innerhalb der Gemeinde im Umlauf war.

Zusammen mit ihren Mitstreitern vom Organisationsteam hatte sie sich beim Gasthaus Hoops eingefunden, um letzte Vorbereitungen für das spontane Event zu treffen. Die Stimmung war verständlicherweise mehr als gut. „Ich habe mir immer versucht vorzustellen, wie es wäre, wenn wir Gold gewinnen würden und ich muss sagen, real ist es einfach umwerfend“, sagte Jana Hoops, ebenfalls vom Organisationsteam. „Irgendwie hatten wir das unbestimmte Gefühl, dass es klappen könnte“, ergänzte Jan-Hendrik Müller, der später noch vor der Fernsehkamera ein Interview gab. Die Bewertungskommission habe sich nicht im Mindesten in die Karten sehen lassen, daher sei es bis zum Schluss spannend geblieben. Man wäre auch mit einer Bronzemedaille nicht unzufrieden gewesen, schließlich ist das Erreichen des Bundeswettbewerbs auch kein Selbstgänger, aber eine Goldmedaille feiere sich schon anders.

Das konnte man allein schon daran merken, dass zur Party weit mehr als 100 Gäste eintrafen. Unter ihnen auch Waffensens Bürgermeister Hartmut Leefers (CDU), der schon in der frühen Phase des Wettbewerbs, als Bötersen sich auf Kreisebene präsentierte, als Orakel fungierte. „Ihr werdet bestimmt ein Golddorf werden“, hatte er damals vor rund vier Jahren gesagt und schien sich seiner Sache sehr sicher zu sein.

Anerkennung gab es unterdessen auch vom SPD-Bundestagsabgeordneten Lars Klingbeil. „Ich freue mich sehr über die Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit in Bötersen. Acht Dörfer sind deutschlandweit mit Gold ausgezeichnet worden. Dass Bötersen dabei ist, zeigt, was hier Tolles vor Ort geleistet wird und wie lebendig das Dorfleben in unserer Region ist“, sagte er am Freitag.

Er sollte recht behalten. Zwei Schlüsselfiguren des Ganzen waren an diesem Abend nicht anwesend. Während Cord Trefke im Urlaub weilte, musste Bötersens Bürgermeister Hermann Holsten (CDU) auf Samtgemeindeebene seinen Verpflichtungen nachkommen. Aber da die Kommunikation innerhalb der Siegergemeinde immer hervorragend funktioniert, sind die beiden gewiss mit allen nötigen Informationen versorgt worden. Doch wie geht es jetzt weiter? Was passiert, wenn man keinen Wettbewerb mehr vor der Brust hat? „Ich hoffe, dass wir die gewachsenen Strukturen auch weiterhin haben werden und nutzen können, damit sich alle Bürger aktiv einmischen und beteiligen, wenn es darum geht, das Leben hier in der Gemeinde zu gestalten“, so Müller.

Und schließlich gäbe es zunächst noch ein weiteres Projekt. Gemeint ist die Reise zur Preisverleihung nach Berlin zur Grünen Woche im Januar, für die sich bisher schon rund 90 Personen angemeldet haben. „Da geht noch mehr“, glaubt Susanne Cordes, „und ich habe kein Problem damit, noch einen weiteren Bus zu chartern.“

Aber insgesamt wird natürlich gerade für das Organisationsteam erst einmal ein bisschen Ruhe einkehren. „Wir gehen demnächst zusammen essen und dann sehen wir mal, ob da noch was in Richtung Europa geht“, so Hoops scherzend.

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